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#blickzurück: Kalenderblatt der GeschichteDas geschah am 10. März

10. März 2023, 05:00 Uhr

2017: Drohnen-Verordnung beschlossen

Am 10. März beschließt der Bundesrat die "Verordnung zur Regelung des Betriebs von unbemannten Fluggeräten". Das Gesetz tritt am 7. April 2017 in Kraft. Es umfasst umfangreiche Regelungen und Vorschriften zum Betrieb von Drohnen. Neben der Kennzeichnungspflicht wird eine maximale Flughöhe von 100 Metern eingeführt. Drohnen über bewohnten Gebieten werden grundsätzlich verboten. Am 1. Januar 2021 wird das Gesetz durch eine EU-weit gültige Drohnen-Verordnung abgelöst.

Die Regeln zum Fliegen einer Drohne sind unter anderem nach Gewicht des Flugkörpers gestaffelt. Bildrechte: imago images/Arnulf Hettrich

2006: Bundestag berät über Föderalismusreform

Am 10. März 2006 wird im Bundestag erstmals über die Föderalismusreform beraten. Die umfangreiche Grundgesetzänderung strukturiert die Beziehungen zwischen Bund und Ländern neu. Die Kernpunkte der Reform sind Terrorismusbekämpfung, Naturschutz, Hochschul- und Beamtenrecht sowie die Beteiligung des Bundesrates im Gesetzgebungsverfahren. Im Juni 2006 wird die Reform mit einer Zweidrittelmehrheit beschlossen.

1992: Schewardnadse wird georgischer Präsident

Am 10. März 1992 wird Eduard Schewardnadse nach dem Sturz von Swiad Gamsachurdia zum neuen Präsidenten seiner georgischen Heimat gewählt. Als Außenminister der UdSSR hat Schewardnadse seit 1985 die Reformpolitik des sowjetischen Staatschefs Michail Gorbatschow unterstützt und an den Verhandlungen zur Umsetzung der deutschen Einheit mitgewirkt.

Nach der Auflösung der Sowjetunion versucht er als neues Staatsoberhaupt, das nun unabhängige, aber wirtschaftlich und politisch zerrüttete Georgien zu stabilisieren. Bei den Parlamentswahlen 2003 wird Schewardnadses Partei, die zum Sieger erklärt wurde, Wahlbetrug vorgeworfen. Nach mehrwöchigen Massenprotesten erklärt der Politiker seinen Rücktritt. 2014 stirbt Eduard Schewardnadse.

Er gilt als einer der Wegbereiter der Wiedervereinigung: Eduard Schewardnadse. Bildrechte: IMAGO / sepp spiegl

1990: Erster Direktflug zwischen DDR und BRD

Am 10. März 1990 fliegt eine Lufthansa-Maschine erstmals seit dem Kriegsende wieder direkt in die DDR, und zwar von Frankfurt am Main nach Leipzig. Bereits kurz vor dem Mauerfall starteten wieder Linienflüge von der BRD in die DDR und umgekehrt – allerdings mit einer großen Einschränkung: Die deutschen Passagiermaschinen durften aufgrund alliierter Vorbehaltsrechte nicht über die innerdeutsche Grenze fliegen. Sie mussten daher einen Umweg über die Tschechoslowakei nehmen. Erst am 9. März 1990 gaben die Alliierten den Luftkorridor frei und ermöglichten damit Direktflüge zwischen Ost- und Westdeutschland.

1985: Katarina Witt gewinnt WM in Tokio

Am 10. März 1985 gewinnt die damals 19-jährige Katarina Witt bei der Eiskunstlauf-WM in Tokio Gold und verteidigt damit ihren Weltmeistertitel aus dem Vorjahr. Witt wird eine der besten Eiskunstläuferinnen ihrer Zeit: Nach Gold bei den Olympischen Spielen in Sarajevo gewinnt sie 1988 auch in Calagary die olympische Goldmedaille sowie insgesamt viermal den Weltmeistertitel.

Mit ihren Erfolgen wird Katarina Witt zum sportlichen Aushängeschild der DDR. Für ihre Rolle im SED-Staat wird die Eiskunstläuferin nach der Wende angegriffen: Viele Ostdeutsche kritisieren Witt für ihre Staatstreue und dafür, dass sie materielle Zuwendungen vom Staat angenommen hat. Nach dem Ende ihrer sportlichen Karriere arbeitet Katarina Witt als Moderatorin und Schauspielerin.

Bei der WM in Tokio 1985 gewinnt die damals 19-jährige Katarina Witt ihren zweiten Weltmeistertitel. Bildrechte: IMAGO / WEREK

1977: Ringsystem des Uranus entdeckt

Am 10. März 1977 entdecken die Astrophysiker James Elliot, Edward Dunham und Douglas Minkam bei einem Beobachtungsflug mit einem Nasa-Forschungsflugzeug beim Planeten Uranus ein System aus mehreren Ringen. Die Wissenschaftler wollten eigentlich den Durchmesser des Uranus genauer bestimmen, entdecken auf dem Teleskop aber auch ein dünnes Ringsystem, das den Planeten umgibt.

1985 nimmt die Raumsonde "Voyager 2" Bilder des Ringsystems aus der Nähe auf. Zusammen mit Fotos des Hubble-Weltraumteleskops von 2003 und 2005 haben Wissenschaftler inzwischen dreizehn einzelne Ringe bestimmt. Über deren Entstehungsgeschichte kann nur spekuliert werden: Es könnte sich um ehemalige Asteroiden oder Überreste von Monden handeln, die miteinander kollidiert und zerbrochen sind.

Der drittgrößte Planet unseres Sonnensytems wird von 13 dünnen Ringen umgeben. Das ist eine grafische Darstellung des Uranus. Bildrechte: imago/StockTrek Images

1970: DDR-Fluchtversuch mit Interflug-Maschine

Am 10. März 1970 versuchen Christel und Eckhard Wehage in Berlin-Schönefeld eine Interflug-Maschine zu entführen, um in die Bundesrepublik zu flüchten. Doch der Pilot verschanzt sich im Cockpit und fliegt zurück nach Schönefeld. Der Fluchtversuch endete mit dem Suizid des Ehepaars.

1952: Stalin schlägt gesamtdeutschen Frieden vor

Am 10. März 1952 schlägt Josef Stalin einen Friedensvertrag mit einer gesamtdeutschen Regierung vor. Die Westmächte sehen in dem Angebot ein Störmanöver und lehnen es ab. In der Öffentlichkeit wird jahrelang darüber gestritten, ob mit der Ablehnung von Stalins Vorschlag eine Chance auf die deutsche Wiedervereinigung vertan wurde.

1906: Grubenunglück von Courrières

Am 10. März 1906 erschüttert eine Explosion unter Tage die Kohlegruben im nordfranzösischen Courrières. Mehr als 1.000 Bergleute sterben. Es ist das schlimmste Grubenunglück in der Geschichte Europas und eine der größten Katastrophen in der Bergbaugeschichte überhaupt. Zahlreiche Kumpel aus dem Ruhrgebiet helfen den Franzosen bei den Rettungsarbeiten. Zum schwersten Grubenunglück in der Geschichte der DDR kommt es am 22. Februar 1960 im Zwickauer Steinkohlebergwerk. Damals kommen 123 Bergleute ums Leben.

1831: König Louis Philippe gründet Fremdenlegion

Am 10. März 1831 wird die französische Fremdenlegion gegründet. Die Eliteeinheit gilt als härteste Armee der Welt und besteht überwiegend aus ausländischen Soldaten. Freiwillige der französischen Fremdenlegion dienen anonym. Seit dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 sind viele Deutsche unter den Freiwilligen der Fremdenlegion.

Durch ihren Beitritt in die Fremdenlegion entziehen sich u.a. Angehörige der Waffen-SS nach Ende des Zweiten Weltkrieges den Strafen für ihre Verbrechen im Dritten Reich. Bildrechte: imago images/UIG

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 07. Juni 2022 | 19:30 Uhr

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