Die Tragödie von Odessa Der Brand im Gewerkschaftshaus

Menschen vor einem Platz, an dem Opfer gedacht wird
Vor dem Gewerkschaftshaus errichteten Angehörige der Toten ein kleines Denkmal: An klapprigen Eisengestellen brachten sie Fotos der ums Leben gekommenen Menschen in Klarsichthüllen an und pflanzten Bäume. Ein Ort der Trauer und der Erinnerung an die Tragödie von Odessa. Wiederholt wurde das Denkmal aber zerstört, vermutlich von ukrainischen Rechtsnationalen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Das ehemalige Gewerkschaftshaus in Odessa
Das Gewerkschaftshaus von Odessa, ein protziger Bau mit dicken Säulen, steht auf einem großen leeren Platz in der Nähe des Hauptbahnhofs. Am 2. Mai 2014 ging das Gerücht, ukrainische Nationalisten würden einen Marsch "Für die Einheit der Ukraine" planen und hätten die Absicht, das Zeltlager pro-russischer Aktivisten vor dem Haus zu stürmen. Die etwa 400 Aktivisten im Zeltlager verschanzten sich vorsichtshalber im Gewerkschaftshaus. Im Eingangsbereich errichteten sie Barrikaden.     Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Innenansicht eines verfallenen Hauses
Tatsächlich erreichte ein Trupp ukrainischer Nationalisten und gewaltbereiter rechtsradikaler Fußballfans am späten Nachmittag des 2. Mai den Platz vor dem Gewerkschaftshaus. Umgehend begann eine heftige Auseinandersetzung: Von draußen schleuderten sie Brandsätze auf das Gewerkschaftshaus, vereinzelt fielen Schüsse. Von drinnen flogen Brandsätze zurück auf die Straße. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Innenansicht eines verfallenen Hauses
Einer der von draußen geworfenen Molotowcocktails setzte schließlich die aus Holzpaletten und Möbeln errichtete Barrikade im Eingangsbereich des Gewerkschaftshauses in Brand. Dort standen mehrere Kanister Benzin und dort  ein Generator mit vollem Tank. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Innenansicht eines verfallenen Hauses
Das Feuer breitete sich rasend schnell aus – es zog die Treppe hinauf und schließlich durch die Flure in den oberen Stockwerken. 34 Menschen verbrannten oder erstickten im Gebäude, acht stürzten sich beim Versuch, den Flammen durch die Fenster zu entkommen, zu Tode. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Innenansicht eines verfallenen Hauses
Die Feuerwehr rückte erst 45 Minuten nach dem Notruf an. Wäre sie eher erschienen, hätten wahrscheinlich etliche Menschen gerettet werden können.
Warum sie erst so spät kam? War es eine Mischung aus Unfähigkeit und Gleichmut? Vorsatz jedenfalls konnte ihr nicht nachgewiesen werden. 
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Innenansicht eines verfallenen Hauses
Nach der Tragödie kamen auf beiden Seiten Verschwörungstheorien auf: Ukrainische Nationalisten hätten den lang gehegten Plan gehabt, pro-russische Bürger zu verbrennen. Die Aktion sei von langer Hand in Kiew vorbereitet worden. In ukrainischen Medien wurde hingegen spekuliert, dass der russische Geheimdienst den Brandanschlag eingefädelt habe, um einerseits die ukrainischen Nationalisten zu diskreditieren und andererseits die Auseinandersetzungen zwischen pro-russischen und pro-ukrainischen Kräften anzufachen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Innenansicht eines verfallenen Hauses
Lange Zeit verhinderte die ukrainische Seite die Einsetzung einer Untersuchungskommission, was den Verschwörungstheorien immer neue Nahrung gab. Dabei war die Lage war an jenem unglückseligen 2. Mai 2014 schlicht außer Kontrolle geraten. Anzeichen dafür, dass eines der beiden Lager den Brand im Gewerkschaftshaus bewusst gelegt habe, sind nie gefunden worden.  Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Menschen vor einem Platz, an dem Opfer gedacht wird
Vor dem Gewerkschaftshaus errichteten Angehörige der Toten ein kleines Denkmal: An klapprigen Eisengestellen brachten sie Fotos der ums Leben gekommenen Menschen in Klarsichthüllen an und pflanzten Bäume. Ein Ort der Trauer und der Erinnerung an die Tragödie von Odessa. Wiederholt wurde das Denkmal aber zerstört, vermutlich von ukrainischen Rechtsnationalen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
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