#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 18. Januar

18. Januar 2023, 05:00 Uhr


2020: Britische Königsfamilie verkündet "Megxit"

Am 18. Januar 2020 verkündet die Queen und der Buckingham-Palast, dass Prinz Harry und seine Frau Meghan keine aktiven Mitglieder der königlichen Familie mehr sind. Das bedeutet, dass sie von nun an keine offiziellen Aufgaben für das Königshaus mehr übernehmen, auf die königlichen Titel verzichten und keine finanziellen Zuwendungen vom Königshaus erhalten. Die Entscheidung fiel auf einem zuvor einberufenen Familiengipfel. Rund eine Woche vorher hatte das Paar bekannt gegeben, sich vom Leben am Hof zu distanzieren, finanziell unabhängig zu werden und ein neues Leben in Amerika beginnen zu wollen. Nach dem "Megxit" ziehen die beiden zunächst nach Kanada und später in die USA.

Harry und Meghan
Harry und Meghan im März 2020. Bildrechte: imago images/PA Images

Trotz dieser offizielle Abkopplung soll der familiäre Zusammenhalt bestehen bleiben. Die Queen schreibt in ihrem Statement am 18. Januar 2020: "Harry, Meghan und Archie werden immer geliebte Mitglieder meiner Familie sein."


2007: Orkan "Kyrill" wütet

Am 18. beginnt der schwere Orkan "Kyrill" und tobt bis zum 19. Januar über Mitteleuropa. Windböen bis zu 200 km/h reißen nieder, was nicht niet- und nagelfest ist, und richten erheblichen Schaden an. In Deutschland deckt der Orkan ganze Dächer ab, knickt Strommasten um und sorgt für massive Brachflächen in den Wäldern. Um die Bürger zu schützen, werden Betriebe, Behörden, Schulen und Kindergärten vorzeitig geschlossen. Trotzdem kommen in Deutschland mindestens 13 Menschen ums Leben. "Kyrill" wird zu einem der schlimmsten Stürme Deutschlands.



1985: Smog-Alarm in BRD ausgelöst

Am 18. Januar 1985 wird in der BRD erstmals der Smog-Alarm der höchsten Stufe ausgelöst. Die kalte und windstille Wetterlage führt zu einer Dunstglocke über dem Ruhrgebiet. Die Messwerte der Luftverschmutzung erreichen einen bedenklichen Höchstwert. Ein großer Teil der Belastung hat seinen Ursprung in der DDR. Ostwind weht die Schadstoffe aus den Industrieregionen Halle, Leipzig und Bitterfeld-Wolfen nach Westen. In der DDR wird dieser Vorwurf von Politik und Medien bestritten. Im Kampf gegen den Smog wird dort sogar das Autofahren untersagt, die Schulen geschlossen und eine Zwangspause für alle Unternehmen verhängt, die Schadstoffe ausstoßen. Nach zwei Tagen lichtet sich der Dunst und die gefährlichen Werte sinken.



1956: NVA-Gründung beschlossen

Am 18. Januar 1956 beschließt die Volkskammer die Gründung der Nationalen Volksarmee (NVA) zum 1. März 1956. Zunächst ist die NVA eine reine Freiwilligen-Armee, bis 1962 die Wehrpflicht kommt. Dadurch wachsen die DDR-Streitkräfte auf über 170.000 Soldaten und Soldatinnen an. Die Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 ist auch das Ende für die NVA, denn die Bundeswehr wird die Armee des wiedervereinigten Landes. Rund 51.000 NVA-Soldaten werden nach der Auflösung in die Bundeswehr übernommen. Für Frauen gibt es keine Möglichkeit, einen Dienst an der Waffe zu leisten. Rund 2.000 Soldatinnen werden entlassen.


