Burgruine Regenstein im Sonnenuntergang
Ein Ausflug zur Burgruine Regenstein lohnt sich allein schon wegen der Aussicht. Bildrechte: Andreas Knoll

Freizeit Ausflugsziele im Harz: Wandertouren, Höhlentheater und Unesco-Welterbe

23. Oktober 2023, 17:22 Uhr

Der Harz lohnt immer einen Besuch: Eine Wanderung durch die idyllischen Buchenwälder des Ilsetals verbindet Literatur und Natur. Familien können beim Klettern an den Mäuseklippen bei Schierke ein Abenteuer oder in der Baumannshöhle märchenhaftes Theater erleben. Bei einem Städtetrip nach Quedlinburg oder zur Burg Falkenstein gibt es Einblicke in die Vergangenheit – und beim Ausflug zur Rappbodetalsperre einzigartige Ausblicke. In dieser Übersicht finden Sie einige der schönsten Ausflugsziele rund um Wernigerode, Quedlinburg, Thale und Halberstadt.

Wandern und Abenteuer

Heinrich-Heine-Weg von Ilsenburg zum Brocken

1824 soll der Dichter und Schriftsteller Heinrich Heine (1797-1856) diesen Weg hinauf zum Brocken gewandert sein. Seine Erlebnisse verarbeitete er in der bekannten Reisebeschreibung "Harzreise". Der 26 Kilometer lange Rundwanderweg führt durch urwüchsige Buchenwälder des Ilsetals, vorbei an den Ilsefällen und am Heinrich-Heine-Denkmal bis hoch zum Brockenplateau.

Zu sehen ist ein kleiner Fluss mit großen Steinen am Ufer, er fließt durch einen Wald
Der Blick ins Ilsetal mit den Ilsefällen. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Matthias Bein

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Route: von Ilsenburg bis zum Brockengipfel und zurück
Länge: ca. 26 km
Dauer: Je drei bis vier Stunden für Auf- und Abstieg einplanen

Mehr Informationen zur Wanderung finden Sie hier.

Ausblicke an der Rappbodetalsperre

Im Oberharz am Brocken liegt die Rappbodetalsperre – ein technisches Meisterwerk. Mit 106 Metern Höhe und einer Länge von 415 Metern ist sie die größte Talsperre Deutschlands. Die Gegend um die Rappbodetalsperre hat einiges zu bieten und lässt sich beim Wandern zu den schönsten Aussichtspunkten besonders gut erkunden. Für einen besonderen Ausblick sorgt ein Gang über die Hängebrücke, die sich von einer Talseite zur anderen spannt.

Sonnuntergang an der Fußgänger-Seilhängebrücke nahe der Rappbodetalsperre im Harz.
Die Hängebrücke an der Rappbodetalsperre gilt als die längste in Deutschland. Bildrechte: Christian Binder

Wem das nicht genug hoch hinaus geht, der kann einen neuen Ausblicksturm oberhalb der Rappbodetalsperre besteigen, der einen sensationellen Blick über Staumauer, Hängebrücke und Stausee, bis zum Brocken und Wurmberg verspricht. Abenteuerlustige können sogar ein Katapult ausprobieren – wie das aussehen kann, zeigt der MDR-Youtubekanal #hinReisend, der Attraktionen getestet hat, die um die Rappbodetalsperre für Adrenalin sorgen:

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Titan-RT
Rappbodetalsperre an der L96
38889 Oberharz am Brocken

Öffnungszeiten:
täglich von 8 bis 21:30 Uhr

Ticketpreise:
Für Erwachsene 6 Euro
Für Kinder 4 Euro
Für Gruppen ab 20 Personen 5 Euro

Mit der Familie im Harz bouldern und klettern

An den Felsen im Harz in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen geht das Klettern und Bouldern für Anfänger und Familien besonders gut – ein Ausflug im Harz wird so zu einem richtigen Abenteuer! Der MDR-Youtubekanal #hinReisend zeigt Geheimtipps für einen schönen Familienurlaub, die auch für ein Wochenende geeignet sind. Es geht zu den Mäuseklippen bei Schierke, den Großvaterfelsen bei Blankenburg und zu Granitfelsen im Okertal:

Theater

Thale: Baumannshöhle

Theater inmitten von Tropfsteinen gibt es in der Baumannshöhle, der ältesten Schauhöhle Deutschlands. Auf der unterirdischen Naturbühne zeigt das freie Ensemble Theater der Tiefe passend zur Jahreszeit beliebte Stücke wie "Die Schneekönigin", "Die kleine Hexe" oder "Der kleine Prinz". Die Höhlenlandschaft ist wie gemacht für das Märchen-Theater, das Groß und Klein mit Märchenmusik verzaubert.

Drei Schauspieler stehen in einer Höhle, vor ihnen ist Wasser, sie werden von pinkem Licht angestrahlt.
Die Baumanns- und Hermannshöhle zählen zu den ältesten und bekanntesten Natur-Schauhöhlen Deutschlands. Bildrechte: MDR/Carsten Reuß

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Rübeländer Tropfsteinhöhlen (Harz)
38889 Oberharz am Brocken OT Rübeland

Eintritt:
Erwachsene: 16 Euro
Kinder (4 bis 14 Jahre): 9 Euro

Mehr Informationen zu Aufführungen finden sie auf der Website des Ensembles.

Bitte beachten Sie, dass die Temperatur in der Höhle konstante 8 Grad Celsius beträgt.

Nordharzer Städtebundtheater

Das Nordharzer Städtebundtheater bietet ganzjährig Schauspiel, Musiktheater und Ballett. Highlight ist die Freiluftsaison im Sommer, bei der in unterschiedlichsten Orten im Harz Stücke aufgeführt werden, sei es Bergtheater Thale, auf der Waldbühne Altenbrak oder im Wasserschloss Westerburg. Aber auch im Herbst und Winter lohnt sich ein Blick ins vielfältige Programm.

Nordharzer Städtebundtheater ist zu sehen, vorne ist die Straße, ein paar Bäume ohne Blätter stehen davor
Das Nordharzer Städtebundtheater belebt die Region mit Kultur. Bildrechte: imago/Steffen Schellhorn

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Nordharzer Städtebundtheater

Großes Haus Halberstadt
Straße der Opfer des Faschismus 38
38820 Halberstadt

Großes Haus/Neue Bühne Quedlinburg
Marschlinger Hof 17/18
06484 Quedlinburg

Mehr Informationen finden Sie auf der Website.

Schlösser und Burgen

Burg Falkenstein

Auf dem Berg mitten im Wald mutet sie aus der Ferne wie eine mittelalterliche Festung an – und als solche wurde die Anlage zwischen 1120 und 1180 auch erbaut. Burg Falkenstein trotzte in den Folgejahren allen Feinden, denn dieser Prototyp einer Ritterburg konnte tatsächlich niemals erobert werden.

Ihre Entstehung verdankt Burg Falkenstein der Sage nach einem Mordfall: Sich diese Geschichte bei einer Führung genauer erzählen zu lassen lohnt sich. Aber auch sonst gibt es einiges zu sehen, vom Zwinger bis zum Bergfried. Die Anlage ist mächtig und in ihrer Architektur so typisch, dass sie auch schon in über 30 Filmen zur Kulisse wurde.

Burg Falkenstein
Die Burg Falkenstein ist eine beliebte Filmkulisse. Bildrechte: imago images/Shotshop

Auf der Burg gibt es nicht nur ein Museum, das unter anderem Ritterrüstungen bereithält, sondern auch Sonderausstellungen und eine Falknerei. Anfang Oktober gibt es ein "Burgfest". Auch kulinarisch geht es auf der Burg mittelalterlich zu, so kann man dort etwa ein zünftiges Rittermahl genießen.

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Burg Falkenstein
Pansfelde · Burg Falkenstein 1
06543 Falkenstein (Harz)

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr, der letzte Einlass erfolgt um 17:30 Uhr
Montags (außer an Feiertagen) geschlossen

Preise:
Erwachsene 6,50 Euro, Ermäßigt 4,50 Euro

Führungen für geschlossene Gruppen werden auf Anfrage angeboten. Mehr Informationen finden sich auf der Website.

