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Video 3In Leipzig zu sich selbst gefunden

10. September 2019, 15:04 Uhr

Das am 20.05.1998 ausgestrahlte Interview mit Hans Mayer macht deutlich, welch große Bedeutung die Arbeit an der Universität Leipzig für seine Entwicklung hatte. Hier bildete sich seine Identität als Lehrer und Wissenschaftler, indem er den Prozess der gesellschaftlichen und intellektuellen Umwälzung in der DDR erlebte und unterstützte. Seine Veranstaltungen im später von Ulbricht gesprengten Hörsaal 40 wurden legendär. Hier schuf Mayer ein geistiges Zentrum, wie es mit der Frankfurter Schule vergleichbar war. Bedeutende Köpfe wie Christa Wolf, Irmtraud Morgner, Harry Kupfer waren seine Schüler. Unter Mayer wurde Leipzig auch – sehr zum Missfallen des SED-Regimes - zum Zentrum des deutsch-deutschen intellektuellen Diskurses. Mayer lud den Literaturwissenschaftler Wilhelm Emrich ein, um über Kafka zu lesen, sowie Walter Jens, Ingeborg Bachmann und Hans Magnus Enzensberger. Einen Skandal provozierte Günther Grass, als er 1961 aus der "Blechtrommel" las.

Hinweis: Dieses Interview wurde 1998 ausgestrahlt. Überlegen Sie, wie viele Jahre zwischen dem Interview und den dargestellten Ereignissen liegen. Hat der zeitliche Abstand Auswirkungen auf die Darstellung?

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Impuls

Welche Bedeutung hat die Zeit seiner wissenschaftlichen Betätigung in der DDR für Hans Mayer?