1919: Pariser Friedenskonferenz beginnt

Am 18. Januar 1919 beginnt die Pariser Friedenskonferenz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in Versailles. Ziel der Konferenz ist es, eine neue europäische Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieges zu etablieren und Friedensverträge für die Kriegsverlierer auszuarbeiten. Das betrifft auf der Verliererseite neben dem Deutschen Reich auch die anderen Mittelmächte wie Österreich-Ungarn, Bulgarien und das Osmanische Reich. Zu der Konferenz sind Vertreter von 32 Nationen geladen. Einen Großteil der Entscheidungen fallen jedoch nur die "Big Four" - Frankreich, Großbritannien, Italien und die USA. Die Verliererseite, die sogenannten Mittelmächte sind nicht eingeladen.

Beginn der Pariser Friedenskonferenz im Januar 1919
Bildrechte: IMAGO / United Archives International

Die Ergebnisse der Friedenskonferenz fließen ein halbes Jahr später in den Versailler Vertrag ein. Am 28. Juni 1919 unterzeichnen als Vertreter des Deutschen Reichs Reichsaußenminister Hermann Müller und Reichsverkehrsminister Johannes Bell den Vertrag von Versailles. Dieser ordnet die Welt auf politischer und territorialer Ebene neu. Als Kriegsverlierer erkennt das Deutsche Reich die alleinige Schuld für den Ausbruch des Krieges an. Reparationszahlungen und die Abtretung von Gebieten, wie besipielsweise Elsass-Lothringen werden festgeschrieben. Das deutsche Heer wird auf eine Stärke von maximal 100.000 Soldaten reduziert.



1901: Erstes deutsches Kabarett gegründet

Am 18. Januar 1901 wird das erste Kabarett Deutschlands in Berlin eröffnet. Das von Schriftsteller Ernst von Wolzogen gegründete "Überbrettl" wird zum Hit und die ersten Vorstellungen sind ausgebucht. Doch der Erfolg bleibt von der Konkurrenz nicht unbemerkt. Schnell werden in Berlin freie Bühnen mit anderen Kabarett-Programmen bespielt. Trotz der großen anfänglichen Beliebtheit wandern immer mehr Menschen zur Konkurrenz ab. Das "Überbrettl" kommt in die Miesen, muss schließen und wird zunächst ein Lustspielhaus, dann ein Kino.

Eine Besucherin betrachtet am Freitag (05.10.2012) in der Ausstellung Alles Reklame! Die Plakatkunst der Künstlerkolonie Darmstadt das Plakat Ernst von Wolzogen s Buntes Theater von Edmund Edel aus dem Jahr 1901
Das "Überbrettl" ist das erste Kabarett in Deutschland. Es wird auch "Buntes Theater" genannt. Bildrechte: IMAGO / epd

1887: Erste Synthese von Amphetamin

Am 18. Januar 1887 braut der rumänische Chemiker Lazăr Edeleanu an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität, heute Humboldt-Universität erstmals die organische Verbindung Amphetamin zusammen. Die Substanz wird später Grundlage für fast alle chemischen Drogen, wie beispielsweise Ectasy, Speed oder Crystal Meth. Für Edeleanu war es jedoch nur eine Grundlagenforschung für seine Doktorarbeit, in der er sich mit Verbindungen von chemischen Stoffen beschäftigt. Die psychoaktive Wirkung seiner Erfindung erkennt er nicht.

Erst in den 1920er-Jahren wird in den USA die aufputschende Wirkung der Substanz erkannt. Ärzte entdecken, dass die Substanz ähnlich wie das Hormon Adrenalin aufgebaut, leistungssteigernd wirkt und Menschen in euphorische Zustände versetzen kann.

Daraufhin entwickeln erste Pharmafirmen Medikamente auf der Basis von Amphetaminen. So wird die Substanz bald bei Migräne, Depression oder Epilepsie und Impotenz verschrieben und so legal von Millionen Patienten konsumiert. Während des Zweiten Weltkriegs wird der Stoff als "Pervitin" - heute bekannt als Crystal Meth - den Wehrmachtssoldaten an der Front verabreicht.

Im 20. Jahrhundert wird die Substanz zur Modedroge - vor allem für Künstler und Hippies. Heute finden Amphetamine in Partydrogen wie Speed oder Ecstasy weltweite Verbreitung.