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Das Schloss Köthen gehört zu den besten Museen bei einem Ausflug rund um Leipzig und Halle. Bildrechte: Michael Moser

EmpfehlungenKunst, Natur und Geschichte: Die besten Museen in Leipzig, Halle und Umgebung

20. Juli 2023, 21:41 Uhr

Von Kunstgalerie bis Naturkundemuseum, von Ausstellungen auf Schloss Köthen bishin zum ehemaligen Waisenhaus in Halle, von Kunst von Caspar David Friedrich, Claude Monet und Wassily Kandinsky bishin zur Urgeschichte. Diese Museen in Leipzig, Halle, Dessau, Köthen, Oschatz und Weißenfels sind spannend für die ganze Familie. Hier finden Sie die wichtigsten Informationen für Ihren Besuch, inklusive Adressen, Öffnungszeiten und Hinweisen zu Sonderausstellungen.

Leipzig: Museum der bildenden Künste

Das Museum der Bildenden Künste (MdbK) in Leipzig befindet sich in einem riesigen Quader aus Beton und Glas. Das Gebäude wurde im Jahr 2004 auf dem ehemaligen Sachsenplatz eröffnet und bietet etwa 7.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Hier hat eine der umfangreichsten Kunstsammlungen Deutschlands, mit tausenden Gemälden, Grafiken und Skulpturen ihr Zuhause. Die Geschichte des MdbK reicht bis ins Gründungsjahr 1848 zurück.

Das Museum der bildenden Künste befindet sich mitten im Zentrum von Leipzig. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jan Woitas

Im MdbK kann man die Werke berühmter Maler wie Lucas Cranach der Jüngere, Caspar David Friedrich, Claude Monet oder Frans Hals betrachten. Das Haus versammelt weit über 4.000 Gemälde und 1.800 Plastiken. Ein Schwerpunkt liegt auf der Kunst der DDR. Aber auch die Leipziger Kunst, mit Werken beispielsweise von Max Beckmann und Max Klinger, spielt eine wichtige Rolle. Gerade hier ist das Haus zu Recht stolz auf geschlossene Werkschauen der Leipziger Schule mit Künstlern wie Bernhard Heisig und Werner Tübke sowie große Bestände von Neo Rauch und Daniel Richter, die zur Neuen Leipziger Schule gezählt werden.

Spannend sind immer wieder auch die zahlreichen Sonderausstellungen zu verschiedenen Themen: So ist bis zum 10. September 2023 die Ausstellung "Re-Connect. Kunst und Kampf im Bruderland" zu sehen, die sich der Einwanderung in die DDR aus Afrika, Chile oder Kuba widmet. Bis Oktober laufen die Werksichtungen "Kerstin Flake. Wellen unhörbarer Melodien" und "Hito Steyerl. The City of Broken Windows". Für Mitte November wird eine Retrospektive der Dresdner Fotografin Evelyn Richter vorbereitet.

Mehr Informationen (zum Ausklappen)

Museum der bildenden Künste Leipzig
Katharinenstraße 10, 04109 Leipzig

Aktuelle und kommende Sonderausstellungen:
"Re-Connect. Kunst und Kampf im Bruderland" vom 18. Mai bis 10. September 2023
Kerstin Flake. Wellen unhörbarer Melodien vom 1. Juni bis zum 8. Oktober 2023
Hito Steyerl. The City of Broken Windows vom 15. Juni bis zum 15. Oktober 2023
Retrospektive Evelyn Richter vom 17. November 2023 bis zum 17. März 2024

Öffnungszeiten:
Dienstag, Donnerstag bis Sonntag, Feiertage: 10 bis 18 Uhr
Mittwoch: 12 bis 20 Uhr
Montags geschlossen

Eintritt:
Tagesticket 10 Euro, Abendticket 5 Euro
Jeder erste Mittwoch im Monat: kostenfreier Eintritt

Barrierefreiheit: Im Museum sind alle Etagen über einen Aufzug erreichbar, im Untergeschoss befinden sich barrierefreie Toiletten. Ein Rollstuhl kann ausgeliehen werden.

Veranstaltungen:
Es finden zahlreiche Veranstaltungen statt, u.a. Workshops für Kinder, Themenführungen, Lesungen oder Podiumsdiskussionen. Eine Übersicht finden Sie hier.

Leipzig: Zeitgeschichtliches Forum

In Leipzigs Fußgängerzone gelegen, erkennt man das Zeitgeschichtliche Forum gut an der ungewöhnlichen Bronzeskulptur, die vor dem Eingang steht. "Der Jahrhundertschritt" des Leipziger Künstlers Wolfgang Mattheuer, 1984 geschaffen, hält die rechte Hand zum Hitlergruß und die linke zur Faust geballt – ein Symbol für totalitäre Systeme, die Teil der deutschen Geschichte sind. Das Zeitgeschichtliche Forum lädt ein, sich mit dieser, unserer Geschichte auseinanderzusetzen.

Vor dem Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig steht die Plastik "Der Jahrhundertschritt" von Wolfgang Mattheuer Bildrechte: imago images / Steinach

In der Stadt der Friedlichen Revolution geht es da vor allem um die jüngere Geschichte, um die Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands. So ist der Tisch des Politbüros der SED im Zeitgeschichtlichen Forum ausgestellt oder Teile des Zauns der Prager Botschaft der Bundesrepublik, in die sich 1989 tausende DDR-Bürger flüchteten, um in den Westen Deutschlands zu gelangen. Auch werden regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen geboten, aktuell zum Fernweh der Ostkreuz-Fotografin Sabine Jaehnke. Und es gibt Angebote für Kinder, bei denen beispielsweise erläutert wird, was ein Westpaket für DDR-Bürger bedeutete.

Mehr Informationen (zum Ausklappen)

Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Grimmaische Straße 6, 04109 Leipzig

Aktuelle Sonderausstellung:
"Funafuti – der Traum von Freiheit. Arbeiten von Sabine Jaehnke" vom 21. Juni 2023 bis zum 25. Februar 2024

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 9 bis 18 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertag: 10 bis 18 Uhr
Montags geschlossen

Der Eintritt ist frei.

Barrierefreiheit: Alle Ausstellungsräume sind mit dem Rollstuhl zugänglich und über zwei Aufzüge erreichbar. Ein Rollstuhl, Rollatoren und tragbare Hocker können ausgeliehen werden. Sehbehinderte können nach Voranmeldung ausgewählte Ausstellungsobjekte ertasten, Beschriftungen in den Ausstellungen sind nicht tastbar. Es gibt einen Audioguide in Leichter Sprache.

Veranstaltungen:
3. August, 14 Uhr | Das Westpaket – Interaktiver Rundgang durch die Dauerausstellung
7. August, 19 Uhr | Film des Monats – "Traumfabrik" (Eintritt frei)
10. August, 14 Uhr | "Jeans sind … keine Hosen" – Kleidungsstücke und ihre Geschichten (Interaktiver Rundgang)
4. September, 19 Uhr |Film des Monats – "Sorry, Genosse" (Eintritt frei)
20. September, 18 Uhr | Fragile Zugehörigkeiten. Ostdeutsche und Andere im Vereinigungskontext – Präsentation des neuen Jahrbuchs Deutsche Einheit 2023 (Eintritt frei)
22. September, 19 Uhr | Junge Blicke: Warum DDR-Geschichte heute Autorinnen und Autoren inspiriert (Eintritt frei)

Leipzig: Naturkundemuseum

Im Leipziger Naturkundemuseum erwartet die Besucherinnen und Besucher ein Querschnitt durch die Schätze der sächsischen Natur, ihrer Tier- und Pflanzenwelt sowie ihrer geologischen Grundlagen. Funde aus den großen Braunkohletagebauen rund um Leipzig zeigen 50 Millionen Jahre Klimageschichte. Viele ausgestorbene Arten werden präsentiert, so z.B. der Riesenalk, ein flugunfähiger Seevogel, von dem in Leipzig ein Präparat erhalten ist. Das Museum verfügt zudem über eine eigene Präparationswerkstatt und eine große Sammlung von Tierpräparaten.

