DDR ahoi! Die Landratte fragt: Was versteht man unter Pütz?

13. April 2011, 10:57 Uhr

Pütz - der, die oder das? Kommt eine Pütz etwa in der Kombüse vor oder findet man sie oder ihn eher im Rettungsboot? Hier kommt die Auflösung.

Herr Heber aus Dresden schrieb uns:

Hallo Landratten, da wollen wir Euch wieder einmal unter die Arme greifen und helfen: Eine Pütz, auch Schlagpütz genannt, bezeichnet in der Schifffahrt einen Eimer mit einer Leine am Henkel. Mit einer Pütz können effektiv größere Mengen Wasser aus einem Schiff gelenzt (ausgeschöpft) werden. Umgekehrt kann mit einer Pütz auch Seewasser von außerbords an Deck geschöpft werden, beispielsweise um damit das Deck zu schrubben oder einen Brand im Schiff zu löschen. Zum Schöpfen kleinerer Wassermengen eignet sich insbesondere ein Ösfass. Ein Ösfass, auch Ösfatt genannt, ist ein kleines schaufelartiges Gefäß, das zum Schöpfen oder Lenzen von kleineren Wassermengen aus einem Boot verwendet wird. Aufgrund seiner Formgebung mit einer gerade verlaufenden Kante eignet es sich vor allem zum Entfernen von Wasser mit geringer Tiefe. So, dass wärs dann mal wieder, bis zum nächsten Mal!
Der Lange

Anett Zimmermann erklärt:

Die Pütz ist in der Seemannssprache der Eimer. Wer zur See gefahren ist, kann ein Lied davon singen, wenn bei Seegang die Pütz umkippte. Die Pütz wurde gebraucht beim Reinschiffmachen mit dem Feudel (Wischlappen). Im Rettungsboot gab es auch eine Pütz um eventuell Wasser auszuschöpfen (auspützen).

Kai Schurig klärt auf:

Der Pütz ist ein kleiner Eimer. Das Wort kommt aus dem Niederländischen und ist abgeleitet von Pütt.

Ähnliche Erläuterungen erreichten uns auch von: Michael Filip, Frank Tumat, Günter Torge und Gerd Zitterbart.

Viel Dank für Ihre Zuschriften und die fachkundige Aufklärung!