#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 16. April

16. April 2022, 05:00 Uhr

1886: Ernst Thälmann geboren

Am 16. April 1886 wird Ernst Thälmann in Hamburg geboren. Er wird Vorsitzender der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), die er auch im Reichstag vertritt. Nachdem Thälmann 1933 von den Nationalsozialisten verhaftet wird, verbringt er elf Jahre in Einzelhaft. 1944 wird er ins KZ Buchenwald verlegt und hingerichtet. In der DDR feiert man ihn als Held und Kämpfer gegen den Faschismus.

1921: Schauspieler Sir Peter Ustinov geboren

Am 16. April 1921 wird der britische Schauspieler Sir Peter Ustinov geboren. Er ist aus vielen Hollywoodfilmen bekannt, darunter "Quo vadis?" (1951), "Spartacus" (1960) und "Tod auf dem Nil" (1978). Für das ZDF steht er auch in dem zweiteiligen Doku-Drama "Deutschlandspiel" vor der Kamera, das die Geschichte der Wiedervereinigung erzählt. Ustinov wirkt außerdem als UNICEF-Botschafter, Schriftsteller, Synchronsprecher und Regisseur. 2004 stirbt der zweifache Oscar-Preisträger im Alter von 82 Jahren.

1947: Auschwitz-Kommandant Höß hingerichtet

Am 16. April 1947 wird der ehemalige Auschwitz-Kommandant Rudolf Höß hingerichtet. Er ist von 1940 bis 1943 Kommandant des Vernichtungslagers Auschwitz, in dem über eine Million Menschen getötet werden. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs flüchtet er und nimmt eine neue Identität an. Bei Flensburg wird er von dem jüdischen Nazi-Jäger Hanns Alexander und der britischen Militärpolizei verhaftet. Höß legt später ein umfangreiches Geständnis ab und sagt als Zeuge in den Nürnberger Prozessen aus. Er selbst muss sich in Polen vor Gericht verantworten, wo ihn das Oberste Nationale Tribunal am 2. April 1947 zum Tode verurteilt. So wird Rudolf Höß am 16. April 1947 in Auschwitz erhängt. Der Galgen steht bis heute in der KZ-Gedenkstätte.

1947: Begriff "Kalter Krieg"

Am 16. April 1947 verwendet der US-amerikanische Politikberater und Finanzier Bernard Baruch in einer Rede im Repräsentantenhaus von South Carolina den Begriff "Kalter Krieg" und beschreibt damit den sich anbahnenden Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion. Der Begriff existiert schon davor, doch nun wird er erstmals vor einem größeren Publikum verwendet und durch Zeitungen weitergetragen. Im selben Jahr erscheint zudem das Buch "The Cold War" des US-amerikanischen Journalisten Lippmann, der den Begriff aufgreift und so weiter im öffentlichen Bewusstsein zu verankert.

1979: Einführung Forumchecks

Am 16. April 1979 werden in der DDR Forumschecks eingeführt. Nun können DDR-Bürger anstelle von D-Mark offiziell nur noch mit Forumschecks in Intershops einkaufen. Das "Westgeld" muss vorher in den Filialen der Staatsbank der DDR gegen Forumschecks eingetauscht werden. Eine Forumscheck-Mark entspricht einer D-Mark. Ziel ist es, die in die DDR eingeführten westlichen Devisen möglichst schnell abzuschöpfen. Die Forumschecks können nicht an anderen Stellen genutzt und nicht zurückgetauscht werden. Ab Mitte der 1980er-Jahre wird auch das Bezahlen mit D-Mark wieder akzeptiert.

1982: Erstes deutsches Retortenbaby

Am 16. April 1982 wird das erste deutsche Retortenbaby Oliver am Universitätsklinikum in Erlangen geboren. Oliver wird durch In-Vitro-Fertilisation (künstliche Befruchtung) gezeugt. Vier Jahre zuvor wird in Manchester das erste Retortenbaby der Welt geboren. Als erste Retortenbabys der DDR kommen 1984 die Zwillinge Sascha und André zur Welt. In den Anfangsjahren ist die künstliche Befruchtung eine große medizinische Sensation und auch heute verhilft sie vielen kinderlosen Paaren zum Kinderwunsch. Umstritten ist die künstliche Befruchtung jedoch von Anfang an. In Deutschland regelt das 1990 erlassene Embryonenschutzgesetz die künstliche Befruchtung und den Umgang mit menschlichen Embryonen.

2003: WHO: Corona-Virus ist Erreger für SARS-Krankheit

Am 16. April 2003 gibt die Weltgesundheitsorganisation WHO bekannt, dass das Corona-Virus der Auslöser für die Infektionskrankheit SARS ist. Die Lungenkrankheit bricht Ende 2002 in China aus und verbreitetesich weltweit. Im März 2003 wird der erste Patient in Deutschland behandelt, insgesamt sind es neun Erkrankte. Das derzeit grassierende Covid-19-Virus ist eng verwandt mit dem SARS-Virus.

2016: "Böhmermann-Affäre" führt zu Fernsehpause

Am 16. April 2016 zieht sich Jan Böhmermann für vier Wochen aus dem Fernsehgeschäft zurück. Zuvor trägt er in seiner Show ein Schmähgedicht über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan vor. Die Türkei leitet danach rechtliche Schritte wegen Majestätsbeleidigung ein, die von der Bundesregierung zugelassen werden. Der ZDFneo-Moderator verordnete sich und seiner Show daraufhin eine Sendepause. Böhmermanns "Schmähkritik" löste eine Debatte darüber aus, was Satire in Deutschland darf und was nicht. Die Ermittlungen gegen Böhmermann wegen Beleidigung werden im Oktober 2016 eingestellt. Ein zweites Verfahren untersagt ihm jedoch bestimmte Verse des Schmähgedichtes zu wiederholen.