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Ein Blick in die ZeitUnterdrückung im "Stasi-Staat" DDR

14. November 2019, 12:38 Uhr

Mit der Festigung des politischen Systems ging ein Wandel der Rolle des MfS einher. Nicht nur Oppositionelle und Widerständler gerieten in den Fokus des Ministeriums, vielmehr erweiterte sich die Zielgruppe auf die gesamte Bevölkerung.

Das MfS wurde zum Repressionsinstrument nach innen und diente dazu, die Bevölkerung gefügig zu machen, oppositionelle Regungen zu erkunden und möglichen Widerstand zu zerschlagen bzw. die Täter der brutalen und z. T. unkalkulierbaren Strafjustiz zuzuführen. Schon eine geplante Flucht aus der DDR, ja selbst das Wissen um eine solche, konnte zu einer mehrjährigen Haftstrafe unter teils unwürdigen Haftbedingungen führen.

SED-Funktionäre blieben größtenteils unbehelligt

Die Wahrnehmung der DDR als "Stasi-Staat" führte unter anderem dazu, dass viele SED-Funktionäre und politische Eliten - die eigentlichen Auftraggeber und Nutznießer des Unterdrückungsapparates - nach der Friedlichen Revolution weitgehend unbehelligt blieben, obwohl nicht wenige von ihnen für offensichtliches Unrecht Verantwortung trugen. Für die einstigen Opfer des MfS und des DDR-Unrechts dürfte das schwer zu verarbeiten sein, zumal die Mehrzahl der einstigen Täter und Handlanger Unrechtsbewusstsein vermissen lässt und sich einer Aufklärung  gegenüber den Geschädigten verweigert.