Ausflugstipps Sächsische Mystik: Die eindrucksvollsten Burgruinen in Sachsen entdecken

09. Juni 2022, 17:24 Uhr

Für alle, die Lust auf ein Abenteuer haben, sind Ruinen genau das Richtige: Ob in der Sächsischen Schweiz, im Vogtland oder in der Oberlausitz – in Sachsens Wäldern haben einige Gemäuer die Zeiten überdauert. Nicht selten ranken sich um die heute moosbewachsenen Überreste einstiger Burgen spannende Mythen und Legenden aus dem Mittelalter.

Ruine Pfaffenstein in der Sächsischen Schweiz

Für alle, die Lust auf ein Abenteuer haben, ist die Ruine Pfaffenstein in der Sächsischen Schweiz genau das Richtige. Viele Quellen über ihre Entstehung gibt es nicht – auf Wanderseiten wird sie aber als absoluter Geheimtipp gehandhabt. Dort besagt die eingängige Geschichte, dass die Ruine als das frühere Vereinshaus des völkischen Bergschützenbunds gedient habe, der 1945 verboten wurde. Die Ruine stammt vermutlich nicht aus dem Mittelalter, sondern aus dem Jahr 1924.

Die Ruine befindet sich auf einem Wanderweg auf dem Pfaffenstein, der an der "Nassen Schlucht" vorbeiführt. Besonders Kletterprofis kommen hier auf ihre Kosten, da es links und rechts des Wanderweges einige Felsen zu erklimmen gibt. Oben angekommen begibt man sich gleich in den sogenannten Opferkessel – keine Sorge, das ist nur ein Aussichtspunkt. Getränke und Snacks können aktuell an den Automaten der Berggaststätte Pfaffenstein erworben werden.

Mehr Informationen zur Ruine Pfaffenstein

Adresse:

Naturschutzgebiet Pfaffenstein
Kirchleitenweg
01824 Königstein

frei zugänglich

Burgruine Elsterberg im Vogtland

Im schönen Vogtländischen Elsterberg liegt die gleichnamige Burgruine. Sie ist die größte im ganzen Vogtland. Schätzungsweise im Jahr 1125 wurde sie erbaut, um dann rund 200 Jahre später, 1354, im "Vogtländischen Krieg" teils zerstört und besetzt zu werden. Jahre der Verwahrlosung folgten. Trotzdem ist die Ruine immer noch hübsch anzusehen.

Wer schon einmal hier ist, sollte sich das Landschaftsschutzgebiet "Steinicht" nicht entgehen lassen: Hier lädt eine 2,5 Kilometer lange Flusstallandschaft zum Wandern und Träumen ein. Die Gegend eignet sich außerdem für Kletterbegeisterte. Ihre Reise können Sie – auch wenn der Mund-Nasen-Schutz nicht fehlen darf – mit der Vogtlandbahn bestreiten, etwa durch das Tal der Weißen Elster. Und: Von Elsterberg ist es auch nur eine halbstündige Fahrt bis zur Talsperre Pöhl mit einem großen Stausee, der zum Baden genutzt werden kann. In fünfzehn Minuten ist man außerdem bei der eindrucksvollen Göltzschtalbrücke.

Mehr Informationen zur Burgruine Elsterberg

Adresse:

Karl-Marx-Straße
07985 Elsterberg

Aktuell finden Bauarbeiten an der Ruine statt, weswegen sie nur über den Nebeneingang zu betreten ist und bestimmte Areale nicht erreichbar sind.

Burgruine Körse und verschwundenes Gutshaus in der Oberlausitz

Gleich an der Spree gelegen, auf dem Schlossberg in Kirschau, versteckt sich die Burgruine Körse. Die wohl im 10. Jahrhundert errichtete Burg soll zu damaligen Zeiten die größte in der Oberlausitz gewesen sein. Heute erinnert nur noch der erhaltene Torbogen und das mit Moos bewachsene Gemäuer an ihre Geschichte. Von der Burgruine aus bietet sich eine Wanderung auf den nahegelegenen Callenberg oder zu den Kälbersteinen an. Sobald es wieder möglich ist, lädt auch die Körse-Therme zum Verweilen ein.

