#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 17. November

17. November 2022, 05:00 Uhr

1846: Carl Zeiss eröffnet Werkstatt in Jena

Am 17. November 1846 gründet der Weimarer Mechaniker Carl Zeiss ein Unternehmen für Feinmechanik und Optik in Jena. Schnell spezialisiert er sich auf die Herstellung von Mikroskopen. 1884 beginnt in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftler Ernst Abbe und dem Glastechniker Otto Schott die industrielle Serienproduktion. Später entwickelt sich das Unternehmen zu einem Spezialisten für Kameraobjektive und optische Geräte aller Art. Nach Zeiss' Tod 1888 gründet Ernst Abbe eine Stiftung, die bis heute Eigentümer des Unternehmens ist.

Während der deutsch-deutschen Teilung entstehen zwei Carl-Zeiss-Stiftungen: eine in der DDR und eine in der Bundesrepublik Deutschland. 1992 werden die Stiftungen jedoch wieder zusammengeführt und 2004 kommt es zu einer grundlegenden Reform des Stiftungsstatuts – das Unternehmen wird dadurch zu einer Aktiengesellschaft.

1970: Computermaus wird patentiert

Am 17. November 1970 erhält der US-Amerikaner Douglas C. Engelbart das Patent auf die weltweit erste Computermaus. Der Techniker bezeichnet seine Erfindung als "X-Y-Positions-Anzeiger für ein Bildschirmsystem". Mit ihrer Hilfe können Rechner ohne die Eingabe von komplizierten Befehlen auf der Tastatur bedient werden. Ihren Siegeszug hat die "Maus" jedoch erst in den 1980er Jahren, als das Unternehmen "Apple" die ersten bezahlbaren Computermäuse und PCs herstellt und in großen Stückzahlen auf den Markt bringt.

1974: DDR-Bischöfe protestieren gegen staatliche Erziehung

Am 17. November 1974 richtet sich die römisch-katholische Kirche der DDR mit einem Hirtenbrief an die DDR-Regierung und kritisiert das staatliche Erziehungsmonopol: "Eine ganzheitliche Erziehung ist aber wesentlich gefährdet, wenn der Staat das Erziehungsmonopol beansprucht."

Die Bischöfe protestieren unter anderem gegen die atheistischen Erziehungs- und Lehrmethoden vom Kindergarten bis zur Universität. Auch betonen sie, dass vor allem Eltern ein Recht auf die Erziehung ihrer Kinder haben, die Rolle der elterlichen Erziehung jedoch durch die Staatsmacht kleingehalten wird. Kritisiert wird auch, dass dem Erziehungsmonopol der DDR ein einseitiges Menschenbild zu Grunde liegt und lediglich "die sozialistische Moral als richtig hingestellt" wird. Der DDR-Regierung wird außerdem die Verwendung von Propaganda und der Erziehung zum Hass vorgeworfen. Dieser Hirtenbrief gilt bis heute als eine der härtesten Abrechnungen mit dem DDR-Regime.

1989: Stasi wird "Amt für Nationale Sicherheit"

Am 17. November 1989 nennt die Volkskammer das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) in "Amt für Nationale Sicherheit" (AfNS) um. Zum Leiter des Amtes wird Wolfgang Schwanitz gewählt. Auf Druck der Bevölkerung beschließt der DDR-Ministerrat bereits einen Monat später, die Nachfolge-Organisation der Stasi aufzulösen und durch ein "Amt für Verfassungsschutz" zu ersetzen. Wegen massiven Widerstands von DDR-Bürgerinnen und Bürgern kommt dies jedoch nicht mehr zustande. Im Frühjahr 1990 beschließt der Ministerrat die ersatzlose Auflösung des AfNS.

1997: Terroranschlag von Luxor in Ägypten

Am 17. November 1997 kommen 58 Touristinnen und Touristen bei einem Terroranschlag im Hatschepsut-Tempel bei Luxor in Ägypten ums Leben. Unter den Toten befinden sich Personen aus der Schweiz, Japan, Großbritannien, Kolumbien, Frankreich und vier Deutsche. Außerdem fallen den Terroristen drei einheimische Polizisten und ein Reiseführer zum Opfer. Die militante ägyptische Islamistenbewegung "Gamaa Islamija" bekennt sich zu dem Massaker. Die Täter begehen anschließend Selbstmord.

Außenansicht eines Tempels in Ägypten
Außenansicht des Totentempels in der Nähe von Luxor. Der Tempel wurde im Auftrag der altägyptischen Königin Hatschepsut um 1470 vor Christus erbaut. Bildrechte: imago/imagebroker

2016: E-Volkswagen in Dresden produziert

Am 17. November 2016 gibt Volkswagen (VW) bekannt, die Produktion des "VW e-Golf" in der Gläsernen Manufaktur Dresden aufzunehmen. Außerdem investiert VW rund 20 Millionen Euro in die Neuausrichtung der Gläsernen Manufaktur. Sie wird zum "Center of Future Mobility", zur Entwicklungsstätte für neue Technologien und zur Erlebniswelt für Besucherinnen und Besucher. Die Produktion des e-Golf beginnt 2017 und endet mit der Einstellung des Fahrzeugs 2020. Insgesamt laufen 50.401 Einheiten des Elektroautos in Dresden vom Band. Auch das Nachfolgemodell, der ID.3, wird seit 2021 in der Gläsernen Manufaktur gefertigt.