Es wird empfohlen, im Voraus ein Online-Ticket zu buchen. Eintrittskarten gibt es aber auch vor Ort.

Blankenburg: Schloss

Eingebettet in das hügelige Harzvorland erstreckt sich eine vielgestaltige barocke Gartenanlage: an der Stadtmauer entlang, zwischen den beiden Schlössern, das Große auf dem Berg, das Kleine am Fuß. Das Ensemble gilt als größtes noch erhaltenes Welfenschloss und ist das Wahrzeichen der Stadt Blankenburg mit einer über 900-jährigen Geschichte.

Neben einem relativ kleinen symmetrischen Terrassenidyll reihen sich weitere Erlebnisräume des weitläufigen Gartenensembles am Hang entlang: der 1668 angelegte Tiergarten, der Schlosspark, der heute von Künstlern gestaltete Fasanengarten, der Orangerieplatz als bedeutender Teil des Lustgartens und der Berggarten – zusammen bilden sie eine ästhetisch funktionale Einheit. 

Schloss Blankenburg im Herbst
Das Schloss Blankenburg gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt im Harz. Bildrechte: IMAGO / imagebroker

Auch die Bewässerung der riesigen Gartenanlage ist genial: einst baute man ein ausgeklügeltes Brunnensystem mit dem Schlossteich als Wasserreservoir. Immer wieder wurden die einzelnen Gärten überformt, Anfang des 18. Jahrhunderts gestaltete sie der Leibarzt des Herzogs, Dr. Reck, weiter: Er ließ eine 35 Meter lange Sandsteintreppe bauen, von der aus man die schönsten Ausblicke in die Umgebung hat. Und während die Prinzessinnen einst in einem der Wehrtürmchen spielten (heute übrigens eine Ferienwohnung) gab es für das Adelsgeplänkel das Teehaus: sozusagen eine Gartenlaube fürs "Stelldichein", in der man heute Kaffee und Kuchen genießen kann.

Drumherum gibt’s einige Wandermöglichkeiten: zum Beispiel zum Regenstein, einer weiteren Burgruine mit altem Wasserrad. Die Route ist bestens erschlossen und bietet viele Klettermöglichkeiten für Kinder.

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Schloss Blankenburg
Großes Schloß 1
38889 Blankenburg (Harz)

Öffnungszeiten:
In den Monaten Januar und Februar ist das Schloss geschlossen.
März bis Dezember: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr

Die Führungen finden immer am Samstag jeweils 14 Uhr und 15 Uhr, am Mittwoch um 14:30 Uhr und zu besonderen Anlässen statt. Die Führung dauert ca. eine Stunde.

Mehr Informationen finden sich auf der Website.

Anfahrt:
Mit dem Auto:
Autobahn A36 (die ehemalige B6n) und die Bundesstraßen B27 und B81. Auf der A36 Abfahrt Blankenburg-Zentrum oder Blankenburg-Ost. Mit dem Auto erreichen Sie das Schloss über die Zufahrt vom Schieferberg und Herzogsweg. Die Anfahrt über den Vogelherd ist auch möglich. Kostenlose Parkplätze stehen in begrenzter Anzahl direkt am Schloss zur Verfügung.

Anreise auch zu Fuß, oder per Fahrrad, Bus und Bahn möglich.

Blankenburg: Burg und Festung Regenstein

Beliebtes Ausflugziel im Vorharz ist der Regenstein bei Blankenburg: Dort sind die denkmalgeschützten Reste der im Jahre 1162 erstmals erwähnten Burg zu besichtigen. Vom 12. bis zum 15. Jahrhundert war sie Herrschaftsitz der Grafen zu Regenstein. Einer von ihnen, Graf Albrecht II., fiel negativ als Raubritter auf. Vermutlich wusste er die spektakuläre Lage auf einem 290 Meter hohen Sandsteinfelsen, der nach drei Seiten steil abfällt, für seine Beutezüge zu nutzen.

