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Bildrechte: MDR/Christiane Fritsch

SakralbautenKloster, Dom und Synagoge: Besondere Kirchen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen

03. Februar 2023, 11:30 Uhr

Kirchen, Synagogen und andere Glaubensorte beeindrucken nicht nur durch ihre Architektur, sie stecken auch voller Geschichte und spannender Details: So gilt die Schlosskirche in Wittenberg als Ausgangspunkt der Reformation, die Frauenkirche und die Neue Synagoge in Dresden sind Symbole für die Geschichte des 20. Jahrhunderts und der Dom in Erfurt beeindruckt allein schon mit seiner Größe. In dieser Übersicht finden Sie eine Auswahl an Sakralbauten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, die einen Ausflug lohnen und nicht nur religiöse Orte sind, sondern auch Kulisse für Kunst und Kultur.

SACHSEN

Frauenkirche Dresden

Die Frauenkirche in Dresden Bildrechte: Oliver Killig

Die Frauenkirche Dresden ist ein Ort, der wie kaum ein anderer für die Kraft des Neubeginns, des Friedens und des Erinnerns steht: Im Februar 1945 wurde die zwischen 1726 bis 1743 erbaute Barockkirche bei Luftangriffen auf Dresden schwer beschädigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Ruine als Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung. Der Wiederaufbau der evangelisch-lutherischen Kirche begann deshalb erst nach dem Ende der DDR im Jahr 1994 und wurde 2005 abgeschlossen.

Über die Geschichte und Architektur sowie über die religiöse Bedeutung der Frauenkirche können interessierte Besucherinnen und Besucher bei einer geführten Besichtigung mehr erfahren. Zusätzlich informiert eine Dauerausstellung über die Geschichte der Frauenkirche. Darüber hinaus lohnt sich der Aufstieg auf die Kuppel und die dort gelegene Aussichtsplattform auf 62 Metern Höhe.

Weitere Informationen

Frauenkirche Dresden
Neumarkt
01067 Dresden

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag, 10 bis 11:30 Uhr | 13 bis 17:30 Uhr
Samstag und Sonntag wechselnde Zeiten

Da sich Einschränkungen durch Podestaufbauten oder Proben ergeben können, ist es ratsam, sich im Veranstaltungskalender über die genauen Zeiten zu informieren. Auch am Wochenende ist eine Besichtigung möglich, allerdings sind die Zeiten dann oftmals verkürzt, weil Trauungen, Taufen, Gottesdienste und Konzerte stattfinden.

Eintritt frei


Thomaskirche Leipzig

Die Thomaskirche in Leipzig Bildrechte: MDR/Michael Bader

Die Thomaskirche Leipzig ist nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern auch ein wichtiger Ort der Musik: Von 1723 bis 1750 diente die Kirche als Hauptwirkungsstätte eines der bedeutendsten Komponisten der Musikgeschichte – Johann Sebastian Bach. Hier fand der Musiker auch seine letzte Ruhestätte. Neben Bachs Grab und zahlreichen prunkvoll verzierten Fenstern ist im Inneren der Kirche auch der Taufstein sehenswert, an dem elf von Bachs Kindern sowie Richard Wagner und Karl Liebknecht getauft wurden. Darüber hinaus gibt es in der Petzoldt-Sakristei eine Ausstellung zu besichtigen, die unter anderem zwei Hofmann-Geigen aus der Bachzeit beherbergt. Südlich des Bach-Denkmals auf dem Thomaskirchhof befindet sich auf der Südseite der Kirche das 1895 gestaltete Bach-Fenster.

Die musikalische Tradition der Kirche wird heute besonders durch den Thomanerchor am Leben erhalten. Die wöchentlich stattfindenden Motetten am Freitag und Samstag sind eine feste musikalische Institution, die tausende Besucherinnen und Besucher in die Thomaskirche locken.

Weitere Informationen

Thomaskirche
Thomaskirchhof 18
04109 Leipzig

Öffnungszeiten:
täglich von 12 bis 18 Uhr

Aufgrund von Proben oder Dreharbeiten kann es zu kurzfristigen Änderungen kommen.


Dom zu Meißen

Blick in den Kirchenraum des gotischen Doms in Meißen Bildrechte: Kathrin König

Der Meißner Dom gilt als einer der stilreinsten deutschen Dome und damit als ideales Beispiel gotischer Baukunst des 13. und 14. Jahrhunderts. Der Bau des Doms begann zwischen 1240 und 1260 und dauerte rund 150 Jahre.

Besonders prunkvoll sind die Innenräume der Kirche, die über eine der wertvollsten Kirchenausstattungen Sachsens verfügen. Dazu gehören überlebensgroße Stifter- und Patronatsfiguren, die um 1260 in der Naumburger Dombauwerkstatt geschaffen wurden, wie zum Beispiel die Bildnisse von Kaiser Otto I. (936-973), dem Gründer des Bistums Meißen. Darüber hinaus beherbergt der Dom eine große Sammlung von Werken Lucas Cranachs des Älteren (um 1472-1553), seines Sohnes Lucas Cranach des Jüngeren (1515-1586) sowie der Cranach-Werkstatt.

Weitere Informationen

Hochstift Meißen
Domplatz 7
01662 Meißen

Öffnungszeiten:
Mai bis Oktober: 9 bis 18 Uhr
November bis März: 10 bis 16 Uhr
April: 10 bis 18 Uhr

Domführungen
j
eden Tag stündlich von 10:30-14:30 Uhr

Turmführungen
täglich 13, 14, 15 und 16 Uhr

Während kirchlicher Handlungen ist keine Besichtigung des Doms möglich.


Neue Synagoge Dresden

Die Neue Synagoge am Terrassenufer mitten in Dresden Bildrechte: IMAGO / Sylvio Dittrich

Die Dresdner Synagoge blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Das von 1838 bis 1840 von Gottfried Semper erbaute jüdische Gotteshaus wurde in der Reichspogromnacht 1938 von den Nationalsozialisten zerstört. Am 9. November 1998, genau 60 Jahre nach der Zerstörung, erfolgte der erste Spatenstich für die Neue Synagoge am Terrassenufer mitten im Herzen Dresdens. Die Synagoge besticht durch ihre kühle und fensterlose Fassade: Die Würfelform der Synagoge orientiert sich an den ersten Tempeln der Israeliten.

Weitere Informationen

Neue Synagoge Dresden
Hasenberg 1
01067 Dresden

Eine Besichtigung ist nur im Rahmen einer Führung möglich. Diese werden durch den Verein "Hatikva e.V. koordiniert. Führungen finden von Sonntag bis Donnerstag (außer an hohen jüdischen Feiertagen) statt.
Eintritt: 6, ermäßigt 4 Euro
Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen

Propstei St. Trinitatis Leipzig

Propsteikirche St. Trinitatis in Leipzig Bildrechte: Propsteigemeinde St. Trinitatis

Die Propstei St. Trinitatis in Leipzig ist einer der wenigen großen Kirchenneubauten der heutigen Zeit. Das Gebäude zeigt klare Linienführung, als Material wurde Rochlitzer Porphyr verwendet, der traditionell häufig in Leipzig und Sachsen zum Einsatz kam. Bei dem Neubau wurde auch viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Das Gebäude befindet sich gegenüber des Neuen Rathauses, nah am Zentrum von Leipzig.

Der Neubau führt die Kirchentradition des 1946 schwer von Bomben getroffenen und 1954 gesprengten Vorgängerbaus St. Trinitatis fort. Er wurde entworfen von dem Leipziger Architektenbüro Schulz und Schulz Architekten GmbH, die damit einen internationalen Wettbewerb gewannen.

Das Gebäude hat einen dreieckigen Grundriss, ein großer Gemeindesaal bildet das Zentrum des Gebäudes. Markant ist der 50 Meter hohe Glockenturm. Ein 22 Meter langes und drei Meter hohes Fenster bringt Tageslicht in die Kirche, gestaltet hat es der Leipziger Künstler Falk Haberkorn.

Weitere Informationen

Katholische Propstei St. Trinitatis
Nonnenmühlgasse 2
04107 Leipzig

Öffnungszeiten:
Täglich von 9 bis 18 Uhr.

Kirchenruine Wachau

Die Kirchenruine Wachau nahe Leipzig Bildrechte: MDR JUMP/Jeannine Völkel

Die Pfarrkirche von Wachau bei Leipzig wurde 1393 erstmals erwähnt und gehörte bis Anfang des 16. Jahrhunderts zum Kloster Buch in Grimma. Seit 1580 war die Kirchgemeinde Schwesternkirche von Cröbern und wurde von dem dort amtierenden Pfarrer betreut. Aus Kostengründen konnte dem Wunsch nach einem eigenen Pfarrer nicht nachgekommen werden. Durch die Völkerschlacht bei Leipzig wurde die Kirche stark in Mitleidenschaft gezogen und musste schließlich abgerissen werden. 1867 wurde die von Constantin Lipsius, dem Planer des Dresdner Lipsius-Baus, entworfene neue Kirche feierlich eingeweiht.

Doch auch das neue Gotteshaus schien unter einem schlechten Stern zu stehen: Noch im Einweihungsjahr stürzten alle vier Spitztürmchen ein. Schwere Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg taten ihr Übriges. In DDR-Zeiten war an eine Sanierung nicht zu denken. Nach der Wende wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Ab 1995 wurde die Ruine gesichert, Altar und Taufstein saniert, sodass die Kirche mit einem Gottesdienst 1997 wieder eingeweiht werden konnte. Dank den Bemühungen des Vereins Kirchenruine Wachau finden in der charmanten Ruine heute wieder Gottesdienste, aber auch Konzerte, Theateraufführungen und Performances statt.

Weitere Informationen

Kirchenruine Wachau e.V.
Kirchplatz 1
04416 Markkleeberg OT Wachau

Öffnungszeiten:
Die Ruine ist in den Sommermonaten täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet und im Winter an den Wochenenden.

Bergkirche Beucha

Hoch über dem einstigen Steinbruch Beucha thront die Bergkirche. Bildrechte: dpa

Sie ist das Wahrzeichen der Stadt Brandis: Die Bergkirche Beucha ist nicht nur landschaftlich beeindruckend, denn sie thront auf einem Felsen über einem kleinen Steinbruchsee. Aus diesem Steinbruch wurden übrigens auch die Steine für das Völkerschlachtdenkmal gewonnen. Auch kulturell ist die Dorfkirche im Leipziger Umland schon lange ein Anziehungspunkt. Regelmäßig finden hier Orgel-Konzerte sowie eine jährliche Konzertreihe mit verschiedenen Solisten und Ensembles statt. Im Turm erklingen drei Glocken: die größte läutet seit 1646, die Mittlere stammt aus der Zeit um 1500 und die kleine Glocke, die während des Zweiten Weltkrieges eingeschmolzen wurde, wurde 2008 neu gegossen. Ein Ausflug zur Bergkirche lohnt sich deshalb aus vielen Gründen: Die Naturkulisse lädt zu einem kleinen Spaziergang um den See ein. In den Sommermonaten ist die Kirche sonntags zwischen 14 und 17 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen

Bergkirche Beucha
Kirchberg 11
04824 Beucha

Die Bergkirche Beucha ist von Ostern bis zum Reformationstag (31. Oktober) jeden Sonntag sowie feiertags von 14 bis 17 Uhr für Besucherinnen und Besucher geöffnet.

Kulturkirche Peter und Paul Grünhain-Beierfeld 

Die Peter-Pauls-Kirche im erzgebirgischen Beierfeld stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist nicht nur eine der ältesten Kirchen im Erzgebirge, sondern zeugt durch ihre Grabplatten, den Altar, die Orgel, die Logen, die wertvollen Epithaphen und durch die Kassettendecke auf eindrucksvolle Weise von der feudalen und frühbürgerlichen Geschichte Deutschlands. Engagierte haben die 800 Jahre alte Kirche vor dem Verfall gerettet – und beleben sie jetzt neu: mit Konzerten, Ausstellungen und Führungen. Höhepunkte sind dabei die jährlich stattfindenden Beierfelder Kunst- und Kulturtage im September sowie das Konzert mit dem Convivium Musicum Chemnicense.

Mehr Informationen

Peter-Pauls-Kirche Beierfeld
Pfarrweg 4
08344 Grünhain-Beierfeld

Führungen finden auf Anfrage durch den Kulturhistorischen Förderverein Beierfeld e. V.

Kloster Wechselburg

Blick auf die Klosteranlage Wechselburg Bildrechte: imago images/Sylvio Dittrich

Die Basilika Zum Heiligen Kreuz in Wechselburg wurde vor 800 Jahren erbaut und im Jahr 1108 fertiggestellt. Verwendet wurde versteinerte Lavaasche aus den Rochlitzer Bergen. Die Emporensäule wurde gar aus einem Stein gehauen. Die Schlichtheit des Gebäudes in Kombination mit der romanischen Strenge beeindruckt noch heute. Papst Franziskus verlieh der Wechselburger Stiftskirche am 12. November 2018, zum 850. Jubiläum ihrer Weihe, den Ehrentitel einer päpstlichen Basilica minor. Diese Ehre kommt der Basilika als erstes Gotteshaus im Osten Deutschlands zu.