Das Naturkundemuseum Leipzig in seinem bisherigen Gebäude, es soll demnächst in den ehemaligen Bowlingtreff Leipzig auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz ziehen. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Sebastian Willnow

Auch nach über hundertjährigem Bestehen erfreut sich das Naturkundemuseum noch immer allgemeiner Beliebtheit unter Leipzigern und Besuchern. Das zeigte sich besonders 2010, als dem Museum die Schließung drohte. Beim Stadtrat gingen etwa 50 Petitionen für den Erhalt des Naturkundemuseums ein. Allein die Besucherpetition des Fördervereins wurde von mehr als 23.000 Bürgern unterzeichnet.

Der Leipziger Stadtrat hat im Oktober 2020 entschieden, dass der ehemalige Bowlingtreff auf dem Willhelm-Leuschner-Platz der neue Standort des Naturkundemuseums werden soll. Ziel des Umzugs ist ein Gebäude ohne Einschränkungen beim Museumsbesuch, größere Ausstellungsflächen, eine Überarbeitung und Modernisierung der Dauerausstellung, ein Museumsshop, ein Café und vieles mehr.

Mehr Informationen (zum Ausklappen)

Naturkundemuseum Leipzig
Lortzingstraße 3, 04105 Leipzig

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag und Feiertage: 9 bis 18 Uhr
Montags geschlossen

Eintritt:
Erwachsene 2 Euro, ermäßigt 1 Euro, Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren haben freien Eintritt.
Jeder erste Mittwoch im Monat: kostenfreier Eintritt

Barrierefreiheit: Es gibt keinen Fahrstuhl in die oberen Räume, Rollstuhlfahrern ist nur ein Besuch der Sonderausstellungen im Erdgeschoß möglich. Es gibt keine behindertengerechte Toilette. Hörgeschädigte Besucher werden nach ihren Wünschen zu einem Thema durch die Ausstellungen geführt. Gespräche und Führungen zu naturkundlichen Themen werden durch taktiles Material der museumspädagogischen Sammlung ergänzt.

Veranstaltungen:

Für Kinder:
Familienführung: Wer ist Adebar? Die Namen unserer Tiere
ab 5 Jahre, maximal 25 Personen, Dauer: 45 Minuten, 2 Euro
Datum: 09.08., 10.08., 16.08., 17.08.2023, jeweils 9:30 Uhr und 10:30 Uhr

Workshop: Alte Verpackung – Neue Tasche
9 bis 14 Jahre, maximal 10 Personen, Dauer: 90 Minuten, 3 Euro
Datum: 01.08., 08.08., 15.08.2023, jeweils 10 Uhr

Workshop: Prima Klima 
ab 8 Jahre, maximal 10 Personen, Dauer: 180 Minuten, 6 Euro
Datum: 02.08., 03.08.2023, jeweils 10 Uhr

Workshop: Werdet zu Schmuckdesigner/-innen!
Alter: 8 bis 14 Jahre, maximal 10 Personen, Dauer: 90 Minuten, 3 Euro
Datum: 04.08., 11.08., 18.08.2023, jeweils 10 Uhr

Veranstaltungsreihe: "Let’s talk about sex, baby!"

Von Liebespfeilen, Schönheitswettbewerben und Gruppensex im Seniorenalter
Führung: 60 Minunten, ab 12 Jahren, Kosten: 2 Euro plus Museumseintritt, 10-12 Personen
Termine: 24.8.23, 26.9.23, 24.10.23, 14.11.23, 05.12.23, jeweils 11 bis 12 Uhr

Let´s talk about Sexismus, baby!
Workshop 180 Minuten, für Erwachsene, 15 Euro, max. 30 Personen
Termin: 30.09.23, 14-17 Uhr

Let´s talk about Zyklus, baby!
Vortrag/Workshop: 120 Minuten, ab 12 Jahren, 15 Euro, max. 25 Personen
Termin: 19.10.23, 17-19 Uhr

Schaupräparation
Offene Schaupräparation, keine Altersbeschränkung, Kosten: Museumseintritt, max. 30 Personen
Termine: 28.11. bis 1.12.23, jeweils 9 bis 16 Uhr

Dessau-Wörlitz: Schloss Oranienbaum

Schloss Oranienbaum ist zusammen mit seinem barocken Park Teil des Gartenreichs Dessau-Wörlitz und hat eine lange Geschichte: Vor 350 Jahren gab Fürstin Henriette Catharina von Anhalt-Dessau dem Ort Nischwitz den Namen "Oranienbaum". Damit wollte sie an ihre Herkunft als Prinzessin aus dem Haus Oranien-Nassau erinnern. Zehn Jahre später ließ sie das gleichnamige Schloss als Sommerresidenz errichten und 1693 zum Witwensitz umbauen. Nach ihrem Tod wurde das Schloss von ihrem Sohn nur noch sporadisch für Jagdaufenthalte genutzt.

Auf Schloss Oranienbaum informiert eine neue Dauerausstellung über die wechselvolle Geschichte des Hauses. Bildrechte: IMAGO / Zoonar

Die wechselvolle Geschichte des Hauses wird seit dem 12. Mai 2023 im Schloss mit einer neuen Dauerausstellung illustriert. Damit können Besucher*innen das barocke Schlossensemble erstmals auch individuell anschauen, und müssen sich nicht einer Führung anschließen.

Die Ausstellung widmet sich vor allem Henriette Catharinas Plänen, eine Stadt und einen Schlossgarten nach niederländischem Vorbild zu errichten. Die Fürstin ließ eine Glashütte und eine Brauerei errichten und es wurde in großem Stil Tabak angebaut und verarbeitet – alles Ausdruck des zunehmend prosperierenden Fürstentums, von dem auch die reiche Ausstattung des Schlosses zeugt. Vom einstigen Prunk ist heute nur ein Hauch zu spüren, worüber eine Medienstation in der Ausstellung unter dem Motto "Wo sind alle die Schätze hin" informiert. In der neuen Dauerausstellung kann man vor allem die Schätze bewundern, die Henriettes Urenkel Fürst Franz später ins Schloss gebracht hat: darunter den restaurierten Ledertapetensaal mit einer Sammlung Delfter Fayencen.

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"Zeit(ge)schichten - ein Schloss erzählt, was in ihm steckt"
Jubiläumsausstellung im Schloss Oranienbaum

Schloss Oranienbaum
Schloßstraße 9a, 06785 Oranienbaum-Wörlitz / OT Oranienbaum

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, feiertags von 10 bis 17 Uhr (12. Mai bis 30. September)
Samstag, Sonntag, feiertags von 10 bis 17 Uhr (1. bis 31. Oktober)

Eintritt:
Erwachsene 9 Euro, ermäßigt 7 Euro, Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen haben freien Eintritt.

Barrierefreiheit: Das Schloss mit den Innenräumen im Erdgeschoss ist nur über Stufen ohne Handlauf zugänglich. Türen und Durchgänge sind mindestens 100 cm breit. Es gibt Türschwellen bis zu 5 cm Höhe. Es gibt eine behindertengerechte Toilette. Assistenzhunde dürfen nicht mitgebracht werden. Es werden keine Führungen für Menschen mit Sehbehinderung und blinde Menschen angeboten.

Veranstaltungen:

Große Kunst in kleinen Happen
Gartenführung: Zur Gartengeschichte des barocken Schlossparks
23. Juli 2023, 11 Uhr | 5 Euro | Vorherige Anmeldung erbeten

Halle: Landesmuseum für Vorgeschichte

Manche Traditionen reichen so weit zurück, dass wir kaum noch wissen, woher sie kommen. Im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle kann man jedoch nach den Ursprüngen forschen.

Auch das Mammutskelett, dessen Stoßzahn hier hineinragt und der urzeitliche "Denker" sind spannende Ausstellungsobjekte im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle. Der Besuch ist nicht nur für kleine Besucher ein Highlight. Bildrechte: MDR/Joachim Blobel

Das Museum gehört zu den wichtigsten archäologischen Museen in Mitteleuropa und erzählt von 400.000 Jahren Menschheitsgeschichte. Größere Sonderausstellungen beleuchten dabei auch besondere Entwicklungen und Phänomene. So wird ab März 2024 die Ausstellung "Magie – Das Schicksal zwingen" zu sehen sein.

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Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9, 06114 Halle (Saale)

Sonderausstellung:
"Magie – Das Schicksal zwingen" vom 1. März 2024 bis zum 13. Oktober 2024
Rund um die Sonderausstellung gibt es auch regelmäßig Führungen und Vorträge.

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 9 bis 17 Uhr
Samstag, Sonntag und an Feiertagen: 10 bis 18 Uhr
Montags nur nach Gruppen mit Voranmeldung, für sonstigen Publikumsverkehr geschlossen

Eintritt:
Erwachsene 7 Euro, ermäßigt 5 Euro, Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren haben freien Eintritt.

Barrierefreiheit: Das Museum ist barrierefrei. Alle Ausstellungsbereiche können auch von Menschen mit eingeschränkter Mobilität besucht werden. Es gibt einen behindertengerechten Nebeneingang. Für blinde und sehgeschädigte Besucher gibt es Führungen mit der Möglichkeit zur Ertastung von Nachbildungen und Originalstücken (Voranmeldung erforderlich).

Veranstaltungen:

Die vielseitigen Ferienangebote für Familien finden Sie hier.
Jeden Sonntag um 10.30 Uhr gibt es Führungen "Museum für Ausgeschlafene" (Voranmeldung erforderlich)
Führung für kleine Archäologen (5 bis 7 Jahre): Jeden Samstag von 10:15 bis 11:15 Uhr
Führung für große Archäologen (8 bis 11 Jahre): Jeden Samstag von 11.30 bis 12.30 Uhr.

Halle: Kunstmuseum Moritzburg

Die spätgotische Moritzburg in Halle überdauerte Jahrhunderte. Zum Teil als Ruine, zum Teil erhalten, baute man hier in den 1920er-Jahren eine moderne Kunstsammlung auf, die in die erste Liga der deutschen Museen aufrückte. Im Jahr 2008 schließlich wurden moderne Museumsräume in die alten Mauern integriert und so verwandelte sich die Moritzburg in ein Kunstmuseum mit 2.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Sie beherbergt sechs Sammlungen mit Gemälden, Plastiken, Fotografien und mehr – Werke von Wassily Kandinsky, Gustav Klimt, Max Beckmann oder Otto Dix sind hier zu sehen, das Werk des Mode-Designers und Fotografen Karl Lagerfeld nach einer großen Retrospektive in einer 360-Grad-Präsentation nun digital. Immer wieder organisiert das Kunstmuseum auch größere Sonderausstellungen, die einen neuen Blick ermöglichen sollen, etwa auf Kunstteppiche oder Keramiken von Picasso.

Das Kunstmuseum Moritzburg in Halle gehört mit seiner Kunstsammlung zur ersten Liga der Museen deutschlandweit. Bildrechte: imago images/Schöning

Die Dauerausstellung zeigt in drei Bereichen Kunst von 1900 bis 1918 mit dem Schwerpunkt Expressionismus, Kunst von 1919 bis 1933 mit dem Schwerpunkt Neue Sachlichkeit und Abstraktion sowie Kunst von 1933 bis 1945. Neben Werken, die während der Zeit des Nationalsozialismus als "entartet" deklariert wurden, zeigt das Museum ganz bewusst auch Werke, die den Nationalsozialisten als "anerkannte Vertreter der Staatskunst" galten, wie zum Beispiel das Bild "Abendfriede" von Emil Nolde.

Mehr Informationen (zum Ausklappen)

Kunstmuseum Moritzburg Halle
Friedemann-Bach-Platz 5, 06108 Halle (Saale)

Sonderausstellungen:
"Gertraud Möhwald & Otto Möhwald" vom 23. Juni bis zum 17. September 2023
"Halle am Meer Strandzone und Naturidyll Ahrenshoop 1945–2023" vom 24. Juni bis zum 17. September 2023
"Kräftige Dekore für gesellige Anlässe" vom 21. Juli 2023 bis zum 14. Januar 2024
"Tiere! Von lammfromm bis fuchsteufelswild" vom 22. Oktober 2023 bis zum 14. Januar 2024

Öffnungszeiten:
Montag, Dienstag und Donnerstag bis Sonntag sowie an Feiertagen: 10 bis 18 Uhr
Mittwochs geschlossen

Eintritt:
Sammlung: Erwachsene 8 Euro, ermäßigt 5 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.
Sonderausstellung und Sammlung: Erwachsene 13 Euro, ermäßigt 9 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.

Barrierefreiheit: Das Museum ist barrierefrei für Menschen mit Gehbehinderung und teilweise barrierefrei für Rollstuhlfahrer sowie teilweise barrierefrei für Menschen mit Sehbehinderung. Alle für Gäste nutzbaren Räume sind stufenlos oder über einen Aufzug erreichbar. Die Mindestbreite aller Durchgänge und Türen beträgt 90 cm. Es gibt ein behindertengerechtes WC. Assistenzhunde sind willkommen. Ein Rollstuhl kann ausgeliehen werden. Nach Voranmeldung werden Führungen für Menschen mit Sehbehinderung, blinde Menschen (inklusive Tastangebote) und Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen angeboten.

Veranstaltungen:

Max Liebermann – eine Bildgeschichte
3. August 2023, 18:30 Uhr

Im Dialog – mit dem Künstler Christoph Bouet
10. August 2023, 16:30 Uhr

Lauschnacht: Lesung im Innenhof
10. August 2023, 18:00 - 19:30 Uhr

Workshop – Keramisches Gestalten: Auf den Spuren der Keramikerin Gertraud Möhwald
25. bis 26. August 2023, ganztägig

Offene Werkstatt für alle – Einfach mal blau machen!
26. August 2023, 14 bis 17 Uhr

Führung für Menschen mit Demenz und Begleitperson in der Ausstellung „Halle am Meer“
5. September 2023, 16 Uhr

Ulrich Knispel, der Fall Ahrenshoop und das Künstlertagebuch von Erwin Hahs
7. September 2023, 18:30 Uhr

Im Dialog – mit den Künstlern Wasja und Moritz Götze
10. September 2023, 16:30 Uhr

Halle: Franckesche Stiftungen

Der Theologe, Pietist und Pädagoge August Hermann Francke hatte die Stiftungen im 17. Jahrhundert zunächst als Waisenhaus gegründet. Daraus entwickelte sich eine Schulstadt von europäischem Rang, mit sozialen Einrichtungen, Wirtschaftsbetrieben und Ländereien. Francke galt wegen seiner Lehrmethoden europaweit als fortschrittlicher Pädagoge. Bildung sollte allen sozialen Schichten und auch Mädchen zugutekommen.

Das historische Waisenhaus beeindruckt mit seiner Kunst- und Naturalienkammer, einem der ältesten bürgerlichen Museumsräume Deutschlands, Anfang des 18. Jahrhunderts begründet. Darin sind umfangreich bestückte und prächtig bemalte Sammlungsschränke und Einzelobjekte für den damaligen Unterricht zu sehen, von Muscheln über ausgestopfte Krokodile, einer riesigen Walrippe bis zu einem chinesischen Damenschuh.

Die Kunst- und Naturalienkammer in den Franckeschen Stiftungen Halle beherbergt naturwissenschaftliche Schätze aus aller Welt, die noch heute beeindrucken. Bildrechte: MDR/Oliver Hauswald

Die historische Bibliothek der Stiftung mit barockem Kulissenmagazin ist ein weiterer Glanzpunkt der Stiftungen. In den Wiederaufbau des Fachwerkensembles mit rund 50 Gebäuden wurden seit 1990 rund 157 Millionen Euro investiert. Auf dem Areal sind Schulen, Kitas, Forschungsstätten und universitäre Einrichtungen ansässig. Es gibt Freizeit- und Betreuungsangebote für alle Generationen. Die aktuelle Jahresausstellung "Streit. Menschen, Medien, Mechanismen im 18. Jahrhundert und heute" widmet sich unserem Umgang mit den Medien.

Mehr Informationen (zum Ausklappen)

Historisches Waisenhaus
Franckeplatz 1, 06110 Halle

Sonderausstellung:
"Streit. Menschen, Medien, Mechanismen im 18. Jahrhundert und heute" vom 18. März 2023 bis zum 4. Februar 2024

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag und feiertags: 10 bis 17 Uhr
Montags geschlossen

Eintritt:
Erwachsene 8 Euro, ermäßigt 5 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.

Barrierefreiheit: Die Franckeschen Stiftungen bestehen aus vielen historischen Gebäuden mit unterschiedlichen Voraussetzungen. Informationen zur jeweiligen Barrierefreiheit finden Sie hier.

Veranstaltungen:
Das umfangreiche Veranstaltungsangebot finden Sie hier.

Oschatz: Stadt- und Waagenmuseum

In der Oschatzer Stadtmitte kann man in gleich drei Museen in die Geschichte des Ortes eintauchen. Da ist zum einen das Waagenmuseum, das auf die lange Tradition des Waagenbaus in Oschatz erinnert, es befindet sich im ehemaligen Burschenheim. Gezeigt werden traditionelle Waagen aus früheren Jahrhunderten ebenso wie modernste elektronische Messmittel. Mehr als 100 ausgestellte Waagen belegen unter anderem die traditionsreiche Waagenproduktion namhafter Oschatzer Waagenfabriken. Höhepunkt ist die original nachgebaute Werkstatt eines Waagenbauers um 1850 in einem separaten Außenanbau.

In die Geschichte des Ortes Oschatz, von der ur- und frühgeschichtlichen Zeit, über das Mittelalter, die Garnisonsstadt bis zur modernen Entwicklung kann man ebenso eintauchen. Die Präsentation befindet sich im Gebäude "Ratsfronfeste" mit angrenzendem Torschreiberhaus am früheren Altoschatzer Stadttor, das 1574 erbaut wurde.

In der Amtsfronfeste gibt es einen Eiblick in bäuerliche Wohnkultur und das Oschatzer Handwerk. Mit Bauernmöbeln vom Ende des 18. Jahrhunderts sind eine Küche sowie Wohn- und Schlafraum ausgestattet. Ein Tuchmacherwebstuhl und eine kleine Schuhmacherwerkstatt beleuchten das Handwerk. Von der Amtsfronfeste aus kann man den aus dem Jahr 1377 stammenden, 25 Meter hohen Wachturm besteigen und einen Blick über die Stadt genießen.

Mehr Informationen (zum Ausklappen)

Waagenmuseum Oschatz
Frongasse 1, 04758 Oschatz

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Donnerstag: 10 bis 12.30 Uhr und 13 bis 17 Uhr
Freitag bis Sonntag, Feiertage: 13.30 bis 17 Uhr
Montags geschlossen

Sonderausstellung:
"Reklamehelden und Spielzeugautos – Made in GDR" vom 17. Juni bis zum 15. Oktober 2023
"Wie Oschatzer Zwerge, Lampions und Girlanden einst die Wohnungen schmückten" vom 28. Oktober 2023 bis zum 28. Januar 2024

Eintritt:
Ausstellung: Erwachsene 5 Euro, ermäßigt 3 Euro
Turmbesteigung (extra): Erwachsene 2 Euro, ermäßigt 1,50 Euro

Veranstaltungen:
9. September 2023, 9 bis 17:00 Uhr | Trödelmarkt rund um das Museum
19. November 2023, 13:30 bis 17 Uhr | Antiquitäten- und Kunstschätztag

Köthen: Schloss und Museen

Das Schloss Köthen hat seine Bekanntheit vor allem dem Komponisten Johann Sebastian Bach zu verdanken, der hier von 1717 bis 1723 als Hofkapellmeister gewirkt hat. Musikinstrumente, Notendrucke, zeitgenössische Porträts und Stiche in der Bachgedenkstätte im Kellergeschoss des Schlosses gewähren einen Einblick in das Leben des Musikers am Musenhof Köthen.

Schon allein der prunkvolle Spiegelsaal in Schloss Köthen lohnt einen Besuch. Bildrechte: Michael Moser

Doch nicht nur für Bach-Fans lohnt sich ein Besuch: Die Gedenkstätte ist Teil des Historischen Museums im Ludwigsbau des Schlosses, das mit Schlosskapelle, Spiegelsaal und Apothekengewölbe auch architektonisch interessant ist. Zu sehen ist dort außerdem eine Ausstellung zu Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen (1579-1650) und der von ihm mitbegründeten ersten großen deutschen Sprach- und Gelehrtenakademie: Die Fruchtbringende Gesellschaft.

Im Ferdinandsbau befindet sich das Naumann-Museum. Herausragend ist die seit dem frühen 19. Jahrhundert nahezu unverändert erhaltene Vogelsammlung, die rund 1.300 Präparate umfasst und in 113 originalen Vitrinen untergebracht ist.

Mehr Informationen (zum Ausklappen)

Köthen Kultur und Marketing GmbH
Schlossplatz 5, 06366 Köthen (Anhalt)

Sonderausstellung:
"Hans-Dieter Schwarz – Malerei und Grafik" vom 1. Juni bis 27. August 2023.

Öffnungszeiten:
Historisches Museum und Bach-Gedenkstätte, Neue Musicalien-Kammer, Prähistorische Ausstellung, Erlebniswelt Deutsche Sprache
Dienstag bis Sonntag: 11 bis 17 Uhr
Montags geschlossen

Eintritt:
Schlosskarte (alle Museen): 6 Euro, ermäßigt 4 Euro

Weißenfels: Heinrich-Schütz-Haus

Heinrich Schütz (1585-1672) gilt als "Vater der modernen Musik" und erster deutscher Komponist von europäischem Rang. Das Heinrich-Schütz-Haus in Weißenfels ist das einzige original erhaltene Wohnhaus des Komponisten. In seiner "Komponierstube" unter dem Dach arbeitete Schütz an seinen Spätwerken.

In diesem Haus in Weißenfels lebte und arbeitete Komponist Heinrich Schütz. Bildrechte: imago images/imagebroker

Das um 1552 erbaute Renaissancegebäude wurde von 2010 bis 2012 aufwendig saniert. Die neu eröffnete Dauerausstellung stellt das Leben und Wirken des Komponisten am authentischen Ort seines Schaffens vor, mit Klangbeispielen und Filmen. Auf sogenannten "Schütz-Sofas" können Besucher dem betagten Komponisten persönlich begegnen: In fiktiven Hörspielen erinnert sich Heinrich Schütz an wichtige Stationen seines Lebens. Besucher können sich an einem Chorsatz von Schütz probieren, und ein Architekturpfad macht auf wertvolle bauliche Details und Funde im Haus aufmerksam.

Mehr Informationen (zum Ausklappen)

Heinrich-Schütz-Haus
Nikolaistraße 13, 06667 Weißenfels

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen: 10 bis 17 Uhr
Montags geschlossen

Eintritt:
Erwachsene 4 Euro, ermäßigt 3 Euro, Kinder bis 6 Jahre haben freien Eintritt.

Barrierefreiheit:

Veranstaltungen:
Es finden zahlreiche Veranstaltungen statt, darunter Konzerte oder Vorstellungen von Instrumenten des Museums. Genaue Informationen finden Sie hier.

Mehr Kultur in Halle, Leipzig und Umgebung

Dieses Thema im Programm:MDR KULTUR - Das Radio | Spezial: Internationaler Museumstag - Schatzkammern in Mitteldeutschland | 14. April 2023 | 11:30 Uhr