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Lexikon zum KirchentagBibel - Altes und Neues Testament

20. April 2011, 16:05 Uhr

Christen haben eine Heilige Schrift, die für ihren Glauben von zentraler Bedeutung ist, die Bibel. Der Name stammt vom lateinischen biblia, Buch. Aber eigentlich ist die Bibel kein durchgängiges Buch, sondern ein ziemlich großer Sammelband, der aus zwei Schriftsammlungen besteht, dem Alten und dem Neuen Testament.

Das Alte Testament

Das Alte Testament entspricht dem Tenach, der jüdischen Bibel, und ist weitgehend in Hebräisch geschrieben. Das Alte Testament enthält die Fünf Bücher Mose, die Propheten, Geschichtsbücher und die Psalmen, eine Sammlung von Gebeten und Liedern. All diese Bücher stammen aus sehr unterschiedlichen Zeiten. Das ältesten Passagen wurden vermutlich im 9. vorchristlichen Jahrhundert niedergeschrieben, nachdem sie lange Zeit mündlich überliefert worden waren.

Erst im Neuen Testament ist in der Bibel von Jesus die Rede. Es wurde auf Griechisch verfasst und besteht aus den vier Evangelien, der Apostelgeschichte, Briefen und der Offenbarung.

Das Neue Testament

Die Evangelien (griechisch für "gute Nachricht") sind nach den vermeintlichen Verfassern Matthäus, Markus, Lukas und Johannes benannt. Sie erzählen von Jesus, seiner Geburt und seinem Wirken, seinem Leiden und Sterben und von der Auferstehung. Auch die Evangelien wurden vermutlich erst mündlich weitergegeben, bevor es Jahrzehnte nach Jesus die ersten Niederschriften gab. Das Markus-Evangelium ist dabei am unmittelbarsten an dem tatsächlichen historischen Jesus, während das Johannes-Evangelium wahrscheinlich erst im zweiten Jahrhundert geschrieben wurde und die Geschichte von Jesus bereits philosophisch reflektiert.

Die Apostelgeschichte berichtet von den Anfängen der Kirche. Sie beginnt mit Jesu Himmelfahrt und dem Pfingstfest, bei dem der Heilige Geist auf die Jünger ausgegossen wurde - gewissermaßen die Gründung der Kirche - und von der Ausbreitung des Christentums.

Die Briefe der Apostel richten sich größtenteils an einzelne Gemeinden. In ihnen geht es um zentrale Fragen des Glaubens, aber auch um ganz konkrete Probleme in den einzelnen Gemeinden. Diese Briefe entstanden noch vor den Evangelien und sind die ersten Zeugnisse des Christentums.

Am Ende der Bibel steht das Buch der Offenbarung, griechisch: Apokalypse. Dieses Buch hat einen ausgesprochen mystischen Charakter. Vor allem die zahlreichen düsteren Visionen darin, etwa die vier unheilbringenden apokalyptischen Reiter oder die Zahl 666 als Zeichen des Bösen, beschäftigen Malerei, Literatur und Musik bis heute.