Die Schlacht bei Großgörschen oder Schlacht bei Lützen, 1813
Preußische Infanterie in der Schlacht bei Großgörschen am 2. Mai 1813. Bildrechte: IMAGO / Zoonar

2. Mai 1813 Die Schlacht bei Großgörschen - Beginn der Befreiungskriege

05. Mai 2013, 17:57 Uhr

Am 2. Mai 1813 treffen bei Großgörschen die Heere Napoleons und der verbündeten Preußen und Russen aufeinander. Die Schlacht gilt als Beginn der "Befreiungskriege". Zehntausende Soldaten beider Seiten fallen. Der Franzosen-Kaiser erringt einen seiner letzten Siege, den er jedoch nicht ausnutzen kann.

In dem zwischen Lützen und Pegau gelegenen Dörferviereck Großgörschen, Kleingörschen, Raja und Kaja treffen am 2. Mai 1813 etwa 145.000 Soldaten Napoleons und 88.000 verbündete Preußen und Russen aufeinander. Im Verlauf der Schlacht wechseln die genannten Dörfer mehrfach den Besitzer. Erst am Abend gelingt es den zahlenmäßig überlegenen Franzosen, die Oberhand zu gewinnen. Preußen und Russen räumen das Schlachtfeld und ziehen sich in Richtung Dresden und später in die Oberlausitz zurück.

Einer von Napoleons letzten Siegen

Gerhard David von Scharnhorst
Gerhard David von Scharnhorst (1755 - 1813). Bildrechte: IMAGO / imagebroker

Napoleon hat nach der Vernichtung seiner "Grande Armeé" in Russland 1812 erstmals wieder einen Sieg errungen. Allerdings ist dieser teuer erkauft: 22.000 seiner Soldaten, darunter auch viele Deutsche aus den damals zu Frankreich gehörenden deutschen Gebieten und den Rheinbundstaaten, bleiben auf dem Schlachtfeld. Die Verbündeten verlieren rund 11.500 Mann. Unter ihnen ist auch der preußische Militärreformer Gerhard Scharnhorst, der zwei Monate später an den Folgen einer bei Großgörschen erlittenen Knieverletzung stirbt.

Ein wichtiges Ergebnis der Schlacht bei Großgörschen ist, dass der sächsische König Friedrich August I. (1750 - 1827) Napoleon die Treue und das Bündnis hält. Mangels ausreichender Kavallerie gelingt es dem Franzosen-Kaiser allerdings nicht, seinen Sieg auszunutzen und die verbündeten Preußen und Russen wirksam zu verfolgen oder gar zu vernichten. Bei Bautzen treten ihm die beiden Alliierten deshalb am 20. Mai 1813 abermals gegenüber. Auch in dieser Schlacht kann Napoleon die Preußen und Russen nicht entscheidend schlagen.

Entscheidung bei Leipzig

Die Entscheidungsschlacht, die Napoleon seit Großgörschen sucht, sollte noch ein knappes halbes Jahr auf sich warten lassen. Doch dieser von ihm herbeigesehnte finale Kampf auf deutschen Boden wird nicht seine Herrschaft festigen, sondern sein endgültiges militärisches und politisches Ende einleiten: In der Völkerschlacht bei Leipzig besiegt vom 16. bis 19. Oktober 1813 eine Koalition aus Preußen, Russen, Österreichern und Schweden Napoleons Heer und zwingt es zum Rückzug nach Frankreich. Die Vorherrschaft des Franzosen-Kaisers über Deutschland und Europa ist damit endgültig beendet.

Auch der sächsische König Friedrich August I. wird zu den großen Verlierern der Völkerschlacht gehören. Sachsen muss 52 Prozent seines Territoriums mit 42 Prozent seiner Einwohner an Preußen abtreten.

Literatur zur Schlacht bei Großgörschen

  • Napoleon. Vor dem Fall. Großgörschen 1813, Hrsg. von Maik Reichel, Wettin-Löbejün 2013.
  • Bücker, Hartmut und Dieter Hartig: Das Gefecht bei Rippach am 1.5.1813 /Die Schlacht bei Grossgörschen am 2.5.1813 /Der Überfall bei Kitzen auf das Lützow'sche Freikorps am 17.6.1813, Schwäbisch Hall 2004.

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