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Ein Blick in die ZeitHistorischer Kontext

21. August 2019, 11:44 Uhr

Bau der Berliner Mauer am Postdamer Platz 1961 Bildrechte: picture-alliance / dpa | UPI

Der Umgang mit der innerdeutschen Grenze muss in die Gesamtentwicklung der DDR ab 1949 eingeordnet werden. Der Mauerbau von 1961 stellt in diesem Zusammenhang die große Zäsur dar. Die – meist in Richtung Westen gehende – Wanderbewegung zwischen beiden Teilen Deutschlands versiegte, von nun an wurde der Grenzübertritt "auf eigene Faust" zur lebensgefährlichen Angelegenheit.

Das Leben an der sogenannten Zonengrenze gestaltete sich dabei auf beiden Seiten unterschiedlich. An der Zonengrenze der Bundesrepublik bestand zum Ausgleich für strukturelle Nachteile im Grenzgebiet die Zonenrandförderung, mit deren Hilfe das Leben am Rand der Republik erleichtert werden sollte. In der DDR hingegen gestaltete sich das Leben an der Grenze weniger komfortabel, da man stark kontrolliert und reglementiert wurde. Sicherheitsfragen und die Abwehrmaßnahmen gegenüber Republikflüchtlingen bestimmten das Leben in der "Sperrzone" ab 1961 in besonderer Weise. In diesen Zusammenhang gehört auch das Thema der Zwangsaussiedlungen.

Um so besser versteht man die Reaktionen der Menschen, als Ende 1989 der Mauerfall eine nicht mehr erhoffte Freiheit brachte. Der "Todesstreifen" verlor seine Bedeutung, die "Sperrzone" wurde ganz normales Durchgangsgebiet.