
Konzertsaison 2021/2022 - Gastkonzerte
Festspiel der deutschen Sprache
Sa, 16.10.2021 15:00 Uhr
Bad Lauchstädt, Goethe-Theater
- Georg Anton Benda: Sinfonia IV F-Dur
- Georg Anton Benda: Concerto F-Dur (Benda-Werkverzeichnis 689)
- Georg Anton Benda: "Ariadne auf Naxos" - Melodramma
- MDR-SINFONIEORCHESTER
- Matthias Foremny | Dirigent
- Salome Kammer | Stimme
- Annemarie Hörold | Sprecherin
- Alexander Gamnitzer | Sprecher
- Avinoam Shalev | Cembalo
Georg Anton Benda gilt als der Begründer des szenischen Melodrams – nicht, weil er der erste gewesen wäre, der sich der Komposition dieser musikalischen Form zuwandte, sondern weil er ihr als erster eine eigenständige Gestalt gab. Jean-Jacques Rousseaus 1765 entstandener Prototyp „Pygmalion“ war ihm dabei Anregung. „Ariadne auf Naxos“ von 1775 fand spontanen Widerhall beim zeitgenössischen Publikum und trug durch eine Vielzahl von Aufführungen zum Ruhm seines Schöpfers ebenso bei wie zur Entwicklung des Melodrams als eine durchschlagskräftige Form des Musiktheaters am Ende des 18. Jahrhunderts. Wie die spätere Entwicklung allerdings zeigte, verlor sich aufgrund formaler Beschränkung diese Eigenständigkeit bald wieder. Dennoch lebte das szenische Melodram in den Werken späterer großer Meister an dramatisch exponierten Stellen der Opernhandlungen fort (etwa in Beethovens „Fidelio“, Webers „Freischütz“ oder Bergs „Lulu“). Bendas „Ariadne“ zeichnet sich hörbar durch die einzigartige Frische und Ursprünglichkeit eines neuen Genres aus und überzeugt vor allem durch jenen Motiv- und Melodienreichtum, der auch die anderen Benda-Werke dieses Abends durchzieht.