Osteuropa

Schöner Wohnen: Wie sich ein Kiewer Plattenbaugebiet mit Hilfe aus Leipzig erneuern will

Rennende Kinder in Neubauviertel
... sondern haben mit ihren Vereinsmitgliedern auch die Werbetrommel zur Verschönerung ihres Stadtteils gerührt. Ergebnis: dieser Sportplatz wird nach 35 Jahren umgestaltet und soll wieder seinem Namen gerecht werden. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Eine mehrspurige Autobahn, gesäumt von Plattenbauten.
Der Kiewer Stadtteil Darniza: Die Wohnhäuser der 1980er-Jahre wirken mit ihren zehn Etagen vor den neuen 20- und 25-Geschossern, die in den vergangenen 15 Jahren gebaut wurden, beinahe winzig. Der Weg vom und zum Flughafen führt fünfspurig mitten durch diesen Stadtbezirk. Bildrechte: Dörte Hanisch | MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Plattenbauten in Kiew, davor werden weitere Neubauten hochgezogen. mehrere Kräne stehen neben den Häusern.
Der Bauboom in Darniza ist ungebrochen. 500.000 Menschen leben derzeit in Darniza … Bildrechte: Dörte Hanisch | MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Plattenbauten in Kiew.
… damit wäre Darniza eigentlich eine eigene Stadt – ist aber nur einer von zehn Stadtbezirken von Kiew; gelegen auf der anderen Seite der Altstadt, auf der linken Dnjepr-Seite. Bildrechte: Dörte Hanisch | MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Eine Frau schaut lächelnd in Richtung Kamera.
Die 55-jährigen Tamara wohnt seit 30 Jahren hier und findet, dass es sich in Darniza prima leben lässt: "Weil es hier sehr viele Geschäfte gibt, alles ist nah beieinander. Und der Müll wird jeden Tag abgeholt." Nur die rissigen Straßen kritisiert Tamara. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Plattenbauten in Kiew.
Darniza ist in die Jahre gekommen. Vor allem jene Unterbezirke, die noch zu Sowjetzeiten errichtet wurden. Seit mehr als 30 Jahren ist hier kaum etwas saniert worden. Bildrechte: Dörte Hanisch | MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Eine Frau steht in einem Gebäude am Fenster und schaut in Richtung Kamera.
Überall im "Darnizkij Rajon", wie der Stadtteil offiziell heißt, fehlt es an Grünflächen zwischen den Häusern, an Raum und Möglichkeiten für Freizeit und Erholung. "Probleme, wie sie auch Leipzig-Grünau hatte", sagt Eike Sievers vom Amt für Stadtentwicklung Leipzig dem MDR vor Ort in Kiew. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Luftaufnahme eines Plattenbauviertels.
Eine Delegation aus Leipzig will zusammen mit Kollegen aus Kiew die Städtepartnerschaft neu beleben. 1961 schon haben Leipzig und Kiew diese Partnerschaft unterzeichnet. Kiew ist damit die älteste Partnerstadt von Leipzig. Doch was kann Grünau mit seinen 40.000 Einwohnern dem zehnfach größeren Darniza anbieten? Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Ein Mann steht auf einer Terasse, im Hintergrund eine Straße und Plattenbauten.
"Die postsowjetischen Probleme sind sehr ähnlich. Egal, wie groß die Stadt ist. Und es ist interessant, wie ihr sie gelöst habt", sagt Hennadij Sintsow. Er ist gebürtiger "Darnizer" und engagiert sich wie viele andere für seinen Stadtteil. "Bei unserem Besuch in Leipzig haben wir gesehen, wie die öffentlichen Zonen entwickelt werden. Die Zonen, wo die Menschen spazieren und sich ausruhen können." Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Spaziergänger auf einem Fußweg.
Boulevard Broadway: Noch hält der Name nicht, was er verspricht. Aber dieser 800 Meter lange Fußweg quer durch Darniza II soll endlich zu einer den Stadtteil und die Menschen verbindenden Erholungszone werden. Mit viel Grün, neuen Bäumen, funktionierenden Lampen und vor allem - einem ordentlichen Belag. Denn: Bildrechte: Dörte Hanisch | MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Zwei Frauen stehen auf einem Gehweg und schauen zu dem sie fragenden Reporter.
"Hier wohnen viele Alte und Kinder, die fallen hin, brechen sich Beine und Arme. Im Winter braucht man manchmal fünf Minuten für zehn Meter Weg", erzählen Natalija Masnitschenko und Katerina Schestakowa. Sie sind zwei der unzähligen Aktivisten aus Darniza. Und mit ihrem Verein "Namisto" (Halskette) kümmern sich die beiden Mütter nicht nur um bedürftige Kinder und Familien im Stadtteil ... Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Rennende Kinder in Neubauviertel
... sondern haben mit ihren Vereinsmitgliedern auch die Werbetrommel zur Verschönerung ihres Stadtteils gerührt. Ergebnis: dieser Sportplatz wird nach 35 Jahren umgestaltet und soll wieder seinem Namen gerecht werden. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Straße im Kiewer Neubauviertel Darniza
Und auch die 800 Meter lange Fußgängerzone aus Sowjetzeiten hat es auf eine Liste von Projekten geschafft. Sie alle werden aus dem neu ins Leben gerufenen 4,5 Millionen Euro großen Bürgerbudget finanziert und bis nächstes Jahr umgesetzt. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Eine junge Frau mit dunklen Haaren.
"Das ist Dezentralisierung der Macht. Also die Gesellschaft entscheidet darüber, was sie braucht. Dort, wo sie wohnt. Nicht der Bürgermeister", freut sich Natalija Masnitschenko. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Spaziergänger auf einem Gehweg.
Dass eine Fußgängerzone Erholungsfläche sein und Lebensqualität steigern kann - das hat jetzt auch die Bezirksverwaltung von Darniza erkannt. Bildrechte: Dörte Hanisch | MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Üppiges Grün zwischen Plattenbauten in Leipziger Neubauviertel Grünau
Vorbild könnte die Stuttgarter Allee in Leipzig-Grünau sein. Von deren Umgestaltung waren die Kiewer bei ihrem Besuch im Mai vor Ort ganz angetan. Allerdings: Es fehlt noch an Investoren. Bildrechte: Stadt Leipzig, ASW
Eine Hand hält ein farbiges Prospekt
Das Geld aus dem Bürgerhaushalt ist dem Boulevard aber sicher - und bis nächsten Sommer soll der "Broadway" seinem Namen dann schon deutlich mehr Ehre machen.
(Über dieses Thema berichtet MDR AKTUELL auch im TV, 19.10.2018, 17:45 Uhr.)
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Straße im Kiewer Neubauviertel Darniza
Und auch die 800 Meter lange Fußgängerzone aus Sowjetzeiten hat es auf eine Liste von Projekten geschafft. Sie alle werden aus dem neu ins Leben gerufenen 4,5 Millionen Euro großen Bürgerbudget finanziert und bis nächstes Jahr umgesetzt. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK