#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 27. Januar

27. Januar 2023, 05:00 Uhr

1945: Auschwitz befreit

Am 27. Januar 1945 befreien sowjetische Truppen das Vernichtungslager Auschwitz. Zuvor versucht die Schutzstaffel (SS), das Konzentrationslager (KZ) zu räumen und treibt Tausende Gefangene auf Todesmärschen in andere Lager. Zwischen 1940 und 1945 werden allein im KZ Auschwitz mehr als eine Million Menschen in Gaskammern getötet, erschossen oder durch Zwangsarbeit und Hunger in den Tod getrieben. Als die Rote Armee in Auschwitz eintrifft, können sie mehr als 7.000 Menschen befreien. Heute ist das Gelände eine Gedenkstätte.

Auschwitzgefangene vorm Häftlingskrankenhaus mit Video
Als der Marsch am 18. Januar los geht, liegen viele Gefangene im Krankenbau. Der Großteil ist zu schwach um das Lager zu verlassen und bleibt zurück. Hier sind sie kurz nach der Befreiung mit Rotarmisten zu sehen. Bildrechte: Sarah Leyk

1947: Kältewelle in Deutschland hält an

Am 27. Januar 1947 macht der "Hungerwinter" Deutschland weiter zu schaffen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges mangelt es an Heizmaterial, Lebensmitteln und Wohnraum. Die Temperaturen fallen teils auf minus 25 Grad Celsius, es gibt 40 Tage Dauerfrost. Die Kälteperiode erstreckt sich von Dezember 1946 bis Anfang Februar 1947. Historiker schätzen, dass mehrere Hunderttausend Menschen an den Folgen des kältesten Winters des 20. Jahrhunderts sterben.

1967: "Weltraumvertrag" unterschrieben

Am 27. Januar 1967 setzen die USA, die Sowjetunion und Großbritannien den ersten internationalen "Weltraumvertrag" auf. Der Vertrag soll die friedliche Nutzung und Erforschung des Weltalls sichern. Dazu gehört unter anderem das Verbot der Aneignung oder Besetzung von Himmelskörpern. Außerdem verpflichten sich die Staaten, keine Kernwaffen in den Weltraum zu transportieren. Die DDR und BRD treten dem Abkommen noch am selben Tag bei. Der Vertrag tritt 1971 in Kraft.

1972: Weltweit erste Spielkonsole produziert

Am 27. Januar 1972 beginnt in den USA die Produktion der weltweit ersten Videospielkonsole. Entwickelt hat das Odyssey-System der in Deutschland geborene IT-Pionier Ralph Baer. In leicht veränderter Form wird die Konsole von Magnavox 1972 auf den Markt gebracht, ein Jahr später ist sie auch in der Bundesrepublik erhältlich. Die Konsole kann an den Fernseher angeschlossen werden. Bis 1975 werden weltweit knapp 350.000 Exemplare verkauft.

1991: Boris Becker wird Erster in der Tennis-Weltrangliste

Am 27. Januar 1991 gewinnt Boris Becker das Finale der Australian Open. Damit verdrängt er den Schweden Stefan Edberg von Platz Eins der ATP-Weltrangliste. Becker ist damit der erste und bisher einzige Deutsche, der die Weltrangliste des Tennis anführte. Er gewinnt das Spiel gegen den Tschechoslowaken Ivan Lendl nach zwei Stunden und 51 Minuten 1:6, 6:4, 6:4, 6:4. Doch sein Dauerrivale, der Schwede Stefan Edberg erobert sich den Spitzenplatz drei Wochen später wieder zurück. Insgesamt stand Becker zwölf Wochen auf Platz eins der Weltrangliste. In seiner Karriere gewinnt Boris Becker 49 Titel im Einzel sowie 15 im Doppel, darunter auch sechs Grand-Slam-Turniere und wurde mit 17 Jahren jüngster Wimbledon-Sieger.

2010: Steve Jobs stellt das erste iPad vor

Am 27. Januar 2001 stellt Steve Jobs in einer Präsentation vor der internationalen Presse in San Francisco das erste iPad vor. In Deutschland ist der Tabletcomputer mit Multitouch ab 28. Mai erhältlich. Das Gerät ist erhältlich in einer WiFi- und in einer WiFi-3G-Variante. Beide Varianten unterscheiden sich darin, dass man sich mit der höherwertigen Version auch unterwegs mit dem Internet verknüpfen kann. Eine Kamera ist damals noch nicht integriert. Bis September 2020 werden über 500 Millionen iPads verkauft, was Apple zum Marktführer im Tabletcomputer-Bereich macht.

Steve Jobs präsentiert iPad
Steve Jobs während der Präsentation des ersten iPads. Bildrechte: IMAGO / ZUMA Wire

2020: Erste Corona-Infektion in Deutschland nachgewiesen

Am 27. Januar 2020 gibt es den ersten laborbestätigten Corona-Fall in Deutschland. Eine chinesische Geschäftsreisende hatte sich in ihrer Heimat mit dem Corona-Virus angesteckt und in Deutschland eine Schulung abgehalten. Ein 33-jähriger Schulungsteilnehmer wird am 27. Januar am Münchner Tropeninstitut positiv auf das Virus getestet. Die Chinesin war in der Zwischenzeit in ihre Heimat zurückgekehrt und hatte ihre Erkrankung nachträglich gemeldet. Dieser erste Ausbruch kann durch Tests, Isolation und Home Office noch auf insgesamt 16 Personen beschränkt werden. In den kommenden Monaten folgen deutschlandweit Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wie Isolation, Aufenthaltsbeschränkungen und Test- und Maskenpflichten.