Regelmäßig, insbesondere in den Sommermonaten, finden in der Klosteranlage öffentlich zugängliche Orgel-Konzerte statt. Auch der im Jahr 2006 neu angelegte Klostergarten lohnt einen Besuch. Die Gestaltung der Anlage folgt den Gartenvorbildern des Früh- und Spätmittelalters und beherbergt Arzneipflanzen aus der Klosterheilkunde, der mittelalterlichen Medizin, sowie Pflanzen der Bibel, der christlichen Symbolik und des Volksglaubens.

Mehr Informationen

Benediktinerkloster Wechselburg
Priorat der Benediktinerabtei Ettal
Markt 10
09306 Wechselburg

Die Basilika kann außerhalb der Gebetszeiten von der Laudes (Morgenlob) bis zur Komplet (Nachtgebet) besichtigt werden. Führungen für Gruppen sind in Absprache von Montag bis Samstag möglich.


St. Annenkirche in Annaberg-Buchholz

Die Orgel und das Deckengewölbe der St. Annenkirche in Annaberg-Buchholz Bildrechte: MDR/Christiane Fritsch

Im 15. Jahrhundert lockten viele Silberfunde Bergleute ins Erzgebirge und es entstand eine florierende Wirtschaft. Wie es damals üblich war, zeigte man sich mit einem großzügigen Kirchenbau dankbar. So entstand bis 1525 die Sankt Annenkirche – die größte spätgotische Hallenkirche in Sachsen. Dabei ist das Schlingrippengewölbe wohl die hervorstechendste architektonische Meisterleistung, die bis heute noch besteht.

Auch darüber hinaus bietet das erzgebirgische Gotteshaus einige Kunstschätze: Der Künstler Franz Maidburg schuf eine Kanzel, und Hans Witten gestaltete einen Taufstein. Ein weiterer Höhepunkt ist auch der Bergaltar von Hans Hesse, dessen Tafelgemälde in der Werkstatt von Lucas Cranach d.Ä. entstanden.

Weitere Informationen

Sankt Annenkirche
Große Kirchgasse 21
09456 Annaberg-Buchholz

Öffnungszeiten:
Januar bis März: Montag bis Samstag 11 bis 16 Uhr, sonn- und feiertags 12 bis 16 Uhr
April bis Dezember: Montag bis Samstag 11 bis 17 Uhr, sonn- und feiertags 12 bis 17 Uhr

Führungen
Januar bis März: Führung auf Anfrage
April bis Dezember: Montag bis Samstag, 11 und 14 Uhr, sonn- und feiertags 14 Uhr


SACHSEN-ANHALT

Naumburger Dom

Seit 2018 trägt der Naumburger Dom den Titel Unesco-Welterbe. An der "Straße der Romanik" gelegen, ist der spätromanisch-frühgotische Dom eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler des Hochmittelalters. Die größte Anziehungskraft übt der Westchor mit seinen zwölf Stifterfiguren aus. Beeindruckend sind auch die beiden hochmittelalterlichen Lettner, die die Chöre räumlich vom Kirchenschiff trennen und die romanische Krypta.

Mithilfe von Audioguides kann der Dom auch eigenständig besichtigt werden: Dabei werden die Architektur des Doms, seine Kunstschätze aus Stein, Glas und Holz sowie die Kostbarkeiten des Domschatzgewölbes erläutert. Auf dem Domgelände befinden sich außerdem der Domgarten, eine Ausstellung zu den Werken des Naumburger Meisters sowie der Kreuzgang mit der Marienkirche am Dom.

