#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 13. März

13. März 2023, 05:00 Uhr

2017: Grundsteinlegung für Fabrik bei Görlitz

Am 13. März 2017 findet die Grundsteinlegung für ein neues Flugzeugwerk in Kodersdorf bei Görlitz statt: die "Aircraft Composites Sachsen GmbH" (acosa). Unter anderen sind der damalige sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich und der Bundestagsabgeordneter Michael Kretschmer anwesend. Die "Elbe Flugzeugwerke" bauen das Werk für die Produktion von Zulieferteilen für den Flugzeughersteller Airbus. Die Fabrik wird am 18. Mai 2018 eröffnet und schafft rund 120 Arbeitsplätze.

2013: Bergoglio wird zum Papst gewählt

Am 13. März 2013 steigt weißer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle im Vatikan. Denn: Der argentinische Kardinal Jorge Mario Bergoglio wurde zum Bischof der Stadt Rom und damit auch zum 266. Papst der katholischen Kirche gewählt. Der 76-Jährige tritt die Nachfolge des zurückgetretenen Papstes Benedikt XVI. an und gibt sich den Namen Franziskus. Damit erinnert er an den Bettelmönch Franz von Assisi, was als Zeichen gesehen wird, dass sich die Kirche stärker den Armen dieser Welt zuwenden und bescheidener werden will.

Die katholische Kirche steht seit Jahren wegen unzähligen Fällen von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen durch Amtsträger in der Kritik. 2021 räumt Papst Franziskus ein, dass die Kirche die Opfer nicht genügend ernst genommen habe. Franziskus hat explizite Regeln gegen Missbrauch in der katholischen Kirche erlassen und das vatikanische Strafrecht deutlich verschärft.

2012: Buch- und Schriftmuseum neueröffnet

Am 13. März 2012 wird das Deutsche Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig nach einem Umzug in einen Erweiterungsbau feierlich wiedereröffnet. Es wird 1884 als "Deutsches Buchgewerbe-Museum" gegründet und ist damit das weltweit älteste Fachmuseum. Mit der Eröffnung wird der Öffentlichkeit auch eine neue Dauerausstellung über Medieninnovationen der Menschheit zugänglich gemacht: "Zeichen – Bücher – Netze: Von der Keilschrift zum Binärcode".

1991: ARTE Deutschland TV wird gegründet

Am 13. März 1991 wird der deutsche ARTE-Ableger mit Sitz in Baden-Baden gegründet. Gemeinsam mit dem französischen Mitglied "Arte France" betreibt er den Kultursender ARTE. Die Kooperation entsteht aus dem deutsch-französischen Abkommen vom 2. Oktober 1990. Bis heute ist ARTE der weltweit einzige Sender mit einer binationalen Nachrichtenredaktion.

ARTE-Logo
Die Filme und Dokumentationen werden in deutsch und französisch gesendet und haben Untertitel in den Sprachen Englisch, Spanisch, Polnisch und Italienisch. Bildrechte: IMAGO / photothek

1991: Erich Honecker flieht nach Moskau

Am 13. März 1991 fliegt der frühere Staats- und Parteichef Erich Honecker mit seiner Frau Margot nach Moskau, um der deutschen Justiz und dem Haftbefehl wegen "Mauerschießbefehls" zu entgehen. Als ihm Russland den Schutz entzieht, flieht er in die chilenische Botschaft, muss aber im Juli 1992 nach Deutschland zurück. Nach seiner Landung wird er verhaftet und ins Gefängnis Berlin-Moabit gebracht. Es folgt ein Gerichtsprozess in Berlin, der Anfang 1993 wegen krankheitsbedingter Verhandlungsunfähigkeit des Angeklagten eingestellt wird. Honecker begibt sich zu seiner Familie ins Exil nach Chile, wo er am 29. Mai 1994 seinem Krebsleiden erliegt.

1954: Geheimdienst KGB gegründet

Am 13. März 1954 wird der sowjetische Geheimdienst KGB gegründet. Zu seinen Hauptaufgaben gehört die Auslandsspionage, Spionageabwehr und Kontrolle von Regimegegnern. Der russische Präsident Wladimir Putin verbringt ab 1985 viereinhalb Jahre im Dienste des KGB in Dresden. Darüber, welchen Tätigkeiten er dort nachgeht, ist nur wenig bekannt. Nach dem Zerfall der Sowjetunion geht der KGB in den russischen Geheimdiensten FSB und SWR auf.

Der Dzerzhinskaya-Platz in Moskau
Die KGB-Zentrale liegt am Dzerzhinskaya Square Moskau Russland. Bildrechte: IMAGO / ITAR-TASS

1950: Hungerstreik in der Haftanstalt Bautzen I

Am 13. März 1950 rebellieren fast alle Insassen der Haftanstalt Bautzen I mit einem Hungerstreik gegen die katastrophalen Bedingungen im Gefängnis. Weil der Protest wirkungslos bleibt, kommt es am 31. März 1950 erneut zu einem Aufstand – dem ersten und größten Häftlingsaufstand in der Geschichte der DDR. Die Gefangenen fordern eine bessere medizinische Betreuung und die Erhöhung von Lebensmittelrationen. Die Revolte wird brutal niedergeschlagen.

Außenansicht Zuchthaus Bautzen I.
Die Justizvollzugsanstalt Bautzen ist über Jahrzehnte eine gefürchtete Einrichtung - während der NS-Diktatur, unter den Sowjets und in der DDR. Bildrechte: imago/sepp spiegl

1946: Hermann Göring beim Nürnberger Tribunal

Am 13. März 1946 sagt der NS-Kriegsverbecher Hermann Göring vor dem Nürnberger Tribunal aus. Im Dritten Reich war er "Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches", Leiter der Luftwaffe und organisierte die Ermordung von Juden mit. In den Nürnberger Prozessen wird Hermann Göring gemeinsam mit zwölf weiteren Kriegsverbrechern zum Tode verurteilt. Einen Tag vor seiner geplanten Hinrichtung beht er Suizid mit einer Zyankali-Kapsel.

1943: Von Schlabrendorffs Hitler-Attentat scheitert

Am 13. März 1943 schmuggelt der Jurist und Widerstandskämpfer Fabian von Schlabrendorff ein als Cognac-Kiste getarntes Sprengstoffpaket in das Flugzeug Adolf Hitlers. Weil es im Frachtraum zu kalt ist, explodiert die Bombe jedoch nicht. Hitler bemerkt zunächst nichts von dem geplanten Attentat. Erst 1944 fliegt die Verschwörung auf. Fabian von Schlabrendorff wird festgenommen und in verschiedene Konzentrationslager verlegt, bis ihn US-Truppen im Mai 1945 befreien. Nach dem Krieg lässt der Jurist sich als Rechtsanwalt in Frankfurt am Main nieder.