Elisabeth von Thüringen: Rebellin und Heilige

13. September 2010, 12:43 Uhr

Ihr Leben ist Legende geworden, von ihrer selbstlosen Fürsorge für Arme und Kranke erzählt das "Rosenwunder". Zugleich war sie Spielball in den Auseinandersetzungen zwischen Staufern und Welfen, zwischen Kaiser und Papst.

Eine Frau, die Armen Brot reicht, Kranke behandelt, für Notleidende da ist, die aber auch Königstochter und Thüringer Landgräfin ist und über die wundersame Geschichten bekannt sind: die Heilige Elisabeth.

Der Film porträtiert eine Frau, die Spielball in den politischen und religiösen Kämpfen und Intrigen des 13. Jahrhunderts war, mit der jongliert wurde in den Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und Papst, zwischen Staufern und Welfen.

Mit vier Jahren muss die ungarische Königstochter ihre Heimat verlassen. Zur Braut des künftigen Thüringer Landgrafen erwählt, soll Elisabeth auf der Wartburg, am Hofe der Ludowinger aufwachsen. Sie gilt als Pfand in einem politischen Bündnis zwischen Thüringer Landgrafen und bayerischen Herzögen.

Elisabeths Weg schildert im Film ihre Dienerin Guda, die ständige Begleiterin seit Kindheitstagen. Am Hof der Ludowinger wächst sie zusammen mit ihrem späteren Mann, Landgraf Ludwig IV., auf. Hochzeit ist 1221, Elisabeth ist erst 14 Jahre alt. Während Ludwig den Kaiser auf einem Kreuzzug begleitet, regiert Elisabeth als Landgräfin.

Doch Ludwig kehrt vom Kreuzzug nicht zurück und schon bald wird die junge Witwe vom ludowingischen Hof vertrieben. Sie findet Zuflucht in Marburg, führt dort ein Leben in strenger Askese und gründet ein Spital nach dem Vorbild der Franziskaner. 1231, mit nur 24 Jahren, stirbt Elisabeth. Auch danach wird ihr Leben noch vereinnahmt. Auf Betreiben ihres Beichtvaters Konrad von Marburg und der Ludowinger, die sie von der Wartburg verstoßen hatten, wird die einstige ungarische Prinzessin heilig gesprochen. Damit wird ihr Leben zur Legende, zum Symbol für selbstlose Liebe zu Armen und Kranken.

Der Film erzählt die Biographie einer Frau im Mittelalter, die es wagt, nach eigenen Überzeugungen zu leben, die sich von Standes- und politischen Zwängen befreit und um die sich viele Legenden ranken, wie jene vom Rosenwunder. Eine Legende, die Elisabeth als Almosen spendende Fürstin beschreibt, deren Korb voller Speisen sich in einen Korb voller Rosen verwandelt, als sie von ihrem zornigen Mann zur Rede gestellt wird.