Dass das nicht so einfach ist, zeigt bereits das erste Spiel des Turniers zwischen der Auswahl von Tibet und der Nationalmannschaft aus Abchasien. Während sich die Fans beider Teams im Stadion in familiärer Atmosphäre auf das Spiel einstimmen ...Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Dass das nicht so einfach ist, zeigt bereits das erste Spiel des Turniers zwischen der Auswahl von Tibet und der Nationalmannschaft aus Abchasien. Während sich die Fans beider Teams im Stadion in familiärer Atmosphäre auf das Spiel einstimmen ...Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
... herrscht draußen Aufregung: Einige ältere Damen haben sich mit einer Georgienfahne und Protestplakaten vor dem Stadion eingefunden. Ihrer Meinung nach kann es keine abchasische Nationalmannschaft geben, denn Abchasien sei ein Teil von Georgien. Die abchasischen Fans sehen das ganz anders: Abchasien hat sich zurecht unabhängig gemacht und ist sehr wohl eine eigenständige Nation. 1993 war das. Der Unabhängigkeit ging der Zerfall der Sowjetunion und ein blutiger Bürgerkrieg voraus. Und selbst 25 Jahre später kochen noch Leidenschaften hoch, wenn Georgier und Abchasier dieses Thema berühren.
So spielt für den abchasischen Trainer Beslan Adschindschal (Mitte) neben dem sportlichen auch der politische Effekt der CONIFA-WM eine große Rolle. Natürlich möchte man über die Teilnahme am Turnier auch eine möglichst große Aufmerksamkeit auf die internationale Isolation und die Belange der Region Abchasien und ihrem Wunsch nach Unabhängigkeit lenken. Entsprechend groß ist auch der Druck, im Turnier möglichst weit zu kommen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Am Ende des Auftaktspiels können die abchasischen Fans jubeln: Ihr Team gewinnt gegen Tibet 3:0. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Fußball ist eben nicht unpolitisch. Auch nicht bei der anstehenden FIFA-WM in Russland. (Über dieses Thema berichtete der MDR im Radio, 3.8.2017 | 03:15 Uhr.)Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK