Ausflugstipps Diese Museen in der Oberlausitz sind einen Ausflug wert

Die Lausitz hat viel zu bieten: als kulturelles Zentrum der Sorbinnen und Sorben, mit architektonischen Schätzen wie den Umgebindehäusern, reicher Industriegeschichte und besonderen Landschaften zum (Rad)-Wandern. Diese Vielfalt zeigt sich auch in den Museen: Das Sorbische Museum in Bautzen, das Senckenberg-Museum in Görlitz oder das Museum der Westlausitz in Kamenz haben besondere Angebote für Kinder. Die Krabat-Mühle bei Hoyerswerda lädt zu Veranstaltungen für die ganze Familie, das Haus der Tausend Teiche Malschwitz Ende April zum 20. Deutsch-Sorbischen Frühlingsmarkt. Unsere Empfehlungen mit Service-Infos:

Alte Wasserkunst, Michaeliskirche, Petridom und Rathausturm in Bautzen
In Bautzen ist das Sorbische Museum unbedingt einen Besuch wert, die Alte Wasserkunst, Michaeliskirche und Rathausturm ebenso. Bildrechte: imago/imagebroker

Hoyerswerda: Krabat-Mühle Schwarzkollm

Die Krabat-Mühle ist ein Nachbau der "Schwarzen Mühle" aus der Krabat-Sage. Überliefert ist sie durch die Bücher "Die schwarze Mühle" von Jurij Brězan und das Jugendbuch "Krabat" von Otfried Preußler sowie deren Verfilmungen. Die Mühle versteht sich als Erlebnishof, der Veranstaltungs- und kulturelle Bildungsangebote vereint. Neben historischer Mühlentechnik können Familien hier in die Krabat-Sage eintauchen und sich mit sorbisch-regionaler Küche stärken. Im Juli starten wieder die Krabatfestspiele.

Menschen tanzen vor eine Mühle
Krabatfestspiele vor der "Schwarzen Mühle" Bildrechte: imago/Rainer Weisflog

Weitere Informationen

Krabat-Mühle Schwarzkollm
Koselbruch 22
02977 Hoyerswerda-Schwarzkollm

Öffnungszeiten:
täglich von 10 bis 18 Uhr
(Februar und März: 11 bis 17 Uhr, Montag geschlossen)

Der Besuch des Geländes ist kostenfrei, es wird um Spenden gebeten.

Bautzen: Sorbisches Museum

Die Hauptstadt der Oberlausitz ist auch das kulturelle Zentrum der Sorbinnen und Sorben. Inmitten der Altstadt von Bautzen liegt das Sorbische Museum.

"Verborgene Schätze" aus dem Sorbischen Museum Bautzen
Bildrechte: Sorbisches Museum Bautzen

Mehr als 1.000 Jahre ist die slawische Minderheit in der Oberlausitz beheimatet. Die Dauerausstellung widmet sich sorbischer Kulturgeschichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Das Museum zeigt darin traditionelle Trachten, gibt Einblicke in Bräuche, bildende Kunst und Musik.

Blick auf ein langes, klassizistisches mit beige-rosa Fassade.
Das Sorbische Museum liegt inmitten der Altstadt von Bautzen – sorbisch Budyšin. Bildrechte: Przykuta

Weitere Informationen

Serbski muzej – Sorbisches Museum
Ortenburg 3
02625 Bautzen

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen, 10 bis 18 Uhr
Montags geschlossen, außer an Feiertagen

Bautzen: Haus der Tausend Teiche Malschwitz

Hinter dem klangvollen Einrichtungsnamen verbirgt sich eine Erlebnisausstellung, die sich dem Unesco-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft widmet. Gelegen auf einem Vierseitenhof wird hier das Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur erklärt und in die traditionelle Teichwirtschaft eingetaucht. Highlights sind ein Riesenaquarium mit heimischen Fischarten, ein Labor, das die Flora und Fauna unterm Mikroskop zeigt sowie die Karpfenküche, die zeigt, wie traditioneller "Karpfen blau" zubereitet wird.

Ein Schwarm Silberreiher fliegt von einem See auf.
Das Haus der Tausend Teiche ist ein guter Ausgangspunkt, um die artenreiche Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft zu erkunden. Bildrechte: imago/blickwinkel

Weitere Informationen

Haus der Tausend Teiche
Warthaer Dorfstraße 29
02694 Malschwitz

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 9 bis 17 Uhr
Montags und im Januar geschlossen

Veranstaltungen:
20. Deutsch-Sorbischer Frühjahrs-Naturmarkt, 29. April, 10 bis 17 Uhr
Naturmarkt mit buntem Markttreiben, Präsentation traditioneller Handwerkstechniken und vielseitigen kulinarischen Angeboten.  
Kosten: 3 Euro pro Person, Kinder bis 14 Jahre frei

Hoyerswerda: Sächsisches Industriemuseum | Energiefabrik Knappenrode

Das heutige Bergbaumuseum "Energiefabrik Knappenrode" in Hoyerswerda war einer der zentralen Industriestandorte der Lausitz. 80 Jahre lang wurden hier bis ins Jahr 1993 Briketts gefertigt. In einer Dauerausstellung zeigt das Museum die Entwicklung der Lausitzer Bergbauregion: von den vorindustriellen Anfängen bis hin zum heutigen Seenland, thematisiert werden neben regionalen Veränderungsprozessen aber auch Fragen der Energiewende. Auf dem weitläufigen Gelände kann der Weg der Kohle entdeckt werden. In Sonderausstellungen werden geschichtliche Aspekte noch vertieft oder künstlerisch verarbeitet.

Und drei Mal am Tag gibt es eine Akustik-Schicht, 12, 14 und 16 Uhr. Mit dem Signal der Fabriksirene ertönen die Pressen, Trockner, Siebe und Förderbänder!

Maschinen in der historischen Brikettfabrik Knappenrode
Die Energiefabrik Knappenrode riecht nach Kohlestaub, Maschinenöl sowie schwerer Arbeit - und macht so das Lausitzer Revier erfahrbar. Bildrechte: imago images / imagebroker

Weitere Informationen

Sächsisches Industriemuseum | Energiefabrik Knappenrode
Werminghoffstraße 20
02977 Hoyerswerda-Knappenrode

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr
Montags geschlossen

Herrnhut: Völkerkundemuseum

Unter dem Dach des Herrnhuter Völkerkundemuseums vereinen sich Ethnografie und Missionsgeschichte. Die Sammlung des Hauses geht auf Objekte zurück, welche Missionare seit 1732 von ihren Reisen mitbrachten. Dazu gehören etwa religiöse Figuren und Instrumente sowie Aufzeichnungen und Publikationen der Missionare. Die Herrnhuter Brüder-Unität wirkte etwa auf dem afrikanischen Kontinent, in Australien und Grönland. Ein Höhepunkt der 7.000-Objekte-starken Sammlung sind buddhistische Ritualobjekte aus einer westmongolischen Tempeljurte.

Inzwischen begannen die Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen (SES) mit der Aufarbeitung der kolonialen Geschichte der Objekte und starteten dazu auch eine Online-Platform zur Dekolonisierung, Restitution, Repatrierung. In diesem Zusammenhang wird gerade auch die Schau im Herrnhuter Völkerkundemuseum neu konzipiert, die Ausstellung ist deswegen geschlossen.

Blick in die Dauerausstellung des Völkerkundemuseums Herrnhut
Ein Blick in die alte Präsentation des Völkerkundemuseums der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in Herrnhut. Die Sammlung umfasst insgesamt ca. 7.000 Objekte. Derzeit wird die Schau neu konzipiert. Bildrechte: Staatliche Kunstsammlungen Dresden/Alexander Peitz

Weitere Informationen

Völkerkundemuseum Herrnhut
Goethestraße 1
02747 Herrnhut

Öffnungszeiten:
Derzeit wegen Neukonzeption der Ausstellung geschlossen, Veranstaltungen finden statt.

Kamenz: Museum der Westlausitz

Das Museum der Westlausitz schreibt Familienfreundlichkeit groß und zeigt Sonderausstellungen, die schöpfen aus den Sammlungen zur Zoologie, Geologie, Botanik, Archäologie und Kulturgeschichte. Wann die Erde entstand, Gesteine und wo der Ursprung des Lebens liegt – all das sind Fragen, denen das Ausstellungshaus Elementarium nachgeht. Die sieben Themenwelten des Elementariums drehen sich um Steine, Formen, Menschen, Nutzen, Wald, Ideen und Kamenz. Hier darf entdeckt, angefasst und ausprobiert werden. Derzeit beschäftigt sich eine Sonderausstellung mit den Pilzen, die – weder Pflanze noch Tier – eine eigene Wunderwelt bilden.

Das sogenannte Sammelsurium erlaubt einen Blick hinter die Kulissen und zeigt, wie Tierpräparate und ganze Ausstellungen entstehen. Bei Führungen durch die Magazine des Sammelsuriums kann beispielsweise die zoologische Präparationswerkstatt besichtigt werden. Wer möchte kann einige Objekte bereits digital anschauen.

Besucher betrachten im Museum der Westlausitz im ostsächsischen Kamenz den einem Baumarkt nachempfundenen Ausstellungsteil zur Geologie der Lausitz
Ein Blick in die Themenwelt Geologie der Lausitz Bildrechte: dpa

Weitere Informationen

Museum der Westlausitz Kamenz | Elementarium
Pulsnitzer Straße 16
01917 Kamenz

Sonderausstellung:
"Pilze", bis zum 19. November 2023 im Elementarium

Dauerausstellung:
Welche Spuren hinterließen vergangene Kulturen in der Lausitz? im Elementarium

Öffnungszeiten Elementarium
Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr

Öffnungszeiten Sammelsurium
Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr

Görlitz: Senckenberg Museum für Naturkunde

Mit dem Senckenberg Museum für Naturkunde verfügt Görlitz über eine der traditionsreichen naturwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen Sachsens. Die modernen Ausstellungen und Veranstaltungen des zur Leibniz-Gemeinschaft gehörenden Museums sind ein Schaufenster in die Forschung. Zur umfangreichen Sammlung zählen präparierte Tiere, Millionen Pflanzen und Fossilien, aber auch ein kleines Vivarium – eine Art kleiner Zoo. Im Untergeschoss können unter anderem Süßwasserstechrochen, Tomatenfrösche, Vogelspinnen und Zwergmäuse beobachtet werden.

Blick in einem Ausstellungsraum: Im Vordergrund ist ein ausgestopfter Wolf inszeniert, im Hintergrund sind weitere Vitrinen zu sehen.
Die Sammlung des Görlitzer Senckenberg-Museum umfasst zahlreiche Präparate und Fossilien. Bildrechte: MDR/Jan Dörre

Weitere Informationen

Senckenberg Museum für Naturkunde
Am Museum 1
02826 Görlitz

Sonderausstellung:
Wanderausstellung "Grundwasser lebt", bis 20. August 2023
Gebirge der Welt im Objektiv - Fotografien von Karol Nienartowicz, bis 24. September 2023

Dauerausstellung:
200 Jahre Naturforschende Gesellschaft und Musuem für Naturkunde Görlitz

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr
Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr
Montags geschlossen

Führungen zu:

  • Allgemeine Hausführung
  • Tiere, Pflanzen und Geologie der Oberlausitz
  • Erlebt ein Grünes Wunder – Der Tropische Regenwald

Görlitz: Spielzeugmuseum

Im Spielzeugmuseum wird der historische Bogen von der Gegenwart bis in die Zeit vor rund 170 Jahren geschlagen. Immerhin reichen die ältesten Stücke bis bis auf das Jahr 1850 zurück. In dem Görlitzer Museum gibt es alles, was einst Kinderherzen höherschlagen ließ, von winzigen Pferdefuhrwerken bis hin zum lebensgroßen Bergmann. Die Dauerausstellung lässt mit DDR-Spielzeug bei Erwachsenen Nostalgie aufkommen. Sehenswert ist auch die vier Quadratmeter große Miniaturlandschaft unter Glas.

Weitere Informationen

Spielzeugmuseum Görlitz
Rothenburger Straße 7
02826 Görlitz

Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Freitag von 10 bis 16 Uhr
Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr

Großschönau: Damast- und Frottiermuseum

Großschönau in der Oberlausitz war über Jahrhunderte bekannt für seine Damast- und Frottierweberei. Bereits 1666 stand im Ort der erste Damastwebstuhl Deutschlands. An diese traditionsreiche Textilherstellung erinnert das Deutsche Damast- und Frottiermuseum im Ort mit Ausstellungen und einer Schauwerkstatt. Hier können Besucher*innen mitverfolgen, wie kunstvolle Damaste und Frottiertextilien gewebt wurden – seit kurzem im frischen Design, denn das Museum wurde komplett neugestaltet. Es liegt im historischen Ortskern am Ufer der Mandau umgeben von traditionellen Umgebindehäusern.

Damastmuseum, Großschönau
Ein großer historischer Webstuhl im Damastmuseum Bildrechte: Brita Lotz

Weitere Informationen

Deutsches Damast- und Frottiermuseum
Schenaustraße 3
02779 Großschönau

Öffnungszeiten:
1. Nov. bis 30. April: Dienstag bis Freitag, 10 bis 16 Uhr
Samstag, Sonntag und an Feiertagen, 14 bis 17 Uhr
montags: geschlossen
1. Mai bis 31. Oktober: Dienstag bis Freitag, 10 bis 17 Uhr
Samstag, Sonntag und an Feiertagen, 14 bis 17 Uhr
montags: geschlossen

Eintritt:
7 Euro/ermäßigt 5 Euro
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren sind frei.

Anfahrt/Parken:
Ca. 250 Meter vom Museum entfernt befindet sich ein großer öffentlicher, kostenloser Parkplatz.
Unmittelbar neben dem Museumsgelände stehen zusätzlich Behindertenparkplätze zur Verfügung.

Weißenberg: Alte Pfefferküchlerei

Der Name ist Programm: Das Museum ist in einer alten Pfefferkuchenbäckerei am Markt in Weißenberg untergebracht. Mehr als 400 Jahre ist das Fachwerkhaus alt, bis 1937 wurden hier Pfefferkuchen gebacken. Authentisch werden in der Pfefferküchlerei die Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Zeit vom 17. bis frühen 20. Jahrhundert vermittelt. Hier kann in die Geschichte des Handwerks eingetaucht werden, Kostproben eingeschlossen.

Backstube mit vielen Arbeitsgeräten 1995 im Museum "Alte Pfefferküchlerei" in Weißenberg
Die Backstube mit vielen Arbeitsgeräten im Museum "Alte Pfefferküchlerei" in Weißenberg Bildrechte: dpa

Weitere Informationen

Mueum Alte Pfefferküchlerei
August-Bebel-Platz 3
02627 Weißenberg

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag von 10 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr
Samstag und Sonntag von 14 bis 16 Uhr
Das Museum ist an jedem ersten Wochenende im Monat geschlossen.

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Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 02. März 2022 | 13:10 Uhr

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