#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 21. März

21. März 2023, 05:00 Uhr

1919: Kunsthochschule Bauhaus in Weimar eingeweiht

Am 21. März 1919 wird das von Architekt Walter Gropius gegründete Bauhaus in Weimar eingeweiht. Die Hochschule soll Handwerk, Design und Kunst unter einem Dach vereinen. Auf politischen Druck hin muss das Bauhaus im Jahr 1924 Weimar verlassen, es zieht nach Dessau um. Der Gründer Walter Gropius ist bis 1928 Direktor der Hochschule. 1933 wird das Bauhaus von den Nationalsozialisten aufgelöst.

1957: DDR-Ministerrat verabschiedet Energie- und Kohleprogramm

Am 21. März 1957 verabschiedet der DDR-Ministerrat das Energie- und Kohleprogramm. Das erste große Wirtschaftsprojekt der DDR sieht den Aufschluss mehrerer Großtagebaue und den Ausbau der Kohleveredlung vor. So wird Tagebau um Tagebau in Mitteldeutschland und der Lausitz erschlossen, um die Lücken in der Energieversorgung der DDR zu schließen. Tausende Menschen müssen dabei ihre Häuser verlassen und in andere Orte umsiedeln. Mit jährlich mehr als 300 Millionen Tonnen geförderter Braunkohle ist die DDR mit Abstand der größte Braunkohleproduzent der Welt.

1960: Erster "Schwarzer Kanal" gesendet

Am 21. März 1960 wird erstmals "Der schwarze Kanal" mit Kommentator Karl-Eduard von Schnitzler im DDR-Fernsehen ausgestrahlt. Fast 30 Jahre reißt die Sendung Ausschnitte des Westfernsehens aus dem Kontext, um sie für SED-Propaganda zu nutzen. 1989 wird das Format nach 1.519 Folgen wegen Quotenflaute aus dem Programm genommen.

1968: Tod von Gerhart Eisler

Am 21. März 1968 stirbt der SED-Funktionär Gerhart Eisler während einer Dienstreise im armenischen Jerewan. Bis zu seinem Tod war Eisler Vorsitzender des Staatlichen Rundfunkkomitees der DDR und kontrollierte Hörfunk und Fernsehen. Das Amt übernahm er 1962 von seinem Vorgänger Hermann Ley. Während der Gründung der DDR stieg Eisler schnell in den engeren Führungskreis der SED auf und erhielt bereits im Oktober 1949 einen Ministerposten. Er galt als kompromissloser Vertreter der Linie Walter Ulbrichts und Moskaus und lenkte den Rundfunk im Sinne einer Propaganda gegen die Bundesrepublik. Sein Bruder Hanns Eisler komponierte die Nationalhymne der DDR – "Auferstanden aus Ruinen".  

1979: Dynamo-Spieler Lutz Eigendorf setzt sich in BRD ab

Am 21. März 1979 setzt sich der BFC Dynamo-Spieler Lutz Eigendorf bei einer Westreise von seiner Mannschaft ab und flieht in die BRD. Nach einem Jahr Sperre durch die UEFA kann Eigendorf seine Karriere als Profisportler beim 1. FC Kaiserslautern und später bei Eintracht Braunschweig fortsetzen. Doch er wird ständig von der Staatssicherheit beobachtet, bis zu 50 Personen sind mit seiner Observation beauftragt. Auch seine in der DDR verbliebene Familie wird von den Stasi-Mitarbeitern drangsaliert. 1983 stirbt Eigendorf bei einem Autounfall. Der Verdacht, dass die Stasi in den tödlichen Verkehrsunfall verwickelt war, wurde nie belegt.

Sportler Lutz Eigendorf lehnt am Tor und hält sich am Netz fest, 1983
Eine Aufnahme von Fußballprofi Lutz Eigendorf aus dem Jahr seines tödlichen Autounfalls. Bildrechte: imago/Ferdi Hartung

2006: Kurznachrichtendienst Twitter wird gegründet

Am 21. März 2006 wird die US-amerikanische Social Media Plattform Twitter gegründet. Auf Twitter können Nutzerinnen und Nutzer Nachrichten im Telegrammstil mit maximal 140 Zeichen veröffentlichen. Der erste "Tweet" wird von dem Mitgründer Jack Dorsey geteilt. 2017 wird die maximale Zeichenzahl auf 280 erhöht.

Im Oktober 2022 wird Twitter nach einem langen Rechtsstreit an Tesla-Chef Elon Musk für 44 Milliarden US-Dollar verkauft. Nach seiner Übernahme löst Musk den Verwaltungsrat auf und ist seitdem alleiniger Chef des Unternehmens. Im Dezember 2022 gibt Musk bekannt, dass er als CEO zurücktreten wolle. Sein Posten soll bis Ende 2023 neu besetzt werden.