Probenbesuch und Gespräche Mitten im Probensaal bei MDR KLASSIK
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Zu Besuch bei MDR KLASSIK: Am 12. September konnten klassikbegeisterte Gäste bei einer Probe von MDR-Sinfonieorchester und MDR-Rundfunkchor dabei sein und erleben, wie die Ensembles sich auf ihr nächstes Konzert vorbereiten. Im Anschluss gab es eine exklusive Gesprächsrunde mit Ensemble-Mitgliedern und den beiden Dirigenten.

Volles Haus am Dienstag (12. September) im Orchesterprobensaal am Augustusplatz in Leipzig: Schon mit den fast 150 Musikerinnen und Musikern von MDR-Sinfonieorchester und MDR-Rundfunkchor, Chefdirigent Dennis Russell Davies am Pult und Philipp Ahmann, dem Künstlerischen Leiter des MDR-Rundfunkchors, war der Raum gut gefüllt.
"Mitten im Probensaal": Alle Informationen
13 weitere Personen saßen direkt hinter Davies: die neugierigen Gäste, die zur Aktion "Mittendrin im Probensaal" zu MDR KLASSIK gekommen waren, um live bei einer Probe der MDR-Ensembles dabei zu sein. "Ich singe selbst seit vielen Jahren im Chor und gehe oft zu Konzerten, aber so nah dran war ich noch nie", erzählte Besucher Joachim Senf begeistert.
Einige Teilnehmende sind selbst musikalisch aktiv, für andere war der Besuch eine Premiere: „Ich war noch nie in einer Orchesterprobe“, stellte Gerlinde Kuchta fest. Und während sich das Orchester noch einspielte und ganz verschiedene Melodien wild durcheinander zu hören waren, ergänzte sie: „Ich bin gespannt, wie Dennis Russell Davies das alles zusammenführt.“
Auf dem Probenplan stand an diesem Tag Edward Elgars Kantate „The Black Knight“, die Vertonung einer Gruselballade von Ludwig Uhland. Im Konzert wird es am Sonntag, 17. September, ab 11 Uhr im Leipziger Gewandhaus zu hören sein. Dramaturgin Dr. Allmuth Behrendt gab vorab eine kurze Einführung in das äußerst selten gespielte Stück, das auch von den Mitwirkenden kaum jemand vorher kannte. Dennis Russell Davies erklärte zu Beginn: „Heute Vormittag hatten wir unsere erste Orchesterprobe, jetzt proben wir erstmals alle zusammen. Da können Sie mal sehen, wie schnell das hier geht!“
Die MDR-Ensembles begeistern ihre Gäste
Die Gäste waren sich einig: Dass MDR-Sinfonieorchester und MDR-Rundfunkchor das 35-minütige Stück noch nie zusammen musiziert hatten, war kaum zu bemerken. Nur selten winkte Dirigent Davies ab, um knappe Verbesserungswünsche anzusagen – manchmal auch mit einem Augenzwinkern: „Zu spät, zu laut, aber sonst war’s gut!“ Nach der Probe zeigte sich Besucher Joachim Senf im Gespräch mit dem Chefdirigenten überrascht: „Sie sagten, das war die erste gemeinsame Probe, aber Sie haben gar nicht so oft abgebrochen, wie ich es erwartet hätte!“ Davies‘ Antwort: „Ja, es hat gut geklappt! Und das hat auch viel mit Vertrauen zu tun: Wenn etwas schief geht, schau ich hin zu der entsprechenden Person – wenn ich dann sehe, sie hat es gemerkt, kann ich ja weitermachen. Das ist eine sehr offene Kommunikation zwischen uns.“
Bei der Probe konnten die Gäste auch sehen, wie sich die beiden Dirigenten über Blickkontakt darüber verständigten, ob der Chor im Verhältnis zum Orchester gut zu hören war. Im Anschluss hatten sie viele Fragen, die sie an Programmdirektorin Jana Brandt, Hauptabteilungsleiterin Annette Josef, die Dirigenten Davies und Ahmann sowie an Sängerin Katharina Thimm und die Orchestermitglieder Liv Bartels (Bratsche) und Toni Hartung (Pauke) richten konnten. Es ging etwa um die Aufstellung des Orchesters, um Störungen bei einer Konzertaufnahme, körperliche Beanspruchung im Musikerberuf und den roten Faden des Konzertprogramms. Wolfgang Bühring wollte wissen, wie die Musikerinnen und Musiker zuhause üben und bekam drei unterschiedliche Antworten, denn ein Chor probt anders als ein Orchester, und eine Bratscherin übt ganz andere Stellen als ein Pauker.
Schöne Aktion für die Gäste und die Beteiligten

Den engen Austausch wussten nicht nur die Besucherinnen und Besucher zu schätzen. So sagte Altistin Katharina Thimm: „Das ist auch für uns ganz toll, wenn wir mit unserem Publikum sprechen können, wenn wir erfahren, was die Menschen bewegt und wenn wir so ein direktes Interesse an unserer Arbeit erleben.“ Und auch ein Geheimnis wurde für Christina Friede gelüftet: Als langjährige Abonnentin der MDR-Konzerte hatte sie sich immer gefragt, wie der Chor es auf der Chorempore schafft, dass sich alle zum gleichen Zeitpunkt erheben und setzen. Altistin Katharina Thimm konnte ihr verraten: „Das sprechen wir vorher ab und dann schreiben wir kleine Pfeile in die Noten. Deshalb funktioniert das wie auf Kommando.“
Susanne Odenthal, Koordinatorin Kommunikation bei MDR KLASSIK, war nach der Veranstaltung sehr zufrieden und kündigte an: „Wir laden regelmäßig ein, unsere Proben zu besuchen. Heute war es das erste Mal in der neuen Saison und es war bestimmt nicht das letzte Mal. Die nächsten Termine sind schon in der Pipeline und werden auf unserer Seite unter mdr-klassik.de veröffentlicht.“
So können Sie bei der nächsten Programmmachen-Aktion dabei sein
Im Oktober bieten viele MDR-Redaktionen den Besucherinnen und Besuchern bei der Programmmachen-Aktion einen Blick hinter die Kulissen. Auch MDR KLASSIK lädt in diesem Rahmen das Publikum am 9. Oktober wieder zu einem spannenden Probenbesuch ein.
Wenn Sie neugierig geworden sind und jetzt schon wissen wollen, was Sie bei MDR KLASSIK erwartet, können Sie einen Blick auf die Programmmachen-Aktionen der letzten Jahre werfen: