#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 6. Juli ...
Hauptinhalt
1966: Kritik am Film "Spur der Steine"
Der DEFA-Spielfilm "Spur der Steine" von Regisseur Frank Beyer, der auf einem gleichnamigen Roman basiert, zeigt das Leben in der DDR in den 1960er-Jahren und die Probleme des sozialistischen Aufbaus. Doch der Film mit Kult-Schauspieler Manfred Krug über die rebellische Zimmermannstruppe "Balla" und ihrer Arbeit auf einer Großbaustelle lief nur kurz in den Kinos. Die Zeitung "Neues Deutschland" kritisierte den Kinofilm wegen eines angeblich verzerrten Bildes der sozialistischen Wirklichkeit. Kurz darauf wurde er vom ZK der SED verboten. Die Begründung: "partei- und staatsfeindlich". Erst 23 Jahre später durfte "Spur der Steine" 1989 wieder in der DDR aufgeführt werden.
1972: Abkommen über Erdgaslieferung zwischen Bundesrepublik und Sowjetunion
Die Bundesrepublik und die Sowjetunion schlossen 1972 das zweite Erdgas-Röhren-Abkommen ab. Darin wurde die Erdgaslieferung der UdSSR in die Bundesrepublik Deutschland im Rahmen des "Jahrhundertprojektes" festgelegt. Dieses sah den Bau von zwei gewaltigen Trassen vor. Da die Sowjetunion das Bauvorhaben nicht allein realisieren konnte, wurde auf die Hilfe der "Bruderländer" gesetzt. Jedes dieser Länder sollte eine Strecke der Pipeline in Eigenregie- und Finanzierung erstellen. Im Gegenzug sollten sie einen Teil des geförderten Erdgases kostenlos erhalten. Auch mit der Bundesrepublik schloss die Sowjetunion einen Deal: Gas gegen Devisen. Im Herbst 1973 erfolgte dann die erste Lieferung in die Bundesrepublik.
1990: Verhandlungen zum Einigungsvertrag zwischen Bundesrepublik und DDR
Damit die DDR der Bundesrepublik beitreten konnte, mussten viele Veränderungen im Vorfeld geregelt werden. Am 6. Juli 1990 begannen die beiden deutschen Staaten mit der ersten Verhandlungsrunde zum Einigungsvertrag. Die Gespräche verliefen im Schnelldurchlauf: In nur acht Wochen waren sie abgeschlossen. Zu den Kernpunkten des Vertragswerkes gehörten der Beitritt der DDR zur Bundesrepublik, die Vereinigung von Ost- und West-Berlin zu einem Bundesland, die Frage nach der Hauptstadt Deutschlands, die Übernahme des DDR-Vermögens und die Übernahme der DDR-Schulden durch die Bundesrepublik. Am 31. August 1990 unterzeichneten Wolfgang Schäuble (Bundesinnenminister) und Günther Krause (Parlamentarischer Staatssekretär) den 900 Seiten umfassenden Einigungsvertrag.