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#blickzurück: Kalenderblatt der GeschichteDas geschah am 5. April

05. April 2022, 05:00 Uhr

1992: Beginn der Belagerung von Sarajevo

Am 5. April 1992 beginnt die Belagerung Sarajevos. Nachdem in einem Referendum das unabhängige Bosnien und Herzegowina ausgerufen wird, kommt es zu Kämpfen zwischen Bosniaken, Kroaten und Serben im Land. In der Nacht vom vierten zum fünften April 1992 nehmen bosnisch-serbische Truppen den Flughafen von Sarajevo ein. Die Stadt ist somit eingekesselt und die fast vierjährige Belagerung beginnt. Zur Versorgung von Sarajevo errichten die westlichen Staaten im Juli 1992 eine Luftbrücke. Außerdem wird der 800 Meter lange Sarajevo-Tunnel gebaut, der die Versorgung und das Verlassen der Stadt ermöglicht. 
In Sarajevo gibt es 44 Monate lang keine Heizung und nur wenig Strom, zudem wird die Zivilbevölkerung von Scharfschützen angegriffen. Am 26. Februar 1996 endet die längste Belagerung des 20. Jahrhunderts, bei der etwa 10.000 Menschen ums Leben kommen.

1990: Konstituierung der letzten DDR-Volkskammer

Am 5. April 1990 konstituiert sich die erste freigewählte und letzte Volkskammer der DDR im Ost-Berliner "Palast der Republik".  Der 10. Volkskammer gehören 409 Abgeordnete an. Der Frauenanteil beträgt rund 20 Prozent. Zur Präsidentin der Volkskammer wird im zweiten Wahlgang die CDU-Abgeordnete Sabine Bergmann-Pohl gewählt. In der ersten Sitzung wird beschlossen, dass alle Abgeordneten auf eine "eventuelle Stasitätigkeit" überprüft werden. Bis zur Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 tritt die Volkskammer zu 38 Sitzungen zusammen, die im DDR-Fernsehen direkt übertragen werden.

1990: Demo gegen Umtauschkurs der Währungsunion

Am 5. April 1990 ruft der Dachverband der DDR-Gewerkschaften (FDGB) zur landesweiten Demonstration gegen den geplanten Umtauschkurs zur Währungsunion auf. Der Vorschlag der Bundesrepublik war es, die DDR-Mark im Verhältnis 2:1 umzutauschen. In mehreren Städten folgen Bürger dem Aufruf. Bei der größten Demo in Berlin versammeln sich 100.000 Menschen. Im Mai wird dannbeschlossen, dass Löhne, Gehälter, Renten und Mieten tatsächlich im Verhältnis 1:1 umgestellt werden. Das gilt auch für Bargeld und Sparguthaben bis zu bestimmten Alters- und Vermögensgrenzen. Alle anderen Forderungen und Verbindlichkeiten werden im Verhältnis 2:1 umgetauscht.

1986: Anschlag auf West-Berliner Diskothek "La Belle"

Am 5. April 1986 wird ein Sprengstoffanschlag auf die West-Berliner Diskothek "La Belle" verübt. Viele der in Berlin stationierten amerikanischen Soldaten besuchen den Club regelmäßig. Gegen zwei Uhr explodiert eine Bombe. Drei Personen sterben und 100 werden. Der libyschen Geheimdienstes will sich mit dem Anschlag an den USA wegen der Versenkung zweier libyscher Kriegsschiffe rächen. Der erste Prozess gegen die mutmaßlichen Täter platzt 1993. Nach der Öffnung der Stasi Akten wird bekannt, dass die Stasi vom Vorhaben weiß und zwei Inoffizielle Mitarbeiter bei der Tätergruppe beschäftigt. Der Anschlag wird vom lybischen "Volksbüro" in Ost-Berlin aus geplant und koordiniert. Die neuen Ermittlungsansätze führen 1997 zu einem erneuten Prozess. Das Berliner Landgericht verurteilt im November 2001 vier Angeklagte zu Haftstrafen von zwölf bis 14 Jahren.

1963: ARD strahlt erstmals das Magazin "Weltspiegel" aus

Am 5. April 1963 strahlt die ARD erstmals das Magazin "Weltspiegel" mit Berichten von Auslandskorrespondenten aus. Klaus Bölling und Gerd Ruge moderieren die erste Ausgabe und präsentieren den Zuschauern zugleich eine technische Sensation: das erste Schaltgespräch im deutschen Fernsehen. Das Magazin wird schon bald für viele Millionen Zuschauer das "Fenster zur Welt". Der Weltspiegel ist das älteste politische Auslandsmagazin. Mittlerweile berichten 45 Korrespondenten aus 30 ARD-Studios über die Lage vor Ort.

1951: Ehepaar Rosenberg wegen Atomspionage zum Tode verurteilt

Am 5. April 1951 werden Ethel und Julius Rosenberg vom amerikanischen Bundesgericht zum Tode verurteilt. Angeblich soll das Ehepaar Geheiminformationen über US-Atombomben an den sowjetischen Geheimdienst KGB geliefert haben. Zwei Jahre später stirbt das Ehepaar trotz weltweiter Proteste auf dem elektrischen Stuhl. Bis zuletzt gibt es Kritik an der Härte des Strafmaßes und Zweifel an der tatsächlichen Schuld von Ethel und Julius Rosenberg.

Das Urteil wurde vom Bundesgericht in New York gesprochen. Am 19. Juni 1953 wurde das Ehepaar im berüchtigten Staatsgefängnis Sing Sing umgebracht. Bildrechte: imago/United Archives International