Eine Frau steht in einem Wohnzimmer
Bildrechte: Hoferichter&Jacobs/MDR/rbb

Leben für die Schönheit Martine Paulke

"Ich finde Frau sein schön. Ich möchte nicht so eine furchtbare Emanze sein, aber ich hab schon so ein ungemeines Gerechtigkeitsempfinden."

09. März 2020, 13:49 Uhr

Martine Paulke, Jahrgang 1959, ist Kosmetikerin und Mutter von zwei Kindern. Als junge Frau bricht sie ihre Ausbildung zur Unterstufenlehrerin ab, weil sie andere Vorstellungen von Kindererziehung hat, als sie es im DDR-Berufsalltag erlebt. Sie wagt einen Neustart als Kosmetikerin und führt im VEB Berlin-Kosmetik selbstständig eine kleine Praxis. Mit 19 Jahren ist sie zum ersten Mal schwanger. Sie heiratet. Neben der Arbeit kümmert sie sich um Kinder und Haushalt. Sie will ihren Mann nicht belasten, lebt, wie sie sagt, irgendwie das Modell, das sie aus ihrem Elternhaus kennt. Wenn sie heute zurückschaut, findet sie, dass ihr Leben mitunter ziemlich stressig war. Aber als junge Frau habe sie das nicht so empfunden. Martine Paulke findet, dass Frauen in der DDR cleverer und kämpferischer waren als Westfrauen. Man habe improvisieren müssen. "Mit ganz wenigen Mitteln habe man es geschafft, gut auszusehen", erinnert sie sich. Und wenn man Schuhcreme als Wimperntusche genommen hat."

1990 wird ihr Betrieb abgewickelt. Martine Paulke muss sich umorientieren. Seit 1994 betreibt sie in Berlin ihren eigenen Salon.

Über dieses Thema berichtet der MDR im TV: "Ostfrauen - Wege zum Glück" | 25.02.2020 | 22:05 Uhr