Rückblick Weitere Kurznachrichten zum Kirchentag

05. Juni 2011, 17:03 Uhr

13.000 Papphocker zum Ausruhen

Ehrenamtliche Helfer haben 13.000 Papphocker für den Kirchentag in Dresden gefaltet. Die traditionsreichen Sitzmöbel mit dem Kirchentagslogo sind für die Besucher auf dem Messegelände. An den Elbufern werden die Pappwürfel dagegen nicht aufgestellt, weil sie durch Regen und Nässe kaputt gehen können. Da die räumlichen Möglichkeiten der Messe begrenzt sind, ist die Zahl der Hocker in diesem Jahr vergleichsweise gering. Bei vergangenen Kirchentagen gab es bis zu 35.000.

Kirchentag setzt Zeichen für Umweltschutz

Zeichen für den Umweltschutz: Der Kirchentag lässt zur 33. Ausgabe in Dresden drei Solaranlagen aufbauen. Die erste ging einen Tag vor Beginn des Treffens auf dem Gerber-Bau der TU Dresden ans Netz. Sie soll jährlich 42.000 Kilowattstunden Strom liefern. Zwei weitere Anlagen auf einem kirchlichen Kindergarten in Dresden und einem Seniorenheim der Diakonie in Freital folgen noch. Die mit Spenden vorfinanzierten, 375.000 Euro teuren Anlagen werden später von der Dresdner Bürgerstiftung gekauft. Die Erträge gehen dann ans Hilfswerk "arche noVa", das sich für arme Menschen in Afrika, Lateinamerika und Asien einsetzt.

Ausstellung zum christlichen NS-Widerstand

Das Dresdner Residenzschloss zeigt zum Kirchentag eine Ausstellung über den christlichen Widerstand in der NS-Zeit. Herzstück ist nach Angaben des Kirchentagsbüros eine bereits an verschiedenen Orten gezeigte Videoinstallation über den sorbischen Priester Alois Andritzki, der 1943 im KZ Dachau starb. Er soll gut eine Woche nach dem Kirchentag in Dresden selig gesprochen werden.

Im überdachten Wirtschaftshof des Schlosses erinnern Stoffbahnen und Gedenklesungen an weitere Oppositionelle, wie zum Beispiel Sophie Scholl vom Widerstandskreis "Weiße Rose" sowie Alfred Delp und Helmuth James Graf von Moltke aus dem "Kreisauer Kreis". Für die Ausstellung, die bis zum 13. Juni zu sehen ist arbeitete das katholische Bistum Dresden-Meißen mit der evangelischen Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau zusammen.

Draht- und kostenlos ins Internet beim Kirchentag

Beim Kirchentag in Dresden wird es erstmals einen kostenlosen WLAN-Internetzugang für alle Teilnehmer geben. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Dresdner Förderverein Bürgernetz e.V. umgesetzt und durch innerstädtische Kirchen unterstützt. Alle Kirchentagsteilnehmer erhalten mit der Anmeldung einen Zugangscode. Allerdings gibt es ein Zeitlimit von einer Stunde täglich pro Computer oder Smartphone. Mehr könne mit der vorhandenen Technik nicht bewältigt werden, erklärte Matthias Untisz vom Bürgernetz. Um den zusätzlichen Datenverkehr aufzunehmen und in der gesamten Innenstadt einen guten Empfang zu haben, werden Zugangspunkte an Kirchtürmen wie beispielsweise der Frauenkirche installiert.

Stadt Dresden mit eigener Bühne beim Kirchentag

Die Stadt Dresden wird sich auf dem Kirchentag mit eigener Bühne und einem fünftägigen Kulturprogramm präsentieren. Unter dem Motto "Dresden - Dem Schönen begegnen" werden die bahnreisenden Kirchentagsgäste gleich auf dem Wiener Platz gegenüber vom Hauptbahnhof empfangen. Auf der Bühne sollen unter anderem die Berliner Soulband "Die Zöllner" mit einigen "Söhnen Mannheims" sowie die Dresdner Altrocker von "Lift" auftreten. Dreimal wird außerdem zum "Dresden Talk" über Gott und die Welt mit Prominenten geladen.

Die Dresden Tourismus GmbH verstärkt ihren Service unter anderem mit einem "Willkommenspavillon" und 15 Mitarbeitern zusätzlich. Außerdem werden 150 ehrenamtliche Helfer touristisch geschult. Die Stadt Dresden steuert für den Kirchentag insgesamt zwei Millionen Euro bei.

"Auf der Suche nach dem Wunderbaren"

Mit einem Festival über Kunst und Spiritualität will das Europäische Zentrum der Künste die Dresdner auf den Kirchentag einstimmen. Wie das Zentrum mitteilte, finden unter dem Thema "Auf der Suche nach dem Wunderbaren" im Festspielhaus Hellerau verschiedene Performances, Ausstellungen, Installationen. Konzerte und Tanzaufführungen statt. Das Festival begann am 14. Mai und endet am 3. Juni.

Sächsische Kirchgemeinden mit eigenem Programm

Die sächsischen Kirchgemeinden wollen sich auf dem Kirchentag mit einem eigenen Veranstaltungen präsentieren. Geplant sind nach Angaben der Landeskirche insgesamt vier Projekte zu den Themenkomplexen "christliche Kommunikation in einer weltlich geprägten Umgebung", "Kirche und Demokratie", "kirchenmusikalische Tradition in Sachsen" sowie "Mittel- und Osteuropa". Außerdem soll es spezielle Angebote für Frauen, Kinder und Jugendliche geben.

Kirchentag barrierefrei

Mit zahlreichen Angeboten zur Barrierefreiheit wollen die Kirchentagsorganisatoren gewährleisten, dass auch Menschen mit Behinderungen das Glaubensfest uneingeschränkt erleben können. Kirchentags-Präsidentin Katrin Göring-Eckardt sprach von einer "Herzensangelegenheit". Rund 500 Helfer seien im Einsatz. Es gebe zwei Servicepunkte mit Liegen und Betten zum Ausruhen. Dort könnten auch Rollstühle und Rollatoren ausgeliehen und repariert werden. Bei den Veranstaltungen gibt es den Angaben zufolge Induktionsanlagen, Schriftdolmetscher und Übersetzungen in Gebärdensprache. Für Blinde und sehbehinderte Besucher werde eine Hör-CD mit Informationen angeboten.

Kollekten für Minderheiten und gegen Rechts

Die bei den großen Gottesdiensten des Kirchentages gesammelten Geldspenden kommen ethnischen Minderheiten und Projekten gegen Rechts zugute. Das geht aus dem Programmheft für das Großereignis hervor. Unterstützt werden die diakonische Arbeit für Sinti und Roma in Rumänien und der Slowakei, Flüchtlinge in Südamerika und ein Projekt der Aktion Sühnezeichen, das sich mit antisemitischem und rechtsextremem Denken, auch innerhalb der Kirche auseinandersetzt.