#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 18. April

18. April 2022, 05:00 Uhr

2017: Satellit der TU Dresden reist zur Raumstation ISS

Am 18. April 2017 startet der Satellit SOMP2 ("Student On-Orbit Measurement Project", deutsch: Studentisches Im-Orbit-Messprojekt) der Technischen Universität Dresden mit einer amerikanischen Trägerrakete von der Raketenstartstation "Cape Canaveral Space Force Station" in Florida. Mit anderen Kleinsatelliten macht er sich auf den Weg zur ISS. Der Satellit soll unter anderem die Atmosphäre in seiner Umgebung messen. Er wird in einem Gemeinschaftsprojekt von Studenten und Wissenschaftlern der TU Dresden entwickelt. Die ISS verlässt der Satellit am 16. Mai 2017 und fliegt zurück Richtung Erdatmosphäre. Anschließend kann kein Kontakt mehr zum Satelliten hergestellt werden. Im Januar 2021 startet SOMP2b als Ersatz.

Satellit SOMP2b im Orbit
Künstlerische Darstellung des Satelliten SOMP2b im Orbit. Bildrechte: TU-Dresden/Tino Schmiel

2016: Vattenfall will Lausitzer Reviere verkaufen

Am 18. April 2016 entscheidet der Energieriese Vattenfall, seine Lausitzer Reviere zu verkaufen. Vier Tagebaue und mehrere Kohlekraftwerke sind betroffen. Eigentümer sollen die tschechische EPH-Gruppe werden, zu der auch die Mibrag gehört. Mit der Abgabe der Braunkohlegeschäfte will sich Vattenfall stärker auf erneuerbare Energien konzentrieren. Im September 2016 genehmigt die EU-Kartellbehörden den Verkauf.

2001: Gelder für den MDV-Verkehrsbund beschlossen

Am 18. April 2001 beschließen Sachsen und Sachsen-Anhalt die Finanzierung des Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV). Durch den Verbund wird das Fahren mit einem einheitlichen Tarif und einem Ticket ermöglicht. Die Länder fördern das Projekt damals mit 30 Millionen DM. Seit 1. August 2001 gilt das einheitlichen Tarifsystem. Insgesamt umfasst das Verbundgebiet mittlerweile eine Fläche von 11.300 Quadratkilometer.

Verschiedene Fahrkarten des MDV
Bildrechte: MDR/André Plaul

1992: Streit um die Krim

Am 18. April 1992 verschärft sich der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine über die Zugehörigkeit der Halbinsel Krim. Für Russland geht es unter anderem um seine in Sewastopol stationierte Schwarzmeerflotte. Im russischen Staatsfernsehen heißt es: "Die Krim ist ein äußerst gefährliches Problem". Nach dem Ende der Sowjetunion 1991 wird der ukrainische Staat unabhängig und die ehemalige "Autonome Sozialistische Sowjetrepublik Krim" wird Teil der Ukraine. In den Jahren von 1992 bis 1994 unternimmt Russland Abspaltungsversuche der Krim, was einen Streit zwischen der Ukraine und Russland auslöst. 2014 annektiert Russland die Halbinsel, was eine neue Krim-Krise bewirkt.

1990: Wegfall der innerdeutschen Grenzkontrolle

Am 18. April 1990 einigen sich DDR-Innenminister Peter-Michael Diestel und sein Amtskollege Wolfgang Schäuble auf die Abschaffung der innerdeutschen Grenzkontrollen. Seit dem 1. Juni 1990 gehören Personenkontrollen der Vergangenheit an. Der ungehinderte Grenzübertritt nach über 40 Jahren der deutsch-deutschen Teilung ist seitdem wieder möglich.

1945: Massaker von Abtnaundorf

Am 18. April 1945 wird das "Massaker von Abtnaundorf" in Leipzig verübt. Von 1943 bis 1945 besteht das Konzentrationslager "Leipzig-Thekla", ein Außenlager des KZ Buchenwald. Die Häftlinge werden zur Zwangsarbeit eingesetzt.

Am Kriegsende versuchen die Nationalsozialisten ihre Verbrechen zu vertuschen: Die gehfähigen KZ-Häftlinge werden auf Todesmärsche geschickt. Im Leipziger Lager bleiben 304 kranke und nicht mehr gehfähige Häftlinge zurück. Sie werden in eine Baracke getrieben, die mit Benzin übergossen wird und durch Beschuss in Brand gesetzt wird. Flüchtende Häftlinge werden niedergeschossen. Die Anzahl der Opfer ist bis heute nicht geklärt, nachweislich haben 67 Menschen überlebt. Von den Tätern wird nur der Personalchef der SA-Führer Walter Wendt 1947 verurteilt. 2001 eröffnet die Gedenkstätte Zwangsarbeit Leipzig auf dem ehemaligen Lagergelände.