#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 18. Juli

18. Juli 2022, 05:00 Uhr

2012: Neckermann stellt Insolvenzantrag

Am 18. Juli 2012 stellt Neckermann einen Insolvenzantrag. Zuvor scheiterten Verhandlungen mit dem US-Eigentümer Sun Capital. Das Unternehmen zog seine Zusage, 25 Millionen Euro in den Erhalt von Neckermann zu investieren, zurück. Nach der Auflösung des Unternehmens übernimmt die Otto-Gruppe die Markenrechte.

Josef Neckermann gründete das Unternehmen 1948. Als eines der größten Versandhäuser Europas verkaufte es ab den 1960er-Jahren auch Pauschalreisen, Fertighäuser und Versicherungen. Mehrmals erlebte das Unternehmen Umsatzkrisen, es folgten Übernahmen, Zusammenschlüsse und Massenentlassungen. Ab Mitte der 1990er-Jahre war das Unternehmen bereits aktiv im Online-Handel.

2001: Leipzig wird BMW-Standort

Am 18. Juli 2001 setzt sich Leipzig als neuer BMW-Standort durch. In das Werk mit 5.500 Arbeitsplätzen investiert der bayerische Autohersteller rund 1,3 Milliarden Euro. 2005 rollt der erste BMW vom Band. 2010 folgt der Umstieg auf Elektromobilität: Seit 2013 produziert das Werk mit dem i3 den ersten vollelektrischen BMW. Ab 2023 soll auch der Mini als Verbrenner und als E-Auto in Leipzig gefertigt werden.

1990: Ungarn und Sowjetunion nehmen Beziehungen zur NATO auf

Am 18. Juli 1990 nehmen Ungarn und die Sowjetunion als erste Staaten des Warschauer Paktes Beziehung zur NATO auf. Nach Diskussionen kommt es ab dem Ende der 1990er-Jahre zur umstrittenen NATO-Osterweiterung. Im Jahr 1999 treten Ungarn, Polen und Tschechien dem nordatlantischen Verteidigungsbündnis bei. 2004 folgten Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, die Slowakei und Slowenien. Dazu kommen Kroatien und Albanien, Montenegro und im Jahr 2020 Nordmazedonien. Heute gehören dem Verteidigungsbündnis 30 Nationen an. Russland fordert im Dezember 2021 einen Stopp der NATO-Osterweiterung. Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine haben die bisher militärisch neutralen Staaten Finnland und Schweden eine Mitgliedschaft in der NATO beantragt.

1952: Todesurteile gegen Jüdisches Antifaschistische Komitee

Am 18. Juli 1952 werden Mitglieder des Jüdischen Antifaschistischen Komitees in einem Schauprozess zum Tode verurteilt. Das Komitee wird 1942 gegründet und ist eine Vereinigung von bekannten jüdischen Intellektuellen in der Sowjetunion. Die Gründung geht auf die Initiative der sowjetischen Regierung zurück, die die Vereinigung für Propagandazwecke instrumentalisierte. Ziel des Komitees sollte es sein, weltweit Unterstützung aus jüdischen Kreisen für den Krieg gegen das Deutsche Reich zu mobilisieren. Daneben dokumentierten die Mitglieder die Schrecken der nationalsozialistischen Verbrechen gegen Menschen jüdischer Herkunft und machten diese in ihrer eigenen jiddischsprachigen Zeitung und Radiosendungen publik. Außerdem versuchten sie Betroffene zu unterstützen.

Das jüdische Antifaschistische Komitee lehnt über einen Tisch.
Bildrechte: IMAGO / agefotostock

Nach dem Zweiten Weltkrieg sind Juden in der Sowjetunion Diskriminierung und Repressionen ausgesetzt. Dem Komitee werden seine Auslandskontakte zum Verhängnis. Ihnen wird antisowjetischer Nationalismus und Spionagetätigkeit für das Ausland unterstellt. Im November 1948 kommt es zur Auflösung des Komitees und der Verfolgung und Verhaftung von Mitgliedern. Der Prozess gegen hochrangige ehemalige Mitglieder beginnt im Mai vor einem Militärgericht. Nach der Urteilsverkündung werden im August 13 Mitglieder hingerichtet.

1942: Jungfernflug des ersten Düsenjägers

Am 18. Juli absolviert der erste Düsenjäger der Welt seinen Jungfernflug. Die "Messerschmidt Me 262", benannt nach ihrem deutschen Konstrukteur, kann in bis dahin ungeahnten Höhen operieren und erreicht eine Geschwindigkeit von 870 Kilometern. Die "Me 262" wird das erste in Serie gebaute Strahlflugzeug der Welt.

Dass der Düsenjäger der Nazis in den letzten Kriegsjahren keine große Rolle mehr spielt, hat viele Gründe. Es fehlt nicht nur an qualifizierten Piloten. Fahrwerksprobleme, Triebwerksaufälle und die noch recht unbekannte Aerodynamik sind am Ende mehr als "Kinderkrankheiten". Die wenigen Düsenjets, die zum Einsatz kommen, sind sehr verwundbar und werden immer wieder leichte Beute der alliierten Piloten. Am Ende blieb die "Me 262" nur eine Fußnote des Zweiten Weltkrieges, auch wenn der deutsche Konstrukteur Willy Messerschmitt mit diesem ersten Düsenjäger der militärischen Luftfahrt den Weg gewiesen hatte.

1926: Zeiss-Planetarium in Jena eröffnet

Am 18. Juli 1926 wird das Zeiss-Planetarium in Jena eröffnet. Der Kuppelbau mit künstlichem Sternenhimmel ist das dienstälteste Planetarium der Welt, da viele Planetarien im Zweiten Weltkrieg zerstört werden. Zum Repertoire gehören heute die Geschichte des Universums oder eine Queen-Lasershow.