Die Geschichte des Rolf Anschütz in Bildern

Rechnung für eines der letzten japanischen Abendessen im Restaurant "Waffenschmied" in Suhl
Nachdem Rolf Anschütz den "Waffenschmied" verlassen hat, führt sein Bruder das japanische Restaurant weiter. 1993 schließt das Restaurant für immer. Bildrechte: Gero Seifert
Andrang im japanischen Restaurant "Waffenschmied"
Anschütz’ japanisches Restaurant entwickelt sich in der DDR schnell zu einem Geheimtipp. Es kommen Familien, Brigaden und Kollektive. Selbst Mitglieder des Politbüros speisen bei Anschütz. Tischbestellungen gehen körbeweise im "Waffenschmied" ein. Zwei Jahre beträgt die Wartezeit. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Rechnung  für ein Essen im "Waffenschmied"
Rolf Anschütz' Erlebnisgastronomie hat allerdings ihren Preis. Je nach Herkunft der verwendeten Zutaten kostet das obligate Sieben-Gänge-Menü 99 Mark oder 112, 50 Mark oder 136, 50 Mark. Dafür gibt es aber stets auch noch eine Einführung in die Sitten und Bräuche Japans vom Restaurantchef höchstpersönlich. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Rolf Anschütz
Rolf Anschütz war seit Mitte der 1960er-Jahre "Objektleiter" des HO-Restaurants "Waffenschmied" in Suhl, einem eher rustikalen Speiselokal, das vorwiegend Thüringer Küche anbot. 1966 überrascht Anschütz seine Gäste mit einem japanischen Abend – Sushi statt Sättigungsbeilage und Thüringer Klößen. Der Abend wird ein Erfolg und Anschütz ist von nun an nicht mehr zu bremsen ... Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Das Restaurant "Waffenschmied" in Suhl
Er sägt die Beine von Tischen und Stühlen ab, beklebt die Wände seines Lokals mit Stoffbahnen und Lotosblüten und lässt für die Kellnerinnen Kimonos schneidern. Später wird sogar ein Wasserbecken im "Waffenschmied" für die rituellen Waschungen eingebaut. Die Kochrezepte besorgt sich Anschütz zunächst aus einem alten DDR-Kochbuch. Japanische Restaurants gibt es damals übrigens nur in Paris, Brüssel, Düsseldorf und – im thüringischen Suhl … Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
ein japanisches Gedeck im "Waffenschmied"
Improvisationsvermögen und Kreativität bestimmen den Alltag im japanischen Restaurant. Wenn es beispielsweise keinen Reiswein gibt, nimmt Rolf Anschütz Weißwein, den er mit Reis versetzt; statt Sojasoße, die es in der DDR nicht gibt, verwendet er Worcester-Sauce … Fernöstlich anmutendes Geschirr besorgt sich Anschütz in Antiquitätenläden und auf Flohmärkten. "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg", lautet die Devise des Küchenchefs. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Gäste beim rituellen Reinigungsbad
Vor dem Mahl steigen die Gäste zum rituellen Bad nackt in ein 38 Grad warmes Wasserbecken. So etwas gibt es damals nicht einmal in den berühmten Japan-Restaurants in Paris oder Brüssel. Während des Bades werden leichte Getränke serviert und japanische Lieder gespielt. Anschließend schlüpfen sämtliche Gäste in einen Kimono. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Gästebuch des japanischen Restaurants "Waffenschmied"
Eintrag des japanischen Botschafters in der DDR 1978 im Gästebuch des "Waffenschmieds" Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Ausriss aus einer japanischen Zeitung, die über Rolf Anschütz berichtet
1979 wird Rolf Anschütz von japanischen Managern, die sein Lokal besuchten, nach Japan eingeladen. Einen Monat lang reist der Meisterkoch aus Thüringen durch das Reich seiner Träume. Er wird wie ein Staatsgast hofiert und Kaiser Hirohito verleiht ihm bei einer Audienz einen Orden für das beste japanische Restaurant außerhalb Japans. Doch gleichzeitig ist Anschütz auch enttäuscht, denn das von ihm so geliebte Land erscheint ihm keineswegs ruhig und harmonisch, sondern laut, hektisch und aggressiv. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Blick ins Restaurant "Waffenschmied"
1986 kommt es zwischen Rolf Anschütz und seinem Arbeitgeber, der HO, zu einem Streit: Die HO fordert höhere Umsatzzahlen, verweigert aber Investitionen für neue Räume und ein Hotel. Als sie ihrem Meisterkoch auch noch einen Chef vor die Nase setzen will, verlässt Anschütz seinen "Waffenschmied". Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Rechnung für eines der letzten japanischen Abendessen im Restaurant "Waffenschmied" in Suhl
Nachdem Rolf Anschütz den "Waffenschmied" verlassen hat, führt sein Bruder das japanische Restaurant weiter. 1993 schließt das Restaurant für immer. Bildrechte: Gero Seifert
das Hotel "Sakura" in Oberhof
Nach dem Ende der DDR will es der inzwischen 58-jährige Rolf Anschütz noch einmal wissen. Auf Kredit kauft er der Treuhand ein ehemaliges FDGB-Ferienheim in Oberhof ab … Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Innenansicht Hotel "Sakura" in Oberhof
… und baut es mit immensem Aufwand zu einer noblen fernöstlichen Herberge um – mit Restaurant, Zimmern mit originalen japanischen Möbeln und … Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Alle (12) Bilder anzeigen