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Unterthema WahlenZusätzliche Informationen zu den Videos für Lehrer

05. Januar 2016, 09:32 Uhr

Die zur Verfügung gestellten Video-Beiträge gehören sehr unterschiedlichen Materialgattungen an: Nachrichtensendungen aus Ost (zeitnah) und West (in zeitlicher Distanz), sowie Dokumentationen, die sich aus Originalmaterial, nachgestellten Szenen bzw. Zeitzeugenerinnerungen zusammensetzen. Der entsprechend heterogene Quellenwert ist in jedem Fall zu problematisieren.

Die Videos bieten in der Gesamtschau verschiedene Perspektiven auf die Kommunalwahlen von 1989: die Präsentation der Machthaber, die konkrete Umsetzung der Wahlfälschungen, Dimensionen von Aufarbeitung im juristischen bzw. persönlichen Bereich. Einen ersten Einblick bieten als Einzelbeiträge etwa für die Sek. I Video 1 und Video 5. Video 5 umreißt knapp den Fall des an den Wahlfälschungen beteiligten SED-Bürgermeisters von Treptow Günter Polauke, beleuchtet aber vor allem die spätere Auseinandersetzung Polaukes mit seiner eigenen Biographie. Der Umgang mit (persönlicher) Schuld und Verantwortung kann die Schüler auf emotional-affektiver Ebene erreichen. Das Format von Video 1 als (z.T. von Wahlbeobachtern aus den Reihen der Bürgerrechtler kommentiertem) Mitschnitt der "Aktuellen Kamera" kann den Schülern von heutigen Nachrichtensendungen her bekannt sein. Das Hinterfragen von Präsentation und Glaubwürdigkeit von Berichterstattung schult zugleich die Medienkompetenz.

Eine Vertiefung für Sek. II  bietet sich vor allem mit Hilfe folgender Materialien an:

Der Bericht aus Video 2 über den späteren Wahlfälschungsprozess steht im Gesamtzusammenhang der Aufarbeitung der SED-Diktatur. Diese Episode lädt nicht nur zur Reflexion historischer Gegebenheiten ein, sondern auch zur Reflexion des Umgangs mit Geschichte.

Video 3 und Video 4 erlauben es zusammen mit Video 5, den "Fall Polauke" als exemplarische Studie für die konkrete Umsetzung der Wahlfälschungen umfassend nachzuvollziehen, vergleichen Sie auch Arbeitsauftrag 5.

In der Sek. II ist außerdem besonderer Wert auf die eingangs erwähnte Quellenkritik zu legen: die manipulative DDR-Berichterstattung neben dem MDR-Beitrag und die mediale Rekonstruktion der Geschichte Günter Polaukes auf Grundlage seiner Erinnerungen in z.T. nachgestellten Szenen.