Lexikon zum Kirchentag Agnostiker - und andere Auffassungen zu Gott und Glaube

27. April 2011, 14:42 Uhr

Ein Christ ist ein Anhänger des Christentums. Er bekennt sich zu Jesus von Nazareth und dessen Lehren, die im Neuen Testament der Bibel überliefert sind. Zum christlichen Glauben gehört, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist, dass Jesus am Kreuz Schuld und Sünden der Menschheit auf sich genommen hat und diese den Gläubigen durch seinen Tod vergeben werden. Weiter glauben Christen an die Auferstehung der Toten.

Atheist und Agnostiker

Ein Atheist ist der Überzeugung, dass es einen Gott oder Götter nicht gibt. Ein Agnostiker geht davon aus, dass die Existenz eines übernatürlichen Wesens, eines Gottes oder von Göttern zwar angenommen werden kann, aber grundsätzlich nicht rational zu klären oder zu erkennen ist. Auf die Frage, ob es Gott gibt, antwortet ein Agnostiker mit "Ich weiß nicht", "Das ist nicht geklärt" oder "Das ist nicht zu beantworten". Ein Atheist würde diese Frage verneinen und könnte deshalb auch nicht gläubig sein. Für den Agnostiker dagegen schließt das Nichtwissenkönnen den Glauben an einen Gott oder Götter nicht aus.

Heide

Neben Christ, Atheist und Agnostiker gibt es auch den Begriff des Heiden. So wurden und werden oft Menschen bezeichnet, die entweder keiner oder einer anderen Religion angehören. Nicht selten dient die Bezeichnung auch dazu, Angehörige anderer Religionen als Ungläubige abzuwerten. Ein Heide ist also keineswegs ein nichtgläubiger Mensch. Auch wer an mehrere Götter glaubt oder Anhänger einer Naturreligion ist, zählt zu den Heiden, nennt sich manchmal sogar selbst so. Allerdings werden Vertreter dieser Religionen inzwischen zum Beispiel als Polytheisten, Neupaganisten oder Animisten bezeichnet.

Häretiker und Blasphemie

Wer innerhalb einer Glaubensgemeinschaft einen abweichenden Standpunkt zur Lehre oder herrschenden Meinung vertritt, gilt als Häretiker. Wer Glaubensinhalte einer Religion öffentlich verleugnet, verhöhnt oder verflucht, betreibt Blasphemie. Während in den westlichen Ländern viele Äußerungen zu Glauben, Religion und Gott unter die Religions-, Meinungs- und Redefreiheit fallen, gilt Gotteslästerung in anderen Staaten als Straftat. In Saudi-Arabien, Pakistan oder Iran steht darauf die Todesstrafe.