Der Trabant 601 aus Zwickau
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Einführung ins Thema Die Bedeutung der Konsumwirtschaft: Der Trabi

13. September 2019, 08:59 Uhr

Zur DDR gehörten auch die Geräusche, der typische Geruch und die Eigenschaften bzw. "Macken" des mittlerweile legendären Trabi. Neben Oldtimer-Nostalgie bietet dieses Thema aber auch einen Einblick in die sozialistische Planwirtschaft.

Die Unterschiede zwischen West und Ost zeigten sich auch auf dem Gebiet der Motorisierung. Die DDR konnte zwar auf eine gewachsene Autoindustrie zurückgreifen, geriet aber aus verschiedenen Gründen zunehmend ins Hintertreffen. Der Westen produzierte bald ein breites und zunehmend modernes Angebot an Autotypen für jeden Geldbeutel und auch für den Export.

Für Ostdeutschland galt der eher bescheiden ausgerüstete Trabi (eigentlich: Trabant, ab 1957 produziert) als eine Art "Einheitsauto", auf den man nach Bestellung jahrelang warten musste. Dafür wurde dann jeder Trabi-Besitzer zum unfreiwilligen Kfz-Experten, der liebevoll den Defekten oder Eigenheiten seines Autos begegnen musste. Diese Eigenheiten konnten von den durchaus bemühten Ingenieuren und Technikern im VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau nie ganz gelöst werden, was mit den Ressourcen und Planungsvorgaben zusammenhing. So wurde der Trabant zum Sinnbild einer Mangel- und Planwirtschaft, welche die Bedürfnisse der Bevölkerung kaum erfüllen konnte.