Weitere Informationen

Naumburger Dom
Domplatz 19
06618 Naumburg

Öffnungszeiten:
April bis Oktober: Montag bis Samstag 9 bis 18 Uhr
Sonntag/kirchl. Feiertag 11 bis 18 Uhr
November bis März: Montag bis Samstag 10 bis 16 Uhr
Sonntag/kirchl. Feiertag 12 bis 16 Uhr
24. Dezember 9 bis 12 Uhr
31. Dezember 9 bis 14 Uhr


Johanniskirche Magdeburg

Die Johanniskirche in Magdeburg Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Die im 11. Jahrhundert erbaute Johanniskirche Magdeburg ist Deutschlands älteste Kaufmannskirche heimischer Kaufleute. Mehrfach zerstört und wiederaufgebaut, spielte die Kirche auch in der Reformation eine große Rolle: 1524 hielt Martin Luther hier seine Predigt "Über die wahre und falsche Gerechtigkeit", in deren Folge sich der Rat und die Stadt zum Protestantismus bekannten. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg stand die Johanniskirche, vergleichbar mit der Dresdner Frauenkirche, bis in die 90er-Jahre in ihrem ruinösen Zustand als Mahnmal in der Stadt. Nach der Wende wurde die Kirche restauriert und 1999 wiedereröffnet.

Ein Highlight der Kirche sind die Kirchenfenster des bekannten Künstlers Max Uhlig, die 2020 fertiggestellt wurden. Mit ihren Farbflächen und abstrakten Formen sind sie für Freunde der modernen Kunst besonders spannend, doch auch alle anderen Besucherinnen und Besucher können in den Glasbildern Anspielungen auf die Passionsgeschichte und die Stadt selbst entdecken. Im Inneren der Kirche befindet sich die Begräbnisstätte Otto von Guerickes, dem Vater der Experimentalphysik und Erfinder der Vakuumluftpumpe. Außerdem lohnt es sich, die Aussichtsplattform des Südturms in 52 Metern Höhe zu erklimmen, um einen Panoramablick über die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts zu genießen.

Weitere Informationen

Johanniskirche
Johannisbergstraße 1
39104 Magdeburg

Besichtigungen sind außer montags und an Tagen mit Veranstaltungen in der Zeit von 10 bis 17 Uhr möglich. Aktuelle Informationen dazu finden Sie auf der Webseite der Kirche.


Merseburger Dom

Der Dom in Merseburg Bildrechte: dpa

Der Grundstein des Merseburger Doms St. Johannes und St. Laurentius wurde im Jahr 1015 von Bischof Thietmar von Merseburg gelegt. Bei der Weihe im Oktober 1021 war Kaiser Heinrich II. persönlich anwesend, für den der Dom zum Lieblingsort werden sollte. 2021 feierte der Dom 1.000-jähriges Weihe-Jubiläum. Sehenswert ist die Fürstengruft der herzoglichen Familie Sachsen-Merseburg, die ein bedeutendes Denkmal barocker Bestattungskultur ist. Der Dom beherbergt eine der größten romantischen Ladegastorgeln in Deutschland. Der wertvollste Schatz des Doms sind die Merseburger Zaubersprüche.

Weitere Informationen

Merseburger Dom
Domplatz 7
06217 Merseburg

Öffnungszeiten:
November bis Februar: Montag bis Samstag 10 bis 16 Uhr; Sonntag/kirchl. Feiertag 12 bis 16 Uhr
24. Dezember 9 bis 12 Uhr; 31. Dezember 9 bis 14 Uhr
März bis Oktober: Montag bis Samstag 10 bis 18 Uhr; Sonntag/kirchl. Feiertag 11 bis 18 Uhr

Stiftskirche Gernrode

Die Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode entstand bereits um das Jahr 960 und steht bis heute fast unverändert im alten Stadtkern. Die Mauern sind hoch und massiv. Zwei schlanke Türme flankieren die halbrunde Apsis. Nur die Dächer waren vermutlich nicht immer so grün vom Wetter verfärbt. Im Inneren finden sich noch zahlreiche restaurierte Malereien am Altarraum und bei der Orgelempore. Das helle Blau verleiht dem Raum eine fröhliche Atmosphäre. Hoch über dem Publikum gibt es rechts und links zwei Gänge mit runden Fenstern und weiteren Deckenbemalungen.

Mehr Informationen

Stiftskirche St. Cyriakus Gernrode
Burgstraße 3
06485 Quedlinburg OT Gernrode

Öffnungszeiten:
November bis Dezember: Montag bis Sonntag, 14 bis 15 Uhr außer an Feiertagen
Januar bis Februar: Freitag bis Sonntag, 14 bis 15 Uhr außer an Feiertagen
April bis Oktober: Montag bis Samstag, 10 bis 17 Uhr/Sonntag, 12 bis 17 Uhr außer an Feiertagen


Kirche Priorau

Die 1817 errichtete Kirche Priorau ist ein frühes Bauwerk der Neogotik. Zu den Besonderheiten der Innenausstattung zählen die spätgotische Schnitzfigur eines Apostels um 1500, die ursprünglich aus Schierau stammt, ein Sandsteinepitaph aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, eine bronzene Glocke aus dem Jahr 1575 und ein Taufstein nach romanischem Vorbild, der allerdings von 1905 stammt.

