Uranbergbau Die wilden Jahre bei der Wismut

24. November 2021, 16:58 Uhr

Im Juni 2021 fand die letzte Lieferkampagne von Urankonzentrat der Wismut statt. Damit endete eine Ära, die 1946 in der damaligen sowjetischen Besatzungszone begann: Unter dem Tarnnamen "Wismut" wurde von 1946 an im Erzgebirge Uran gefördert. Nirgends konnte man so gut verdienen wie in dem gigantischen Unternehmen. Aber nirgendwo war die Arbeit auch gefährlicher.

"Hiroshima hat die Welt verändert. Das Gleichgewicht ist gestört", erklärte Josef Stalin im August 1945 hohen Funktionären der KPdSU und forderte von ihnen: "Baut die Bombe! Dies wird eine große Gefahr von uns abwenden." Es gab allerdings ein gravierendes Problem: Die UdSSR verfügte nicht über genügend Uranerz, um die Atombombe bauen zu können. Geologen schwärmten deshalb umgehend in die von der Sowjetunion besetzten Länder aus und wurden im Erzgebirge fündig. Im Februar 1946 kabelten sie nach Moskau: "A9" in Johanngeorgenstadt gefunden. "A9" war das sowjetische Codewort für Uranerz.

Neubausiedlung für die Wismut- Arbeiter in Johanngeorgenstadt.
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