Osteuropa

Das andere Gesicht Moldaus - das Unternehmer-Dorf Brăviceni

Nahaufnahme von einem Mann.
50 Mitarbeiter beschäftigt der Unternehmer mittlerweile. Er würde gerne weiter expandieren, findet aber keine Fachkräfte mehr: "Immer mehr Menschen verlassen unser Land. Deshalb wird es immer schwieriger, geeignete Arbeitskräfte vor Ort zu finden. In anderen Dörfern ist die Lage noch viel schlimmer." Bildrechte: MDR/Roman Schell
Das Dorf Braviceni aus der Vogelperspektive.
Armut, Abwanderung und Perspektivlosigkeit bestimmen das Leben in der Republik Moldau. Brăviceni, 80 Kilometer nördlich der Hauptstadt Chișinău gelegen und Heimat von etwa 1.800 Einwohnern, gilt jedoch als Vorzeigedorf. Bildrechte: MDR/Roman Schell
Eine Straße im Dorf Braviceni.
In Brăviceni fällt sofort auf, dass mit Sonnenenergie betriebene Laternen und teure Autos die Straßen säumen. Bildrechte: MDR/Roman Schell
Ein Mann steht neben einem Brunnen.
Das Dorf wirkt sehr gepflegt. Jeder Brunnen ist kunstvoll hergerichtet. Bildrechte: MDR/Roman Schell
Ein Haus in Braviceni aus der Vogelperspektive.
Stolz sind die Einheimischen auch auf ihre Kirche, die sie liebevoll hegen. Die meisten Menschen in Brăviceni sind gläubige Christen. Bildrechte: MDR/Roman Schell
Eine Säule mit der Aufschrift Braviceni.
Gleich am Ortseingang ist zu erkennen, dass im Dorf erfolgreich gewirtschaftet wird: Diese Gewächshäuser gehören einer ortsansässigen Familie. Im Dorf gibt es rund 15 mittelständische Unternehmer, die dutzende Arbeitsplätze geschaffen haben. Bildrechte: MDR/Roman Schell
Ein Mann steht vor einer Reklametafel.
Einer der vielen tatkräftigen Menschen in Brăviceni ist Wladimir Sratanenko. Der 47-Jährige hat sich bewusst dafür entschieden, in Moldau zu bleiben. Er gründete eine Firma, die Fleischprodukte herstellt. Für seinen Erfolg arbeitet er weiter hart und schläft manchmal nur vier Stunden. Bildrechte: MDR/Roman Schell
Häuser in Braviceni aus der Vogelperspektive.
Die EU unterstützte Sratanenko bei der Firmengründung mit 200.000 Euro. Bildrechte: MDR/Roman Schell
Nahaufnahme von einem Mann.
50 Mitarbeiter beschäftigt der Unternehmer mittlerweile. Er würde gerne weiter expandieren, findet aber keine Fachkräfte mehr: "Immer mehr Menschen verlassen unser Land. Deshalb wird es immer schwieriger, geeignete Arbeitskräfte vor Ort zu finden. In anderen Dörfern ist die Lage noch viel schlimmer." Bildrechte: MDR/Roman Schell
Fleisch hängt in einer Lagerhalle.
In Sratanenkos Firma wird pro Tag ca. eine Tonne Fleisch verarbeitet - streng nach traditionellen moldauischen Rezepten. Darauf ist der Chef sehr stolz: "Wir nutzen bei der Produktion überhaupt keine Konservierungsstoffe." Bildrechte: MDR/Roman Schell
Die Innenstadt von Braviceni in weihnachtlicher Dekoration.
Sratanenko, die anderen Unternehmen in Brăviceni und das ganze Dorf profitieren aber auch davon, dass Brăviceni im Speckgürtel der 21.000 Einwohner zählenden Stadt Orhei liegt. Viele Menschen aus Brăviceni pendeln täglich zur Arbeit dorthin. Wer kein Auto hat, kann den Busservice eines ortsansässigen Fuhrunternehmers nutzen. Für die Unternehmer aus Brăviceni ist Orhei ein wichtiger Absatzmarkt. Sratanenko liefert seine Fleischprodukte sogar bis in die Hauptstadt. Bildrechte: MDR/Roman Schell
Ein Pferd, das vor eine Kutsche gespannt ist.
Aber auch im Vorzeigedorf Brăviceni sind nicht alle Bewohner wohlhabend. Alte Pferdewagen gehören weiter zum Dorfbild. Bildrechte: MDR/Roman Schell
Das Dorf Braviceni aus der Vogelperspektive.
Aus keinem anderen Land Europas wandern so viele Menschen ab wie aus Moldau. Vor allem junge Leute verlassen die 3,5 Millionen Einwohner zählende Republik. Perspektivlosigkeit, Korruption, schlechte Infrastruktur, niedrige Löhne und eine geringe Lebensqualität zählen zu den Gründen. Die Abwanderung betrifft vor allem Dörfer und Kleinstädte. Bildrechte: MDR/Roman Schell
Ein Mann steht vor einem Jesusbild.
Auch Fedors zwei Töchter arbeiten im Ausland, eine in Deutschland, eine in Spanien. Ohne ihre finanzielle Unterstützung würde er mit sein bisschen Rente kaum über die Runden kommen. Von der bevorstehenen Parlamentswahl am 24. Februar verspricht er sich keine Verbesserungen. Selbst in einem Dorf wie Brăviceni würden die meisten Leute weiter in großer Armut leben. Bildrechte: MDR/Roman Schell
Eine Frau in der Nahaufnahme.
Die große Armut der Mehrheit der Bevölkerung bekommen auch die einheimischen Unternehmer zu spüren. Margarita Sratanenko, die Ehefrau von Wladimir Sratanenko, betreibt ein Lebensmittelgeschäft in Brăviceni. Eine Kneipe im Dorfzentrum musste das Ehepaar aufgeben, weil kaum Gäste kamen. Die Sratanenkos stellten das Gebäude dann einer Wohltätigkeitsorganisation unentgeltlich als Suppenküche zur Verfügung. Bildrechte: MDR/Roman Schell
Ein Mann isst Eintopf.
Ca. 40 Dorfbewohner kommen täglich in die Suppenküche, auch dieser Mann. Er macht sich keine Illusionen, dass der Sozialstaat in Moldau irgendwann einmal funktionieren wird. Bildrechte: MDR/Roman Schell
Eine verschneite Straße in Braviceni.
Brăviceni hat jährlich einen Etat von etwa 145.000 Euro, so viel bekommt das Dorf vom Staat. Von den ortsansässigen Unternehmen profitiert das Dorf finanziell nicht unmittelbar, da die Firmen ihre Abgaben an den Staat leisten müssen. 145.000 Euro pro Jahr also für Brăviceni. Davon müssten Wasserleitungen und die Kanalisation gebaut werden. 2,2 Millionen Euro würde das Projekt kosten. Kein Wunder, dass es ins Stocken geraten ist. Bildrechte: MDR/Roman Schell
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Ein Mann steht vor einer Reklametafel.
Einer der vielen tatkräftigen Menschen in Brăviceni ist Wladimir Sratanenko. Der 47-Jährige hat sich bewusst dafür entschieden, in Moldau zu bleiben. Er gründete eine Firma, die Fleischprodukte herstellt. Für seinen Erfolg arbeitet er weiter hart und schläft manchmal nur vier Stunden. Bildrechte: MDR/Roman Schell