Für die "Lebenshilfe Leipzig e. V." Benefizkonzert des MDR-Sinfonieorchesters
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Über 400 Besucherinnen und Besucher kamen am 27. Januar in die Leipziger Kongresshalle zum 20. Großen Benefizkonzert des MDR-Sinfonieorchesters. Zugunsten der "Lebenshilfe Leipzig e. V.", die sich für geistig behinderte Menschen engagiert, kamen 9447 Euro an Spendengeldern zusammen. Auf dem Programm stand neben Mendelssohns Violinkonzert und Brahms' 3. Sinfonie auch eine Uraufführung des Werks "Inklusion mit Musik", geschrieben vom frühkindlich-autistischen Komponisten Ullrich Stiehl.

Lebenshilfe durch Musik
„Lebenshilfe durch Musik“ – das ist das Motto der Zusammenarbeit des MDR-Sinfonieorchesters mit dem Verein Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e. V. Der gemeinnützige Verein kümmert sich um das Wohl geistig behinderter Menschen und ihrer Familien und unterhält deutschlandweit zahlreiche Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Wohnheime oder Werkstätten sowie mobile oder ambulante Dienste. Diesmal geht der Erlös des Benefizkonzerts an die Leipziger Lebenshilfe, die mit dem Ausbau einer begrünten Außenterrasse an einer Wohnstätte mehr Begegnungsmöglichkeiten schaffen möchte.
Benefizkonzert in der Kongresshalle Leipzig
Für diesen Zweck traten die Musikerinnen und Musiker des MDR-Sinfonieorchesters am 27. Januar gern ohne Gage auf. Unter der Leitung von Dirigentin Nodoka Okisawa stand 19 Uhr in der Leipziger Kongresshalle Mendelssohns Violinkonzert (Solist Joshua Brown) und Brahms' 3. Sinfonie auf dem Programm.
Zudem wurde ein besonderes Werk uraufgeführt: das zehnminütige Orchesterstück "Inklusion mit Musik", das der frühkindlich-autistische Komponist Ullrich Stiehl extra für das MDR-Sinfonieorchester geschrieben hat. Der Leipziger wird von der Lebenshilfe betreut und steht schon länger in Kontakt mit MDR-Trompeter Gerd Fischer. Gemeinsam haben die beiden eine fertige Partitur erstellt, die das Orchester zum Klingen bringen wird.
Unmittelbarer Kontakt zum Publikum
Ute Günther, Flötistin und Orchestervorstandsmitglied im MDR-Sinfonieorchester, koordiniert die Benefizkonzerte: „Die Menschen sind total glücklich, wenn wir für sie spielen. Viele suchen gleich den unmittelbaren Kontakt nach den Konzerten und umarmen uns“, erzählt sie. Auch die konventionellen Verhaltensregeln im Konzertsaal gelten hier nicht: Man wartet nicht, bis ein Stück zu Ende ist – wenn es gefällt, wird geklatscht. Egal, ob die Dirigentin den Taktstock noch erhoben hat oder gar noch alle Musikerinnen und Musiker spielen.
Musik verbindet. Im Rahmen dieser Konzerte ist dies nicht nur für das Publikum, sondern auch für uns Musiker besonders intensiv zu spüren. Nicht allein die erreichte Spendensumme von 9447,12 Euro erfüllt uns mit Dankbarkeit. Der Erfolg des Werkes "Inklusion mit Musik" zeigt, dass Teilhabe möglich ist.
Langjähriges Engagement
Das letzte Große Benefizkonzert fand in Naumburg statt, davor trat das MDR-Sinfonieorchester zuletzt im Jahr vor der Pandemie gemeinsam mit Kabarettist Tom Pauls in Pirna auf. Insgesamt waren es bisher über 600.000 Euro, die die MDR-Musikerinnen und -Musiker für die Vereine der Lebenshilfe erspielt haben. Bereits seit 1997 engagiert sich der Klangkörper mit den Benefizkonzerten für den Verein. „Unser Anliegen ist nicht nur, die Menschen mit Behinderung durch Konzerteinnahmen finanziell zu unterstützten, sondern auch dafür zu sorgen, dass die Angebote der Lebenshilfen in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen werden“, erläutert Ute Günther. In den Großen Benefizkonzerten, durch Besuche einzelner Musiker in Lebenshilfe-Einrichtungen und durch interaktive Konzertangebote wird diese Patenschaft stets mit neuem Leben erfüllt.