Ein Fluss, im Hintergrund eine Burg.
Die Albrechtsburg in Meißen thront auf einem Felsen über der Elbe und bietet wunderbare Ausblicke auf die Stadt und das Tal. Bildrechte: IMAGO / imagebroker

Geheimtipps Sachsen von oben: Sieben Kulturorte mit Aussicht

09. August 2023, 04:00 Uhr

In Sachsen gibt es viele bekannte Orte, an denen man die Aussicht genießen kann – ob im Elbsandsteingebirge, von der Kuppel der Frauenkirche in Dresden oder vom Völkerschlachtdenkmal in Leipzig. Doch Orte mit beeindruckendem Panorama finden sich auch abseits der bekannten Ziele: in Bautzen, Boxberg oder Weißwasser. Ob von einer Burg, Ruine oder sogar einem Leuchtturm – das sind unsere sieben Geheimtipps.

Bad Muskau: Vom Schloss aus das Weltkulturerbe bewundern

Den Blick über einen der berühmtesten englischen Gärten Mitteleuropas, den Fürst-Pückler-Park Bad Muskau, schweifen zu lassen, das geht in den Sommermonaten nicht nur vom Boden, sondern auch vom 35 Meter hohen Turm des Muskauer Schlosses aus.

Blick über einen See auf ein Schloss mit roter Fassade hinter grünen Bäumen.
Rund um das Sommerschloss in Bad Muskau erstreckt sich ein Landschaftspark. Bildrechte: MDR/Andreas Lander

Der beeindruckende Landschaftspark, angelegt von Fürst Hermann von Pückler-Muskau, liegt zu circa einem Drittel in Deutschland und zum größeren Teil in Polen. Seit 2004 ist der nördlich von Görlitz gelegene Park Unesco-Weltkulturerbe – eine der wenigen staatenübergreifenden Welterbestätten.

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Adresse:
Neues Schloss
02953 Bad Muskau

Der Besuch im Park ist kostenlos und das gesamte Jahr über möglich.

Öffnungszeiten Schloss:
April bis Oktober: täglich von 10 bis 18 Uhr
In dieser Zeit können Ausstellungen zur Geschichte besucht oder der Turm bestiegen werden.

Sonderausstellungen:
27. August bis 17. September 2023: "Solange ich kann" (zeitgenössische Kunst)

Preise für Kombiticket (Ausstellung plus Turm):
Erwachsene: 10 Euro, ermäßigt: 5 Euro

Hinweise zur Barrierefreiheit:
Der Zugang zur Schlossgärtnerei und zum Schloss ist für Menschen im Rollstuhl über einen Hublift möglich.
Im Schloss können die Ausstellungsräume im ersten und zweiten Stock über einen Aufzug erreicht werden. Im Erdgeschoss ist eine rollstuhlgerechtes WC vorhanden. Der Aufgang zum Turm ist nicht barrierefrei.

Die Wege im Park sind mit Sand befestigt. Der Bereich des sogenannten Blauen Garten ist wegen einiger Stufen nur eingeschränkt erreichbar.

Kriebstein: Märchenhafter Ausblick von der Ritterburg

Eindrucksvoll erhebt sich Burg Kriebstein auf hohen Felsen über einer Flussschleife der Zschopau. Die 600 Jahre alte Burg ist komplett erhalten und gilt unter anderem auch deswegen als Sachsens schönste Ritterburg.

Blick von unten auf die Burg Kriebstein, im Hintergrund blauer Himmel und weiße Wolken
Die Burg Kriebstein gilt als schönste Ritterburg Sachsens. Der Wald hinter der Burg lädt zum Spazieren ein. Bildrechte: Colourbox.de

Die Burg Kriebstein war auch bereits Schauplatz mehrerer Film- und Fernsehproduktionen. Neben verschiedenen Märchen wurde hier auch für den Wes-Anderson-Streifen "Grand Budapest Hotel" gedreht. Direkt im Städtedreieck Leipzig-Chemnitz-Dresden gelegen, ist Burg Kriebstein für einen Tagesausflug gut erreichbar. Im Sommer gibt es auf der nahegelegenen Seebühne Operetten-Aufführungen des Mittelsächischen Theaters.

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Adresse:
Kriebsteiner Straße 7
09648 Kriebstein

Öffnungszeiten (Burg und Museum):
1. April bis 31. Oktober: Dienstag bis Freitag, von 10 bis 17 Uhr
Samstag und Sonntag, von 10 bis 18 Uhr
Montags geschlossen
November bis Februar geschlossen
12. bis 25. Februar: Donnerstag bis Sonntag, von 10 bis 16 Uhr

Sonderausstellungen:
Bis zum 31. Oktober 2023 sind Bilder von Olga und Julia Scheck in der Ausstellung "Das Schöne bewahren" und Fotos von Uwe Dathe in der Ausstellung "Die Seele der Bäume" zu sehen.

Preise:
Erwachsene: 8 Euro, ermäßigt: 7 Euro
Kinder (6 bis 16 Jahr): 1 Euro

Hinweise auf Barrierefreiheit:
Die Säulenhalle, die Brunnenstube und die Burgschänke sind für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zugänglich. Ein rollstuhlgerechtes WC und gesonderte Parkplätze sind vorhanden.

Moritzburg: Einziger historischer Leuchtturm in Sachsen

In Moritzburg steht nicht nur das prächtige Moritzburger Schloss, vielen bekannt als Kulisse des Weihnachtsklassikers "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", sondern auch ein Leuchtturm.

Der Binnenleuchtturm, einer der ältesten in Deutschland, wurde nur gebaut, um Kulisse für nachgestellte Seeschlachten zur Unterhaltung für den kurfürstlichen Hof im 18. Jahrhundert zu sein. Somit ist der Moritzburger Leuchtturm der einzige, der nur zur Dekoraktion errichtet wurde. Der 21,90 Meter hohe Turm lässt sich am besten im Rahmen einer Führung besichtigen.

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Adresse:
Schloßallee
01468 Moritzburg

Öffnungszeiten Schloss Moritzburg:
18. März bis 1. November: täglich, 10 bis 18 Uhr
2. bis 21. November, 24. und 31. Dezember: geschlossen
22. November bis 25. Februar: täglich, 10 bis 17:30 Uhr
Im Januar montags geschlossen

Sonderführungen auf den Turm werden von Mai bis Oktober angeboten.
Jeden letzten Sonntag von 10:30 bis 16 Uhr ist eine individuelle Besichtigung möglich.
Dauer: 45 bis 60 Minuten
Eintritt bis 10 Personen: 150 Euro

Hinweise zur Barrierefreiheit:
Der Leuchtturm kann nur über eine Treppe bestiegen werden.

Bautzen: Von der Ruine der Nikolaikirche auf die Spree blicken

Nicht nur die vielen Türme in Bautzen bieten einen guten Ausblick. Auf dem Nikolaifriedhof befindet sich die Ruine der Nikolaikirche. Zu sehen sind dort übriggebliebene Gemäuer des sakralen Gebäudes.

Zerstört wurde die Kirche bereits im 17. Jahrhundert – und wurde seither nicht wiederaufgebaut, sondern die Ruine auch als Friedhof genutzt. Die Gemäuer mit den prägnanten Bögen haben gemeinsam mit dem Grün des Friedhofs einen besonderen Charme. Und von der Aussichtsplattform an der Kirche hat man einen besonderen Blick auf das Spreetal.

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Adresse:
Friedhof St. Nicolai
Nicolaipforte
02625 Bautzen

Öffnungszeiten des Friedhofs:
März, April, September, Oktober: 8 bis 18 Uhr
Mai bis August: 8 bis 20 Uhr
November bis Februar: 8 bis 16 Uhr

Bei Beerdigungen sind Besichtigungen nicht erlaubt!

Barrierefreiheit:
Das Friedhofsgelände ist nicht barrierefrei.

Meißen: Von der Albrechtsburg die Elbe bewundern

Die Albrechtsburg in Meißen gilt als älteste Burg Deutschlands. Sie thront auf einem Felsen über der Elbe und bietet von dort wunderbare Ausblicke.

Blick auf die Albrechtsburg in Meißen, ein weißes Gebäude auf einem Hügel gelegen.
So exponiert wie die Albrechtsburg über ihrer Umgebung thront, lässt sich von dort ein beeindruckender Rundumblick genießen. Bildrechte: IMAGO/F. Berger

Lange Zeit stand die Burg leer. Bis August der Starke sie ab 1710 neu nutzte: Als erste Porzellanmanufaktur Europas, in der das weltberühmte "weiße Gold" aus Meißen entstand. Mehr als anderthalb Jahrhunderte wurde das Porzellan auf der Burg hergestellt, vom Keller zum Boden im Schloss, bis die Produktionsstätte aus den gotischen Räumen verschwand. Mittlerweile wird in Meißen-Triebischtal produziert.

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Adresse:
Domplatz 1
01662 Meißen

Öffnungszeiten:
März bis Oktober: 10 bis 18 Uhr

Preise:
Erwachsene: 12 Euro, ermäßigt: 10 Euro
Kinder (6 bis 16 Jahre): 4,50 Euro

Boxberg: Auf dem Ohr spazieren

Am Boxberger Ufer des Bärwalder Sees in der Oberlausitz befindet sich ein Landschaftsbauwerk: Ein überdimensional großes menschliches Ohr, entworfen von dem Künstler Jarosław Kozakiewicz. Es besteht aus Erdmassen und ist etwa 350 Meter lang, 250 Meter breit und 18 Meter hoch.

Wer den ein Kilometer langen Spazierweg auf sich nimmt, gelangt zu einem Aussichtspunkt, der sich auf dem höchsten Punkt des Geländes befindet. Von dort kann man wunderbar über den Bärwalder See schauen. In der Ohrmuschel befindet sich ein Amphitheater mit 270 Sitzplätzen für Freilufttheater, das im Sommer bespielt wird.

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Adresse:
Landschaftsbauwerk Ohr:
02943 Boxberg / Oberlausitz

Kein Eintritt, durchgehend geöffnet.

Theater im Ohr
Zur Strandpromenade 1
02943 Boxberg/Oberlausitz

Hinweise zur Barrierefreiheit:
Der Weg ist zum Hauptteil nur mit Sand und Kies befestigt. Größere Schwellen müssen nicht überwunden werden.

Weißwasser: Ausblick auf die neue Welt eines Tagebaus

An der Tagebaukante des Tagebaus Nochten erhebt sich der Turm am Schweren Berg. In 30 Metern Höhe ergibt sich von dort oben ein beeindruckender Blick in das Umland von Weißwasser.

Die Besucherinnen und Besucher, die die 166 Stufen erklimmen, können beobachten, wie die Landschaft sich nach dem Bergbau im Tagebau Nochten in eine Kulturlandschaft entwickelt. In der Ferne sind die Türme des Kraftwerks Boxberg zu sehen. Im unteren Teil des Gebäudes vermittelt eine Ausstellung die Bergbaugeschichte um Weißwasser.

Ein Turm steht in einer Landschaft, am Rand die Reste eines Tagebaus
Der Aussichtsturm am Schweren Berg bei Weißwasser im Tagebau Nochten bietet einen ungewohnten, aber dennoch faszinierenden Blick in das Umland. Bildrechte: imago images / Rainer Weisflog

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Adresse:
Turm am Schweren Berg
Am Schweren Berg 2
02943 Weißwasser

Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Sonntag: 10 bis 17 Uhr

Redaktionelle Bearbeitung: op, tsa, lg

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 29. Oktober 2022 | 18:15 Uhr