Statement auf vier Pfoten: Wo Politik auf den Hund kommt

20. Februar 2018, 13:37 Uhr

Hunde und Macht, das scheint oft Hand in Pfote zu gehen. Wie, das zeigen einige Beispiele aus der Geschichte und Gegenwart. Besonders auf die Macht der Hunde setzt Russlands Präsident Putin.

Putin mit zwei Hunden im Schnee 2 min
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In der Politik kommt es zu manch einer Posse, in der ein Hund eine tragende Rolle spielt. So soll das ohnehin angespannte Verhältnis des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu seinem US-Amtskollegen just dann einen deutlichen Knick bekommen haben, als Putin Bushs Zwergschnauzer Barney beleidigt hat.

"Das nennen sie einen Hund", soll Putin gesagt haben, erinnerte sich Bush gegenüber dem Sender NBC. Ein Jahr später habe George W. Bush Wladimir Putin in seiner Datscha in Russland besucht. Dabei soll Putin seinen eigenen Hund mit den Worten vorgestellt haben, dieser sei "größer, stärker und schneller als Barney."

Machtdemonstration auf vier Beinen

Der russische Präsident ist generell sehr stolz auf die Größe und Stärke seiner Hunde. Das wollte er auch gegenüber der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel beweisen. Als diese am 21. Januar 2007 zum Staatsbesuch nach Sotschi kam, erwartete sie eine unangenehme Überraschung.

Hinlänglich bekannt ist, dass Angela Merkel Angst vor Hunden hat, seitdem sie einmal gebissen wurde. Trotzdem - oder gerade deswegen - holte Putin plötzlich seinen Hund Koney dazu. Die Kanzlerin, so belegen Fotos, war während des Termins sichtbar irritiert von der Gegenwart des großen schwarzen Labradors.

Royales Menu á la Corgi

Nicht jedem geht es wie Angela Merkel. Weiter im Westen scheinen einige andere berühmte Staatsfrauen gar nicht genug von Hunden bekommen. Im britischen Königshaus wird nicht nur für die Queen ehrerbietend Platz gemacht, sondern auch für ihre geliebten Corgis. Die Hunde hätten sogar einen eigenen Speiseplan, erzählte der ehemalige Koch der Queen, Darren McGrady, einmal im Interview mit der britischen "Hello".

McGrady zufolge habe er in den 11 Jahren, die er für die Queen kochte, auch die Dinner für die Hunde zubereitet. Dabei musste das Fleisch von Lamm oder Kaninchen in feine Stücke geschnitten werden, damit es den Hunden auch mundet. Die Corgis von Queen Elisabeth seien übrigens Nachfahren von deren allererster Hündin Susan. Offensichtlich legt man im Königshaus auch bei den Vierbeinern Wert auf eine royale Abstammung.

Dackel mit königlicher Immunität

Die Queen ist nicht das einzige königliche Oberhaupt mit einem Hunde-Faible. Auf den Dackel gekommen ist seit Jahrzehnten schon die dänische Königin Margrethe II. Sie teilt diese gerne auch mit ihrem Volk. 1993 rief das Königshaus die Dänen dazu auf, sie mögen bei der Suche nach dem verschwundenen königlichen Dackel Zenobie helfen. Tagelang durchstreifen Freiwillige die Wälder rund um den Königssitz. Zenobie wurde jedoch nie gefunden.

Ein anderer Hund Margrethes machte hingegen negative Schlagzeilen. 2009 biss Dackeldame Evita einem Leibgardisten ins Bein, mit Folgen für ihre Attacke musste sie jedoch nicht rechnen. Denn laut dänischer Verfassung können Mitglieder der Königsfamilie nicht strafrechtlich verfolgt werden - und die Dackel sind offiziell Angehörige der Königin.

Über dieses Thema berichtet MDR auch bei: BRISANT | 27.11.2013 | 17:17 Uhr