#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 13. Januar

13. Januar 2023, 05:00 Uhr

1980: Gründung der bundesdeutschen Grünen

Am 13. Januar 1980 kommen Anhänger von Umweltverbänden, Atomgegner und Pazifisten in Karlsruhe zusammen. Die Veranstaltung wird zum Gründungsparteitag der Grünen – einer Partei, die eine Alternative zu den bisher existierenden CDU, FDP und SPD bieten soll. Die Grünen wollen sich gegen Umweltverschmutzung und das atomare Wettrüsten und für eine nachhaltigere Wirtschaftspolitik einsetzen.

1983 zieht die Partei zum ersten Mal in den Bundestag ein. Nach ihrer Wahlniederlage bei der Bundestagswahl 1990 schließen sich die west- und ostdeutschen Grünen zu einer Partei zusammen. 1993 kommt das Bündnis 90 hinzu, dem Bürgerbewegungen und Oppositionsgruppen aus der ehemaligen DDR angehören.

Bei der Bunestagswahl 2021 erreicht die Partei mit mehr als 18 Prozent ihr bisher bestes Ergebnis. Seit Ende 2021 stellen die Grünen einen Teil der Regierung, wie auch schon zwischen 1998 und 2002. Annalena Baerbock wird Außenministerin. Ihr Vorstandskollege Robert Habeck wird Vizekanzler und Minister für Wirtschaft und Klimaschutz.

1993: Haftentlassung für Erich Honecker

Seine Beschwerde vor dem Berliner Verfassungsgerichtshof hat doch Erfolg: Am 13. Januar entlässt die Justiz den schwerkranken ehemaligen DDR-Staatschef Erich Honecker aus dem Gefängnis. Aufgrund seiner schweren Krebserkrankung lehnt das Landgericht die Fortsetzung seines Prozesses ab. 169 Tage hat Honecker bis dahin in Untersuchungshaft in Berlin-Moabit verbracht. Noch am selben Tag fliegt er zu seiner Frau Margot und seiner Tochter ins Exil nach Chile. Honecker stirbt am 29. Mai 1994 in Santiago de Chile.

Haftbefehl aufgehoben - Honecker auf dem Weg nach Chile
Haftbefehl aufgehoben – Honecker auf dem Weg ins chilenische Exil Bildrechte: picture alliance/dpa | Wolfgang Kumm

Nur wenige Monate zuvor, am 12. November 1992 hat der Prozess gegen Honecker begonnen. Er wird für Todesfälle an der innerdeutschen Grenze verantwortlich gemacht. Die Anklage gegen ihn lautet: zwölffache Antstiftung zum Totschlag. Der Prozess hat eine große Bedeutung für viele Opfer des SED-Regimes, doch er steht von Anfang an in der Kritik. So ist zum Beispiel lange unklar, ob die Justiz nach bundesdeutschem Recht oder dem der DDR urteilen soll.

2012: Passagierschiff "Costa Concordia" verunglückt

Am 13. Januar 2012 verunglückt das italienische Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia". Vor der Insel Giglio kollidiert es um 21.45 Uhr mit einem Felsen. Dieser reißt ein großes Loch in die linke Schiffsflanke. Der Strom an Bord fällt aus und das Schiff beginnt, sich zu neigen. Erst um 23 Uhr werden die rund 4.200 Passagiere aufgefordert, das Schiff zu verlassen. Viele der Schiffbrüchigen können sich mit den Rettungsbooten auf die kleine Insel Giglio retten. 32 von ihnen sterben jedoch, unter ihnen zwölf Deutsche. Nach dem Unglück wird besonders die Schiffscrew verantwortlich gemacht: Die Rettungsaktion sei schlecht vorbereitet gewesen und der Kapitän und die meisten Offiziere hätten vorzeitig das Schiff verlassen. 2015 wird der Kapitän Francesco Schettino zu 16 Jahren Haft verurteilt.

2012 Giglio - Kreuzfahrtschiff - Costa Concordia - läuft vor der italienischen Mittelmeerküste auf Grund
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