Der Felssporn des Regensteins war einfach ideal für die Anlage einer Höhenburg nahe einer wichtigen Heer- und Handelsstraße im Dreieck von Wernigerode, Halberstadt und Quedlinburg. Vom Mauerwerk sind heute nur die Reste eines Turms vorhanden. Auch von der späteren kurbrandenburgischen Festung blieben nur Ruinen. Dennoch lohnt sich der Besuch allein schon wegen der Aussicht. Spektakulär sind außerdem die großteils zugänglichen Sandstein-Höhlen im Heers und die Regenstein-Mühle. Für Wanderfreunde bietet sich eine große oder kleine Rundtour über die Höhlen zur Regenstein-Mühle und Burg an. Taschenlampe und Frisbee nicht vergessen!

Burgruine Regenstein im Sonnenuntergang, ein idyllisches Bild, seitlich ragen Bäume ins Bild
Die Burgruine Regenstein in Blankenburg ist ein besonderes Ausflugsziel im Harz. Bildrechte: Andreas Knoll

Graf Albrecht II. verärgerte die Bürger von Quedlinburg übrigens so sehr, dass sie ihn 1336 gefangen nahmen und bis zur Zahlung des Lösegeldes in einen Holzkasten setzten. Der so genannte Raubgrafenkasten lässt sich im Museum des Schlosses Quedlinburg besichtigen. Im 15. Jahrhundert wurde die Burg aufgegeben, die Grafen zogen vom Regenstein ins Blankenburger Schloss. 1671 konfiszierte Friedrich Wilhelm von Brandenburg das Gelände. Schließlich grenzte der Regenstein an die Herrschaftsgebiete der Brandenburger, Preussen und Braunschweiger. Erdschanzen und die Überreste der Heerstraße, die aus Richtung Goslar kommend bis nach Bernburg an der Saale führt, lassen sich im Wald um den Regenstein finden.

Zu Ostern, zu Pfingsten und im Juli wird die Vergangenheit der Burg Regenstein etwa bei Ritterspielen lebendig. Verpflegen kann man sich an einem Kiosk. Oder man bringt alles für ein Picknick mit und genießt den Panoramblick über das Harzvorland.

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Burg und Festung Regenstein (Für Kinder geeignet, aber Vorsicht geboten.)
Am Platenberg 38889
Blankenburg (Harz)

Öffnungszeiten:
April bis Oktober: Täglich von 10 bis 18 Uhr
November bis März: Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr

Geschlossen am: 24. und 31. Dezember sowie bei extrem schlechter Witterung

Einlassschluss: 30 Minuten vor Schließzeit

Der Kiosk auf der Burg und Festung Regenstein ist täglich während der Öffnungszeiten geöffnet.

Weitere Informationen zur Burg finden sich auf der Website oder hier. Informationen zum Wanderweg finden Sie hier.

Anreise:
Mit der Bahn:
Über Halberstadt und Blankenburg, dann mit der Buslinie 250 Richtung Wernigerode (nicht täglich)

Mit dem Auto:
Freier Parkplatz ca. 500 Meter unterhalb des Regensteins Menschen mit Behinderung können bis in den Vorhof fahren. Die Begehung der Anlage ist stellenweise anspruchsvoll.

Vom Parkplatz aus ist die Anlage nach einem kleinen Waldspaziergang zu erreichen. Oben angekommen bietet sich ein wunderbarer Panoramablick über das Harzvorland.

Quedlinburg: Unesco-Weltkulturerbestadt mit Stiftskirche und Schloss

Verwinkelte Gassen, Fachwerkhäuser, mittelalterliche Plätze: All das zieht Besucherinnen und Besucher nach Quedlinburg. Seit 1994 gehören die Stiftskirche, das Schloss und die Altstadt von Quedlinburg zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im Sandsteinbau der Stiftskirche können bis heute die Königsgräber von Heinrich I. und seiner Gemahlin Mathilde besucht werden. Außerdem befindet sich dort die Schatzkammer mit dem Domschatz, der ebenfalls von Heinrich I. begründet wurde.

