#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 16. März

16. März 2023, 05:00 Uhr

2011: Letzte Wehrpflichtige legen Gelöbnis ab

Am 16. März 2011 legen die letzten Wehrpflichtigen ihr Gelöbnis ab. Die Wehrpflicht wird rund 55 Jahre nach ihrer Einführung in der Bundesrepublik zum 1. Juli 2011 ausgesetzt. Alternativ gibt es nun einen freiwilligen Wehrdienst von sechs bis 23 Monaten, der für Frauen und Männer gleichermaßen offensteht.

2001: Deutsche Wikipedia geht online

Am 16. März 2001 geht die deutschsprachige Wikipedia online. Inzwischen umfasst die freie Enzyklopädie über 2,3 Millionen Artikel, geschrieben von ehrenamtlichen Autorinnen und Autoren. Täglich kommen Hunderte neue deutsche Artikel dazu. Weltweit beinhaltet die Wikipedia mehr als 49 Millionen Artikel in rund 300 Sprachen. Es handelt sich damit um das größte Enzyklopädie-Projekt der Geschichte. Die Wikipedia wird jedoch immer wieder kritisiert, unter anderem weil ein sehr männlich geprägtes Geschichtsbild vorherrscht, wegen Schleichwerbung und Falschinformationen.

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Wikipedia finanziert sich über Spenden und wird von Ehrenamtlichen getragen - und diese sind meist westlich, männlich und weiß. Bildrechte: picture alliance / dpa | Ole Spata

1978: Regimekritiker Nico Hübner inhaftiert

Am 16. März 1978 wird Nico Hübner inhaftiert. Der DDR-Regimekritiker hatte den Wehrdienst verweigert. Er berief sich dabei auf den entmilitarisierten Status Berlins nach dem Kontrollratsgesetz Nr. 43, das im Viermächteabkommen über Berlin 1971 bestätigt wurde. Das Gesetz wird jedoch nur in Westberlin durchgesetzt. Zudem hatte Hübner Unterlagen und Dokumente an die "Gesellschaft für Menschenrechte" in den Westen geschickt, die in den bundesdeutschen Medien öffentlich gemacht wurden. Hübner wird unter anderem wegen staatsfeindlicher Hetze zu einer fünfjährigen Freiheitsstrafe verurteilt und nach rund einem Jahr Haft in den Westen abgeschoben.

Josef Strauss überreicht 1979 den Konrad-Adenauer-Freiheitspreis an Nico Hübner
1979 wird Hübner mit dem Konrad-Adenauer-Freiheitspreis der Deutschland-Stiftung ausgezeichnet. Bayerns Ministerpräsident Franz Josef Strauß überreicht ihn in der Bayerischen Staatskanzlei. Bildrechte: IMAGO / ZUMA Wire

1973: Schauspieler Florian Lukas wird geboren

Am 16. März 1973 wird Florian Lukas geboren. Der Schauspieler aus Ost-Berlin feiert seinen Durchbruch 2001 mit der Tragikomödie "Good Bye, Lenin!". Von 2010 bis 2018 übernimmt er eine Hauptrolle in "Weissensee" von Friedemann Fromm. In der sechsteiligen Familienserie verkörpert er einen Volkspolizisten. Für seine schauspielerischen Leistungen wird Lukas mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Filmpreis, dem Deutschen Fernsehpreis und dem Bambi. Seit 2021 mimt Lukas den Berliner Profi-Dartspieler Eddie Frotzke in der Serie "Die Wespe".

Ein Mann mittleren Alters wird von zwei Polizisten mit den Händen auf dem Rücken abgeführt.
Florian Lukas in der Filmkomödie "Wir tun es für Geld". Bildrechte: MDR/Degeto/Hans-Joachim Pfeiffer

1968: Massaker von Mỹ Lai (Vietnam)

Am 16. März 1968 begehen US-Soldaten während des Vietnamkrieges im Dorf Mỹ Lai ein Massaker. Unter dem Kommando von Leutnant William Calley werden mehr als 500 Zivilisten ermordet, darunter Frauen, Kinder und Babys. Bei dem Massaker entlädt sich der Frust der Soldaten, der sich über Wochen im Vietnahmkrieg angestaut hatte. Auch am Vortrag verlor die Truppe Soldaten im Kugelhagel des "unsichtbaren Feindes", wie die Vietnamesen genannt wurden. 1971 wird Leutnant Calley als Einziger dafür bestraft. Er erhält lebenslange Haft, wird aber bereits 1974 von Präsident Richard Nixon begnadet.

Massaker My Lai Archivfoto
Die US-amerikanischen Truppen begehen während des Vietnamkriegs das Massaker von Mỹ Lai. Das Dorf wird niedergebrannt und die Bewohner, darunter Kinder und Babys, ermordet. Bildrechte: imago images/UIG

1962: Erste Kosmos-Sonde startet in Weltraum

Am 16. März 1962 schießt die Sowjetunion den ersten Kosmos-Satelliten in den Weltraum. Mit Kosmos 1 beginnt die größte Serie für zivile und militärische Raumflugkörper der Welt. Sie startet vom Testgelände Kapustin Jar und wiegt nur 315 kg. Bis 1989 werden mehr als 2.000 unbemannte Satelliten und Raketen von der UdSSR ins All geschickt. Im Kalten Krieg findet das Wettrüsten zwischen den Sowjets und den Amerikanern mit dem Weltraum einen weiteren Schauplatz.

1935: Hitler führt allgemeine Wehrpflicht erneut ein

Am 16. März 1935 verkündet Adolf Hitler die Wiedereinführung der Wehrpflicht und verstößt damit gegen den Versailler Vertrag. Der Versailler Vertrag sieht vor, dass die Berufsarmee maximal 100.000 Mann umfasst und es keine allgemeine Wehrpflicht gibt. Zum Beginn des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 gehören mehr als 4,5 Millionen Soldaten zur Wehrmacht.

Siegesparade der Wehrmacht 1940 in Paris
Die Dauer des Wehrdiensts wird zunächst auf ein Jahr festgesetzt. Im August 1936 verlängert sie Hitler auf zwei Jahre.  Bildrechte: imago images / United Archives

1925: FKK-Film "Wege zu Kraft und Schönheit"

Am 16. März 1925 wird der Film "Wege zu Kraft und Schönheit" in Berlin uraufgeführt. Der nach dem Vorbild der griechischen Antike inszenierte Film propagiert sportliche Betätigung und Körperkult. Nach dem Motto "Ein gesunder Geist lebt in einem gesunden Körper" sollen vor allem Menschen, die sitzende Bürotätigkeiten ausführen, zum körperlichen Ausgleich animiert werden. Die nackten oder wenig bekleideten Athleten und Athletinnen sind für die damalige Zeit revolutionär.

Paris kniet als Hirtenknabe vor den drei Göttinnen
In dem Kulturfilm "Wege zu Kraft und Schönheit" werden Sportler und Sportlerinnen bei verschiedensten Tätigkeiten gefilmt: Körperpflege, Gymnastik, Sport oder Tanz. Bildrechte: imago images/United Archives

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