#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 20. November

20. November 2022, 05:00 Uhr

1991: Helga Hahnemann stirbt

Am 20. November 1991 stirbt die Unterhaltungskünstlerin Helga Hahnemann. Sie hatte die Diagnose Lungenkrebs erst Anfang November erhalten. Sie war unter anderem durch ihre Auftritte in "Ein Kessel Buntes" bekannt geworden. Sie gehörte zu den größten Stars im Showbusiness der DDR. Sie unterhielt, sang, tanzte und war berühmt für ihre charmant-freche "Berliner Schnauze". Ende der 70er-Jahre war Helga Hahnemann auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und moderierte die Show "Ein Kessel Buntes", in der sie zuvor als Dauergast präsent gewesen war. Seit 1995 vergibt die Zeitschrift "Super-Illu" und der MDR in Erinnerung an die große Entertainerin den Publikumspreis "Goldene Henne".

1985: Erste Version von Microsoft Windows

Am 20. November 1985 veröffentlicht die damals noch kleine Firma "Microsoft" von Bill Gates die erste Version des Betriebssystems "Windows". Die Software kann jedoch zunächst nicht überzeugen. Der Durchbruch kommt für Microsoft erst mit der Weiterentwicklung "Windows 95". Das neue Betriebssystem führt unter anderem das Startmenü, die Taskleiste sowie Schaltflächen zum Minimieren, Maximieren und Schließen von Fenstern ein. Außerdem erlaubt der "Browser Internet Explorer" den Einstieg in das noch junge Internet.

1959: UN verabschiedet Kinderrechtskonvention

Am 20. November 1959 verabschiedet die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) die Erklärung der Rechte des Kindes. Es ist die erste große internationale Übereinkunft zu diesem Thema. Völkerrechtlich bindend sind die Kinderrechte jedoch erst ab 1989, als 196 UN-Mitgliedstaaten die Konvention ratifizieren.

Bereits 1924 hatte der Völkerbund die Genfer Erklärung abgegeben, welche zum ersten Mal die Existenz von spezifischen Kinderrechten anerkennt und bestätigt. Mit der Gründung der UN wurde diese jedoch aufgehoben, weshalb eine neue Regelung notwendig wurde.

Was beinhaltet die Kinderrechtskonvention?

1. Das Recht auf Gleichheit, ohne Unterschiede hinsichtlich ethnischer Herkunft, Religion oder nationaler Herkunft.
2. Das Recht auf besonderen Schutz der körperlichen, psychischen und sozialen Entwicklung.
3. Das Recht auf einen Namen und eine Nationalität.
4. Das Recht auf Ernährung, Unterkunft und medizinische Versorgung.
5. Das Recht auf besondere Bildung und Behandlung, wenn ein Kind eine physische oder psychische Behinderung hat.
6. Das Recht auf Verständnis und Liebe von Seiten der Eltern und der Gesellschaft.
7. Das Recht auf Freizeitaktivitäten und kostenfreie Bildung.
8. Kinder sollen in jeder Lage zu denen gehören, die zuerst Schutz und Hilfe erhalten.
9. Das Recht auf Schutz vor Vernachlässigung, Grausamkeit und Ausbeutung.
10. Das Recht, in einer Umgebung voller Toleranz und Völkerfreundschaft aufzuwachsen.

1956: "Deutscher Presserat" gegründet

Am 20. November 1956 gründen Zeitungsverleger und Journalisten den "Deutschen Presserat" als Institut der freiwilligen Selbstkontrolle. Sie verhindern damit eine geplante staatliche Regulierung in Form eines Bundespressegesetzes. Der Presserat tritt bis heute für Pressefreiheit und die Einhaltung ethischer Regeln im Journalismus ein. Diese sind im Pressekodex festgehalten. Das Kontrollorgan wird nur aktiv, wenn sich Leserinnen oder Leser über journalistisch-redaktionelle Inhalte beschweren.

Ein Stapel Zeitungen.
Der Deutsche Presserat kontrolliert die Einhaltung ethischer Regeln in den deutschen Printmedien und deren Online-Auftritten. Bildrechte: IMAGO / Rüdiger Wölk

1947: Queen Elizabeth II. heiratet

Am 20. November 1947 heiratet Elizabeth Alexandra Mary Windsor, fünf Jahre vor ihrer Krönung zur Queen Elizabeth II., Prinz Philip, den Herzog von Edinburgh. Die beiden hatten sich bereits kennengelernt, als Elizabeth acht und Phillip 13 Jahre alt gewesen waren. Das gegenseitige Interesse steht jedoch zunächst unter einem schlechten Stern. Philip gilt damals als schlechte Partie für die zukünftige Königin, er hat kein Vermögen und seine Schwestern sind mit deutschen Adligen verheiratetet, die sich zum Nationalsozialismus bekannten.

1946 verloben sich die beiden heimlich. Offiziell bekannt gegeben wird die Verlobung im Juli 1947, ein paar Monate später findet die Hochzeit statt. Aus der 73 Jahre dauernanden Ehe gehen vier Kinder hervor: Charles, Anne, Andrew und Edward. Charles III. ist seit dem Tod von Elizabeth II. der König des Vereinigten Königreichs. Die Queen wird Ende September 2022 neben ihrer großen Liebe in der St. George's Chapel beigesetzt. Prinz Philip war bereits im Juni 2021 gestorben.

Philip ist ganz einfach meine Stärke und mein Fels in all den Jahren. Ich selber, meine Familie und viele Länder schulden ihm eine größere Dankesschuld als er je für sich reklamieren würde oder wir je begreifen können.

1945: Anklageverlesung im Nürnberger Prozess

Am 20. November 1945 beginnt der Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher des Zweiten Weltkrieges. Auf der Anklagebank sitzen führende Vertreter des NS-Regimes, darunter Hermann Göring, Joachim von Ribbentrop und Julius Streicher. Journalistinnen und Journalisten aus aller Welt begleiten die Verhandlungen und berichten aus dem Gerichtssaal. Einer von ihnen ist Markus Wolf, der spätere Leiter der "Hauptverwaltung Aufklärung" im Ministerium für Staatssicherheit der DDR. Auch Willy Brandt, Ernest Hemingway, Erika Mann, Alfred Döblin, Erich Kästner und Rebecca West berichten aus Nürnberg.

Die Angeklagten im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess
Die Angeklagten im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess, 1945 Bildrechte: imago images/ITAR-TASS