Ausstellung Burg Posterstein zeigt Gartenkunst vom Mittelalter bis heute
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Im Museum Burg Posterstein in Thüringen gibt es eine neue Ausstellung zu sehen: "#GartenEinsichten: 'Wie der Gärtner, so der Garten' – Gartenkultur als Spiegel der Gesellschaft". Die Sonderschau widmet sich der Frage, welche Rolle historische Gärten im Altenburger Land spielten und spannt den Bogen in die Gegenwart: Fünf Instagramer aus der Region zeigen Gärten aus ihrer Perspektive. Mit dem Hashtag #Garteneinsichten können Sie selbst Teil der Ausstellung werden und ergründen, was Ihr Garten über Sie aussagt.

Während in Erfurt die Bundesgartenschau stattfindet, wollen sich auch Museen des Altenburger Landes mit der Geschichte des Gartens befassen. Eine Kooperation des Residenzschlosses Altenburg, des Lindenau-Museums, des Naturkundemuseums Mauritanium und des Museums Burg Posterstein will aufzeigen, wie historische Gärten das Landschaftsbild und die Gesellschaft geprägt haben.
Von Bauerngärten bis Urban Gardening
Auf Burg Posterstein ist daher in diesen Wochen eine der Ausstellungen zu historischen Gärten im Altenburger Land zu sehen. Die Ausstellung #Garteneinsichten mit dem Untertitel "Wie der Gärtner, so der Garten" widmet sich der Frage, wie Gärten in ihrer Form und Funktion auch immer ein Spiegel der Gesellschaft waren.
Bei der Ausstellung geht es auch um die Frage, wie der Garten der Zukunft aussehen soll. Welche Bedürfnisse müssen Gärten künftig erfüllen? Schlägt Effizienz irgendwann Natürlichkeit? Schon jetzt sieht man vielerorts Schotter- und Steingärten statt blühendem Zier- und Nutzgarten. Ist das zu bedauern oder schlichtweg eine weitere Facette dessen, was "Garten" sein kann? Die Ausstellung will dazu anregen, über diese Fragen nachzudenken.
Historische Gärten im Altenburger Land
In Posterstein stehen zwei Gartenformen im Fokus: Die Bauerngärten und die Gärten der Rittergüter. Co-Kuratorin Christiane Nienhold hat sich mit der Geschichte der Bauerngärten im Altenburger Land befasst. Sie haben sich in ihrer Form an den frühen Klostergärten orientiert. "Das hängt damit zusammen, als im 12. Jahrhundert die Altenburger Region Reichsland wurde und Klöster eingeführt wurden – vorher war das slawisch besiedelt", sagt Nienhold.
Die Klöster mit ihren Kreuzgängen und dem grünen Rasen, die Aufteilung ihrer Gärten in einen Obst-, Gemüse- und Kräutergarten – das ist an den Höfen der Bauern kopiert worden.
Schlösser, Rittergüter und ihre Gärten
Als zweite Form werden die zu Schlössern und Rittergütern zugehörigen Gärten beleuchtet. Ein Highlight der Ausstellung ist dabei der landschaftliche Park des Schlosses Tannenfeld. Vor gut 200 Jahren ist er von der Herzogin von Kurland angelegt worden. Über 50 Rhododendronarten sind dort noch heute zu bestaunen.
1899 gründete Arthur Tecklenburg ein Sanatorium für "Gemüts- und Nervenkranke" auf dem Gelände und erweiterte die Parkanlage um Nutzgärten, "um ein autarke Versorgung der Patienten zu ermöglichen", so Nienhold. Nach dem Besuch in der Ausstellung ist der Ausflug in den Schlosspark Tannenfeld nur eine 15-minütige Autofahrt entfernt. So kann das Ausstellungsobjekt direkt in natura betrachtet werden.
Mitmachaktion auf Instagram und Twitter #Garteneinsichten
Zur Ausstellung gehört auch der Hashtag #Garteneinsichten. Hobbyfotografinnen und -fotografen können darunter auf allen gängigen sozialen Medien Fotos, Videos oder Blogbeiträge veröffentlichen. Das Material wird von Co-Kuratorin Marlene Hofmann ausgewertet und im Laufe der Zeit in die Ausstellung integriert. Außerdem soll auf der Website eine Auswahl der zugespielten Beiträge veröffentlicht werden.
Wir bitten die Leute, uns ihre Lieblingsgärten zu zeigen; uns zu sagen, warum sie denn gerne gärtnern, warum sie gerne in Parks spazieren gehen und wie der Garten der Zukunft aussehen könnte.
Burg Posterstein
Mitten im Altenburger Land thront die Burg Posterstein. Um 1191 entstanden, ist sie durch Um- und Überbauten im Laufe der Jahrhunderte zu einem beliebten Ausflugsziel geworden. Seit 1952 beherbergt sie das "Museum Burg Posterstein".
Die Ausstellung
#GartenEinsichten:
"Wie der Gärtner, so der Garten" –
Gartenkultur als Spiegel der Gesellschaft
2. Mai bis 14. November 2021
Museum Burg Posterstein
Burgberg 1, 04626 Posterstein
Öffnungszeiten:
Dienstag-Sonntag, Feiertag: 10-17 Uhr
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 10. Juni 2021 | 18:05 Uhr