#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 16. Juni

16. Juni 2022, 05:00 Uhr

1963: Erste Frau im Weltall

Am 16. Juni 1963 fliegt Walentina Tereschkowa als erste Frau ins Weltall. Die sowjetische Kosmonautin ist die bis heute einzige, die einen weiblichen Solo-Weltraumflug antrat. Allerdings verläuft der Ausflug ins All alles andere als reibungslos. Die damals 26-jährige Tereschkowa hält kaum Funkkontakt zur Basis. Nach ihrer Rückkehr lässt der Chefkonstrukteur Sergei Pawlowitsch Koroljow verlauten: "Nie wieder wird ein Weib in den Kosmos fliegen, nicht zu meinen Lebzeiten!" Tatsächlich fliegen weniger Frauen als Männer ins All, ihr Anteil liegt bei nur elf Prozent. Die Raumfahrt gilt als Männerdomäne. Unter den elf deutschen Astronauten war bisher keine einzige Frau. 

1977: Breschnew wird Staatsoberhaupt der UdSSR

Am 16. Juni 1977 wird Leonid Breschnew Staatsoberhaupt der UdSSR. Damit vereinigt er erstmals die Ämter des Generalsekretärs des ZK und des Staatschefs in einer Person. Im Gegensatz zur Politik seines Vorgängers Chruschtschow leitet Breschnew eine Restalinisierung ein: Er schränkt die Meinungsfreiheit wieder ein und verschärft Strafen bei politischen Gesetzesbrüchen. 1979 lässt er die Rote Armee in Afghanistan einmarschieren. Breschnew stirbt 1982 noch in seiner Amtszeit an einem plötzlichen Herzstillstand.

Leonid Breschnew
Leonid Breschnew, Generalsekretär des Zentralkomitees der KPdSU, 1977 bei einer außerordentlichen Sitzung des Obersten Sowjets der UdSSR in Moskau. Bildrechte: IMAGO / ITAR-TASS

2007: PDS und WSAG werden "Die Linke"

Am 16. Juni 2007 fusionieren die ostdeutsche PDS und die westdeutsche WASG zur Partei "Die Linke". Die PDS ist formal und rechtlich die Nachfolgerin der DDR-Staatspartei SED. Die WASG gründete sich 2004 im gewerkschaftsnahen Umfeld und aus dem Protest gegen die Sozialpolitik der 2000er-Jahre. Der neue Vorsitzende der Linken wird Oskar Lafontaine.

2017: Helmut Kohl stirbt

Am 16. Juni 2017 stirbt Helmut Kohl. Der "Kanzler der Einheit" oder auch "Ewiger Kanzler" regierte Deutschland 16 Jahre lang. Im Vorfeld des Mauerfalls ebnete er mit Sowjetchef Gorbatschow den Weg für eine geeintes Deutschland. In seiner Rede im Dezember 1989 in Dresden versprach er: "Ziel bleibt, wenn die geschichtliche Stunde es zulässt, die Einheit unserer Nation." Neben beruflichen Höhen und Tiefen hatte Kohl auch mit privaten Rückschlägen zu kämpfen, wie mit dem schweren Unfall seines Sohnes Peter 1991, der tagelang um sein Leben kämpfte. Oder dem Suizid seiner Frau Hannelore im Juli 2001. Kohl stirbt am 16. Juni 2017 im Alter von 87 Jahren.

Helmut Kohl beim CSU-Parteitag.
Helmut Kohl führt von 1982 bis 1998 als sechster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland eine CDU/CSU/FDP-Koalition.  Bildrechte: imago/WEREK