Burgberg mit Stiftskirche St. Servatius
Das malerische Panorama von Quedlinburg lässt sich im Herbst besonders gut genießen. Bildrechte: imago/imagebroker

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Stiftskirche St. Servatii
Schlossberg 1g 06484
Quedlinburg

Öffnungszeiten:
Krypta und Teppichkammer sind Dienstag bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr zur individuellen Einkehr geöffnet. Der letzte EInlass erfolgt eine Stunde vor Schließung.

Mehr Informationen finden Sie auf der Website der Stadt.

Wernigerode: Schloss

Wie entrückt ragen die Türme und Zinnen von Schloss Wernigerode aus den Wipfeln des Waldes – hoch oben über dem Städtchen. Schloss Wernigerode wirkt geradezu wie ein Märchenschloss und diente deswegen bereits verschiedenen Märchenfilmen als Kulisse. Man kann zum Schloss hinaufwandern oder mit einer Bahn fahren und es sich im zauberhaften Innenhof auch kulinarisch gutgehen lassen: zwischen plätscherndem Brunnen und einem faszinierenden Architektur-Mix, denn dieser reicht vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert.

Das Schloss Wernigerode
Im Schloss Wernigerode wurden schon mehrere Märchenfilme gedreht. Bildrechte: Michael Lumme

Das Interieur wirkt durch viel Holz und feste Mauern eher rustikal und dunkel, aber für Märchenstunden am Kamin ist es damit bestens geeignet (und wird auch dafür genutzt, beispielsweise beim nachweihnachtlichen Markt "Winterschloss"). Im Sommer hingegen dient der Innenhof als Festivalkulisse – die Wernigeröder Schlossfestspiele warten hier durch den abgeschlossenen Raum mit bestem Klang auf. Es lohnt sich auch, die Kapelle zu besichtigen. Schloss Wernigerode kann man außerdem wegen der regelmäßig stattfindenden Sonderausstellungen immer wieder besuchen.

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Schloss Wernigerode
Am Schloß 1
38855 Wernigerode

Öffnungszeiten:
April bis November täglich von 10 bis 18 Uhr (letzter Einlass 17:30 Uhr)

Zeitgleich zu der Öffnung des Schlosses werden auch Schloss- und Bimmelbahn wieder ihren Betrieb aufnehmen und jeden, der es mag, auf den Schlossberg fahren.

Mehr Informationen finden sich auf der Website.

Eintritt:
Erwachsene 9 Euro, Ermäßigt 8 Euro

Informationen zur Barrierefreiheit:
Die Anreise zum Schloß ist mit Einschränkungen verbunden; die Schloß- und Bimmelbahnen halten außerhalb des Schloßgeländes. Eine Anfahrt mit einem Privat-PKW ist nur in Ausnahmefällen und nach vorheriger Absprache mit den Mitarbeitern der Schloß Wernigerode möglich.

Burgruine Anhalt in Harzgerode und Schloss Ballenstedt

Von der Selketalmühle bei Harzgerode schlängelt sich der Weg 130 Meter in die Höhe, bis man hinter dichtbewachsenen Bäumen die einstige Stammburg der Askanier entdeckt, die sozusagen die "Begründer" Anhalts waren. Der Anblick sorgt für ein erhebendes Gefühl, obwohl die Burg schon 1140 zerstört wurde: Gerade die Ruinen haben offensichtlich etwas mythisches oder magisches.

runde Burgruine Anhalt im Selketal vor blauem Himmel und von Bäumen ohne Blätter umgeben
Die Burgruine ist der Ursprung für 800 Jahre Anhalt. Bildrechte: IMAGO / Zoonar

Ehrenamtlichem Engagement ist es zu verdanken, dass man auf einer Tafel die Geschichte der Ruine nachlesen kann, sonst könnte man sich nicht vorstellen, wie mächtig die Burg einst war: Bereits im 12. Jahrhundert wurde hier mit roten Ziegelsteinen gebaut – quasi "High-Tech" für die damalige Zeit.

Um die Burg im Modell zu sehen und auch etwas mehr über die Askanier zu erfahren, sollte man ins rund zehn Kilometer entfernte Ballenstedt fahren. Denn nach der Zerstörung ihrer Burg zog es die Askanier in das dortige Kloster, woraus sie dann nach und nach das Schloss errichteten. Außerdem liegt dort Albrecht der Bär begraben, eine der Schlüsselfiguren Anhalts. Für Kinder gibt es im Schloss manchmal Taschenlampenführungen, außerdem locken Konzerte im wundervollen Hoftheater.

Ausblick auf Schloss Ballenstedt, inmitten von viel grün, auf einem kleinen Berg, vorne ist ein Fluss zu sehen
Das Wahrzeichen der Stadt Ballenstedt ist das Schloss. Bildrechte: IMAGO / Zoonar

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Burg Anhalt
Vom Parkplatz an der Selkemühle (Selkemühle 1, 06493 Harzgerode) ist die Burgruine über einen ausgeschilderten Wanderweg erreichbar.

Schloss Ballenstedt
Schlossplatz 3
06493 Ballenstedt

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr

Eintritt (Schloss inklusive Schlosskirche und Schlossturm):
Erwachsene 5 Euro, Ermäßigt 3 Euro
Wer nur Schlosskirche und Schlossturm besichtigen möchte, zahlt 1 Euro.

Mehr Informationen finden Sie auf der Website.

Ausstellungen

Quedlinburg: Lyonel-Feininger-Galerie

Quedlinburg, nördlich des Harzes, hat mit seinem Schlossberg und der Stiftskirche ein beeindruckendes Wahrzeichen über der Stadt. Am Fuße dieses Berges befindet sich die Lyonel-Feininger-Galerie. Hier kann man den umfangreichsten und umfassendsten Bildbestand des deutsch-amerikanischen Malers außerhalb der USA sehen. Lyonel Feininger (1871–1956) lebte überwiegend in Deutschland, bis sein Werk von den Nazis als "entartet" diffamiert wurde und er in die USA zurückkehrte. Einen Teil seiner Arbeiten übergab er vor seiner Ausreise an einen Quedlinburger Kunstsammler, der sie in seiner Heimatstadt versteckte.

Ölgemälde "Stiller Tag am Meer" von Lyonel Feininger.
Lyonel Feininger (1871–1956) ist einer der bedeutendsten Vertreter der Kunst der Klassischen Moderne Bildrechte: Privatbesitz, © VG Bild-Kunst, Bonn 2023

2022 wurde die Sammlung des Personalmuseums neu gestaltet und um einige neue Dauerleihgaben erweitert. Die neue Ausstellung versucht, die verschiedenen Aspekte und Phasen im Werk von Feininger zu betrachten und in Beziehung zu Zeitgenossen und Weggefährten zu setzen. So geht es beispielweise um Bauhaus und geometrische Bildgestaltung, maritime Motive oder karikaturistische Arbeiten. Begleitet wird das alles durch einen neuen Audioguide und andere multimediale Angebote, die Hintergründe bieten. Außerdem gibt es regelmäßig Sonderausstellungen.

Edvard Munchs Lithographie "Madonna" hängt zwischen kleineren Grafiken an einer Wand.
Die Lyonel-Feininger-Galerie lädt mit Mitmachstationen zum Sehen, Hören und Entdecken ein. Bildrechte: Foto: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, © VG Bild-Kunst, Bonn 2022

Wer die Stadt noch nicht kennt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und die romanische Stiftskirche St. Servatius besichtigen sowie Quedlinburgs wunderschöne Altstadt mit ihren Kirchen und Fachwerkhäusern erkunden.

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Lyonel-Feininger-Galerie
Museum für grafische Künste
Schlossberg 11
06484 Quedlinburg

Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Montag 10 bis 18 Uhr
Dienstags geschlossen

Ausstellungen:
- Dauerausstellung "Lyonel Feininger. Meister der Moderne" bis zum 8. Januar 2024
- Sonderausstellung "Feininger Plus" bis 8. Januar 2024

Mehr Informationen finden sich auf der Website der Galerie.

Halberstadt: Domschatz

"Ein Schatz kostbarer als Gold und Edelstein" kann in Halberstadt bewundert werden. Die Einschätzung stammt von Konrad von Krosigk, der im 13. Jahrhundert Bischof der Stadt war. Der Domschatz gilt der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt zufolge aber auch heute noch als einer der bedeutendsten Kirchenschätze der Welt. Darunter befinden sich Bildteppiche aus dem Mittelalter, byzantinische Textil- und Goldschmiedewerke, Handschriften aus dem Früh- bis Spätmittelalter und Bichofs-Gewänder aus Gold und Seide. Verbinden können Sie den Besuch mit einem Rundgang durch den Dom, der im Stil der französischen Gotik errichtet wurde. Auch ein Blick in das neue Besucherzentrum "Dom | Schatz" lohnt sich. Wer keine Zeit für einen Besuch hat, kann den Dom sogar virtuell erkunden.

Innenaufnahme des Halberstädter Doms in Richtung Altar. Der Raum ist dunkel, am Altar sind Lichter an
Der Halberstädter Dom ist ein bemerkenswertes Beispiel für französische Gotik auf deutschem Boden. Bildrechte: imago/Köhn

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Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt
Domplatz 16a
38820 Halberstadt

Öffnungszeiten:
April bis Oktober: Dienstag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 17 Uhr
November bis März: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 16 Uhr

Führungen können auf Anfrage erfolgen.

Mehr Informationen finden sich auf der Website der Stadt.

Halberstadt: Gleimhaus Literaturmuseum

Der Dichter Johann Ludwig Gleim kam 1747 nach Halberstadt, wo er sich um die Alltagsgeschäfte des Domstifts kümmerte. Vor allem im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts wurde er zu einem wichtigen Förderer der zeitgenössischen Literatur und unterhielt Austausch mit zahlreichen Dichtern und Denkern der Aufklärung. Die zahlreichen Briefe stellen ein Herzstück der Ausstellung im Gleimhauses dar, die von dem Mäzen und den Ideen seiner Zeit erzählt. Dazu gehören auch multimediale Spielereien und ein Kostümfundus mit Mode des 18. Jahrhunderts.

Blick auf das Gleimhaus in Halberstadt: links ein historisches Haus mit Fachwerk-Elementen und heller Fassade, links eine Neubau mit stark angeschrägtem Dach.
In Halberstadt lebt und wirkte der Dichter Johann Gleim einen Großteil seines Lebens. Bildrechte: picture alliance / Jens Wolf/dpa-Zentralbild/dpa

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Gleimhaus. Museum der deutschen Aufklärung.
Domplatz 31
38820 Halberstadt

Öffnungszeiten:
Mai bis Oktober: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr
November bis April: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr

Mehr Informationen finden Sie auf der Website.

Ausstellungen:
Die Sonderausstellung "Leseland DDR" ist bis zum 11. Februar 2024 zu sehen.

Halberstadt: Museum Heineanum

Das Museum Heineanum ist ein auf Vogelkunde spezialisiertes Naturkundemuseum. Die Dauerausstellung zeigt Vögel aus aller Welt und informiert über deren Biologie und Verhaltensweisen. Sie basiert auf der Sammlung des Halberstädter Gutsbesitzers und Ornithologen Ferdinand Heine aus dem 19. Jahrhundert, die sich durch ihre Artenvielfalt auszeichnet. Ein Schwerpunkt liegt auf Kolibris. Jedes Jahr gibt es eine Sonderausstellung zum jeweiligen Vogel des Jahres. Über die ornithologischen Ausstellungsstücke hinaus besitzt das Museum auch zwei Saurierskelette, Plateosaurus und Plesiosaurus, die im Stadtgebiet von Halberstadt gefunden wurden. Das Heineanum ist an Forschungsprojekten beteiligt, unterstützt den Artenschutz und ist Einsatzstelle für das Freiwillige Ökologische Jahr.

