"Mascha und der Bär": eine Urlaubsskizze als Welterfolg

17. August 2018, 11:36 Uhr

Eine Serie über ein aufmüpfiges Mädchen und einen gutherzigen Bären erobert seit Jahren die Welt. Dahinter steht ein russisches Animationsstudio, das einen globalen Erfolg erschaffen hat.

Als Oleg Kusokow 1996 aus dem Sommerurlaub mit einer befreundeten Familie zurückkehrte, hatte er einige Nerven gelassen. Dafür hatte er jedoch eine Mappe voller Skizzen und eine Idee mitgebracht: eine Serie über ein nerviges, aber liebenswertes kleines Mädchen und ihren harmoniebedürftigen, aber aufbrausenden Bären. Deren Vorbild: Kusokows Freunde und ihre energiegeladene Tochter.

Globaler Erfolg

Jahre später wurden aus Kusokows Skizzen eine neue Animationsserie für das Internet, 2009 war das. "Mascha und der Bär", so der Titel der Sendung, ist seitdem zum globalen Phänomen geworden. In 25 Ländern läuft die Serie bereits, seit 2013 auch im KiKA. Die meisten Fans haben Mascha und ihr Bär in Russland. Besonders beliebt ist die Serie aber auch in Deutschland, Malaysia, Australien, in den USA, in den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Türkei.

Der Erfolg liegt auch an den Beobachtungen Kusokows aus dem Urlaub viele Jahre zuvor. Kinder können sich gut in das quengelige Mädchen Mascha hineinversetzen, Eltern dafür in den überforderten Bären, der doch nur das Beste will. Außerdem ist Mascha und der Bär an die bekannten Comicbücher "Mischka, der Bär" aus Sowjetzeiten angelehnt.

Drei Monate Produktion pro Folge

Doch für den Erfolg sorgt auch das Animationsteam der Produktionsforma Animaccord. Ein dutzend Grafiker sitzen im Schnitt drei Monate an einer der Folgen. Kostenpunkt: jeweils 250.000 Dollar. Refinanziert wird das vor allem durch Merchandising-Produkte. 200 Millionen Euro wurden im Jahr 2015 weltweit mit "Mascha und der Bär"-Spielzeug, -Figuren und Anziehsachen umgesetzt.

Insgesamt zehn neue Folgen erschaffen die Mitarbeiter von Animaccord pro Jahr. Aktuell läuft bereits die dritte Staffel im russischen TV und ist auch online verfügbar. Mit über zwei Milliarden Klicks schaffte es eine Folge auf Platz sechs der erfolgreichsten Videos aller Zeiten.

Über dieses Thema berichtete MDR Kultur auch im: Radio | 11.09.2016 | 07:05 Uhr