Ruine der Ritterburg Körse bei Kirschau
Die Ruine der Ritterburg Körse bei Kirschau Bildrechte: imago/Hanke

Fünfzehn Autominuten entfernt, in Cunewalde, gibt es ebenfalls eine Ruine, die schon im Namen verrät, was es zu sehen gibt: das verschwundene Gutshaus in Obercunewalde. Einige Mauerreste und der Graben sind noch erhalten und auf einer Parkanlage zu finden.

Mehr Informationen zur Burgruine Körse

Adresse:

Am Schlossberg
02681 Kirschau
Lage: auf dem Burgberg am rechten Ufer der Spree

frei zugänglich

Burg Tharandt nahe Dresden

Zwischen Dresden und Freiberg liegt die Ruine der Burg Tharandt in der gleichnamigen Kleinstadt. Auf einem kleinen Hügel ragt sie über das Dorf und lässt mittelalterliche Zeiten erahnen. Zwischen 1206 und 1215 ließ Markgraf Dietrich von Meißen die Anlage errichten. Heute ist die Ruine noch gut erhalten und von außen zu besichtigen. Von oben bietet sich ein traumhafter Blick ins Grüne. Für Wanderlustige bietet der Tharandter Wald in der nahen Umgebung zahlreiche Lehr-und Erlebnispfade sowie 135 Kilometer gut ausgeschilderte Wanderwege.

Burgruine Tharandt
Die um 1200 erbaute Burg Tharandt diente einst zur Überwachung des Silberbergbaus. Bildrechte: imago images/Sylvio Dittrich

Mehr Informationen zur Burg Tharandt

Adresse:

01737 Tharandt

Die Burg Tharandt liegt oberhalb des gleichnamigen Ortes und ist von allen Seiten her kommend zu sehen. Die Außenanlagen sind aktuell frei zugänglich.

Burgruine Kempe und Burgruine Raubschloss nahe Roßwein

Die Burgruine Kempe liegt gleich bei der Freiberger Mulde, nahe Roßwein und wurde Schätzungen zufolge im 14. Jahrhundert erbaut. Die Ruine lässt sich während einer schönen Wanderung mit Startpunkt Roßwein bis zur Margaretenmühle wunderbar erkunden. Wen es noch weiter zieht: eine halbe Stunde Autofahrt oder eine mehr als einstündige Radtour führt zur Burgruine Raubschloss bei Mittweida.

Burg Kempe bei Roßwein
Burg Kempe bei Roßwein Bildrechte: imago images/Artokoloro

Mehr Informationen zur Burgruine Kempe

Adresse:

Zur Kempe 9
04741 Niederstriegis

Frei zugänglich. Gegenüber der Burgruine Kempe befinden sich Parkplätze.

Ruine Isenburg im Erzgebirge

Zu finden ist dieses kleine Relikt im Ort Wildbach im Erzgebirge. Zwei Gräben sind noch zu erkennen und auch ein Teil des Bergfrieds. Die Ruine Isenburg steht unter Denkmalschutz. Auch wenn nicht mehr viel von der einstigen Wehranlage zu sehen ist, kann man sich nach Besichtigung auf eine Wanderung in die nahegelegene "Prinzenhöhle" nach Hartenstein begeben. Sie soll während des "Altenburger Prinzenraubes" als Versteck gedient haben. Auf dem Weg dahin können sich vor allem Kinder im "Wildbacher Kunst- und Sagenwald" kreativ austoben.

Mehr Informationen zur Ruine Isenburg

Adresse:

08118 Aue-Bad Schlema

Die Ruine befindet sich mitten im Wald vom Erzgebirge, bei Wildbach einem Ortsteil von Bad Schlema auf einem Felssporn über dem Fluss Zwickauer Mulde.

frei zugänglich

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 13. Mai 2021 | 07:45 Uhr

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