Zwei alte Gebäude des Museums für Vogelkunde sind zu sehen, beide sind aus Stein mit rotem Dach, ein grauer Himmel
Das Museum Heineanum ist ein spezielles Naturkundemuseum für Ornithologie. Bildrechte: IMAGO / ecomedia/robert fishman

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Museum Heineanum
Domplatz 36
38820 Halberstadt

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag von 13 bis 17 Uhr, montags geschlossen

Eintritt:
Erwachsene 7 Euro, Ermäßigt 5 Euro
Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre ist der Eintritt frei

Mehr Informationen finden sich auf der Website.

Wernigerode: Harzmuseum

Im Harzmuseum können Sie die Geschichte des Harzes entdecken. Ausgehend von Fossilien, Steinen und Mineralien über die Pflanzen- und Tierwelt des Harzes geht es bis hin zu den typischen Fachwerkbauten und der Handwerkskunst der Region. Auch die wechselvolle Geschichte des prachtvollen Wernigeroder Rathauses wird erzählt. Ein Teil der Ausstellung beschäftigt sich mit dem Thema "Kunst im Harz". Die aktuelle Sonderausstellung "Begraben und Vergessen – Die Toten der Jungsteinzeit" werden jahrtausendalte Funde aus dem nördlichen Harzvorland gezeigt, die das Leben und Sterben der ersten Bauern in der Region widerspiegeln.

Marktplatz in Wernigerode ist zu sehen, im Hintergrund sieht man Fachwerkhäuser, vorn ist eine große Pfütze mit Spiegelung, da es geregnet hat
Das Museum wirft einen Blick auf die reiche Geschiche der Fachwerkstadt Wernigerode. Bildrechte: picture alliance/dpa

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Harzmuseum Wernigerode
Klint 10
38855 Wernigerode

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr
Sonntag und an Feiertagen von 11 bis 16 Uhr

Eintritt:
Erwachsene 4 Euro, Ermäßigt 3 Euro
Für Kinder bis 6 Jahre ist der Eintritt frei

Mehr Informationen finden Sie auf der Website.

Ausstellungen:
Die Sonderausstellung "#gesammelt. Neues aus der Kunstsammlung" ist bis zum 12. November zu sehen.

Parks und Gärten

Bürger- und Miniaturenpark Wernigerode

Einer der schönsten Miniaturenparks Deutschlands zeigt mehr als 60 Harzer Sehenswürdigkeiten in einer faszinierenden Miniatur-Landschaft mit Zwerggehölzen, Felsen und Wasserläufen. Zwischen den Modellen schlängeln sich schnaubend die Harzer Schmalspurbahnen zum Brocken empor. Der anschließende Besuch des Bürgerparks mit seinen Themengärten, Spielplätzen und Picknickecken, dem Tiergehege und den wunderschönen Blickachsen auf die Harzer Landschaft, runden den Aufenthalt ab.

Eine Miniaturbahn fährt durche eine grüne Parkanlage, im Hintergrund sind Nachbildungen von Türmen zu sehen.
Der Miniaturpark bei Wernigerode zeigt 60 wichtige Bauwerke des Harzes auf kleiner Fläche. Bildrechte: MDR SACHSEN-ANHALT

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Park und Garten GmbH Wernigerode
Dornbergsweg 27
38855 Wernigerode

Öffnungszeiten:
Im April täglich von 9 bis 18 Uhr
Von Mai bis August täglich von 9 bis 19 Uhr
Von September bis Oktober täglich von 9 bis 18 Uhr
Im November (bis zum 5.) täglich von 9 bis 16 Uhr

Der letzte Einlass erfolgt eine Stunde vor Kassenschluss.

Eintritt:
Erwachsene 9 Euro, Ermäßigt 5 Euro

Es können Rollstühle oder Bollerwagen ausgeliehen werden.

Mehr Informationen finden Sie auf der Website.

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 01. April 2022 | 07:40 Uhr