#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 17. April

17. April 2022, 05:00 Uhr

1942: Spektakuläre Flucht aus der Festung Königstein

Am 17. April 1942 gelingt dem französischen General Henri Giraud die Flucht aus der deutschen Kriegsgefangenschaft auf der Festung Königstein. In Frankreich wird Giraud im Mai 1940 von der Wehrmacht gefangen genommen. Mit anderen hohen französischen Offizieren verbüßt er seine Kriegsgefangenschaft im Offiziersgefangenenlager auf der Festung Königstein in der sächsischen Schweiz.

Über den genauen Vorgang von Girauds Flucht gibt es unterschiedliche Darstellungen. Sicher ist, dass er die Flucht lange plant. Er lernt fließend Deutsch und prägt sich Karten in der Umgebung ein, außerdem erhält er Unterstützung einiger Mitgefangener. Angeblich schickt seine Frau in Paketen Kupferdraht und Strick. Er flechtet ein Seil und lässt sich am 17. April 1942 von den Klippen der Festung herab. Er reist quer durch Deutschland um mögliche Verfolger abzuschütteln. Schließlich gelangt er über die Schweiz zurück nach Frankreich. Am 21. April 1942 wird in Deutschland eine Belohnung von 100.000 Reichsmark auf ihn ausgesetzt.

1945: Letzter Bombenangriff auf Dresden

Am 17. April 1945 fliegen alliierte Bomber den letzten Luftangriff auf die Stadt Dresden. Seit Oktober 1944 kommt es zu insgesamt acht Bombenangriffen, die große Teile der barocken Stadt in Schutt und Asche legen. Rund 35 Prozent der Wohnungen und 90 Prozent der Innenstadt werden dabei vernichtet. Darunter auch bekannte Sehenswürdigkeiten wie die Frauenkirche und die Semperoper. Der schwerste Angriff auf Dresden ist am 13. Februar 1945. Über die Zahl der Todesopfer nach diesem Angriff wird lang diskutiert. Einer Historikerkommission zufolge waren es etwa 25.000 Tote.

1947: Kunstakademie in Dresden wiedereröffnet

Am 17. April 1947 wird die Kunstakademie in Dresden offiziell wiedereröffnet. Der Lehrbetrieb wird bereits 1946 wiederaufgenommen. Der erste Rektor der wiedereröffneten Akademie ist der Künstler Hans Grundig. Am 7. Juni 1950 erfolgt die Vereinigung mit der Staatlichen Hochschule für Werkkunst zur Hochschule für Bildende Künste Dresden.

Aktmalen in der Hochschule für Bildende Künste Dresden
Aktmalen in der Hochschule für Bildende Künste Dresden im Jahr 1988. Bildrechte: imago/Ulrich Hässler

1961: Invasion in der Schweinebucht startet

Am 17. April 1961 landen rund 1.300 Exilkubaner unter dem Kommando des amerikanischen Geheimdienstes in der Schweinebucht, um das Castro-Regime in Kuba zu stürzen. Drei Jahre vor dem militärischen Angriff übernimmt Fidel Castro die Macht in Kuba und erklärte das Land zu einem sozialistischen Staat. Er verstaatlicht die Zuckerindustrie und enteignet zahlreiche US-Unternehmer ohne sie zu entschädigen. Damit beginnt der Konflikt Kubas mit den Vereinigten Staaten, der bis heute nicht gelöst werden konnte. Die Invasion in der Schweinebucht scheitert nach drei Tagen. Das Ansehen der USA leidet daraufhin weltweit.

1970: Mission "Apollo 13": Landekapsel stürzt nach Unglück ins Meer

Am 17. April 1970 sinkt die Landekapsel der Mission "Apollo 13" nach einem Unglück in die Atmosphäre ein. Das Raumschiff war zuvor auf dem Weg zum Mond zur dritten bemannten Mondlandung. Doch noch auf dem Weg zum Mond explodiert ein Sauerstofftank und beschädigt das Raumschiff stark. Als die Astronauten das Unglück melden, fällt der legendäre Satz "Houston, we've had a problem". Die drei Astronauten können lebend gerettet werden.

 2002: Biedenkopf tritt als sächsischer Ministerpräsident zurück

Am 17. April 2002 tritt der sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) zurück. Am 16. Januar 2002 gibt er seinen Rücktritt bekannt. Nach der Wiedervereinigung tritt er bei der ersten Landtagswahl in Sachsen an und wird am 14. Oktober 1990 erster Ministerpräsident von Sachsen. Aufgrund politischer Affären wie der Mietaffäre und damit einhergehender Kritik an seinem Führungsstil tritt er als Ministerpräsident zurück. Sein Nachfolger wird der CDU-Politiker Georg Milbradt. Kurt Biedenkopf stirbt am 12. August 2021.

Kurt Biedenkopf, 2001
Kurt Biedenkopf, 2001. Bildrechte: IMAGO / STAR-MEDIA