Kunz von Kaufungen - Der Prinzenräuber von Altenburg

22. August 2007, 15:12 Uhr

Sein verzweifelter Prinzenraub nach dem "Sächsischen Bruderkrieg" machte Kunz von Kaufungen zum unsterblichen Helden von Sagen und Legenden. Nun wird er auch zur Filmfigur.

In der Nacht zum 8. Juli 1455 geschah eines der legendärsten Verbrechen in der Geschichte Mitteldeutschlands. Der Ritter Kunz von Kaufungen entführte aus dem Schloss zu Altenburg die sächsischen Prinzen Ernst und Albrecht. 14 und 12 Jahre alt waren die Opfer, die einzigen Erben des Hauses Wettin, Söhne des Kurfürsten Friedrich II.

Der Tatort war Kunz wohl bekannt, denn hier begann er 1443 seine Beamtenkarriere als kurfürstlicher Burgvogt, sorgte für den Schutz der kurfürstlichen Familie und der Residenzstadt. Wegen seiner Rittertugenden genoss er hohes Ansehen.

Ein paar Jahre später zog Kunz von Kaufungen im Auftrag des Kurfürsten tapfer in den Krieg, wurde verwundet und geriet in Gefangenschaft. Doch statt des ihm zustehenden und erhofften Lohnes erntete der Edelmann nur Verachtung von dem mächtigen Fürsten. Alle Bitt– und Klageschriften auf Entschädigung blieben unbeantwortet. Um sein Recht zu ertrotzen, grifft Kunz nach einem über Jahrhunderte bewährten Mittel – der Fehde. Er wollte mit Gewalt sein Recht erzwingen und die Söhne des Kurfürsten so lange in Geiselhaft nehmen, bis die Schadenersatzforderungen erfüllt wurden.

Kunz aber verletzte die Regeln des Fehderechts und der Preis, den er für seine Tat zahlen musste, war hoch...

Wie wurde Kunz von Kaufungen zum "Kidnapper des Mittelalters"? Warum geriet er mit der bestehenden Ordnung in Konflikt ? Diesen Fragen versucht die Dokumentation "Geschichte Mitteldeutschlands" auf den Grund zu gehen. Die Burg Kriebstein ist die Kulisse für den "Prinzenraub", alle Dokumentarteile wurden an noch vorhandenen authentischen Schauplätzen gedreht.