Im Rahmen des Projektes "Lichtungen der anhaltischen Landeskirche" hat David Schnell, ein Vertreter der Neuen Leipziger Schule, ein Kirchenfenster der kleinen Kirche neu gestaltet. Der Künstler ist vor allem für seine großformatigen Gemälde bekannt und hat die Fenster direkt mit dem Pinsel bearbeitet. Zwar dominieren die warmen Farben, vor allem Rot, gezeigt werden aber Waldszenen, sodass in der Kirche eine ganz besondere Stimmung entsteht.

Das neue Kirchenfenster in Priorau ist ein echtes Kunsterlebnis. Bildrechte: Sandra Meyer/MDR

Weitere Informationen

Evangelische Dorfkirche Priorau
Zesenplatz
06779 Raguhn-Jeßnitz OT Priorau


Kloster Jerichow

Das Kloster Jerichow mit seiner Stiftskirche Bildrechte: MDR/Andreas Lander

Kloster Jerichow liegt im Elb-Havel-Winkel am Rande eines Naturschutzgebietes in den Elbniederungen. Die Klosterstiftskirche – geweiht den Heiligen St. Marien und St. Nikolaus – ist ein beeindruckendes Zeugnis der deutschen Backsteinromanik. Erbaut wurde das Kloster durch den Orden der Prämonstratenser aus vor Ort gefertigten Backsteinen.

Im 16. Jahrhundert wurde das Kloster während der Reformation geschlossen. Der Wiederaufbau erfolgte in Etappen bis 2004. Die Anlage ist auch Teil der "Straße der Romanik"  und beeindruckt heute vor allem mit ihrer schlichten Schönheit und der weitgehend unveränderten Anlage.

Weitere Informationen

Kloster Jerichow
Am Kloster 1
39319 Jerichow

Öffnungszeiten:
November bis März: Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen, 10 bis 16 Uhr, montags geschlossen
April bis Oktober: täglich 10 bis 18 Uhr


Schlosskirche Wittenberg

Die Schlosskirche der Lutherstadt Wittenberg Bildrechte: Christiane Fritsch

Die 1506 errichtete evangelische Schlosskirche Wittenberg ist seit 1996 Unesco-Welterbestätte. Immerhin ist sie einer der wichtigsten Ort der deutschen und europäischen Religionsgeschichte: Hier veröffentlichte Martin Luther der Legende nach am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen und machte die Kirche somit zum Ausgangspunkt der Reformation. Beim großen Brand der Kirche im Jahr 1760 ist die alte hölzerne Thesentür verlorengegangen. 1858 stiftete der preußische König Friedrich Wilhelm IV. die heutige Bronzetür, in deren Flügel die lateinischen Thesen eingegossen sind. An den Wandpfeilern des Kirchenschiffs befinden sich überlebensgroße Statuen von neun Schlüsselpersonen der Reformation.

In der Schlosskirche fanden neben Martin Luther, sein Weggefährte der Reformator Phillip Melanchthon sowie der Kurfürst Friedrich der Weise ihre letzte Ruhe. Auch die Innengestaltung der Kirche nimmt die besondere Geschichte auf: So finden sich zwischen den Säulen Standbilder von mehreren Reformatoren.

Weitere Informationen

Schlosskirche Wittenberg
Schlossplatz 1
06886 Wittenberg

Öffnungszeiten:
Schlosskirche und Besucherzentrum können bis auf Weiteres dienstags bis samstags von 10 bis 16 Uhr, sowie sonntags von 11:30 bis 16 Uhr besichtigt werden. Der Turm ist parallel geöffnet. Letzter Aufstieg ist 15 Uhr.

THÜRINGEN

Dom St. Marien Erfurt

Der Erfurter Dom im Abendlicht Bildrechte: MDR/Stephan Flad

Die Geschichte des Erfurter Doms geht auf das Jahr 725 zurück, als Bonifatius eine Kirche auf dem Domberg errichten ließ, die heute als Vorgängerbau des Doms gilt. Am Ort jener ersten Bischofskirche schuf man durch umfangreiche Bautätigkeit in romanischer und gotischer Zeit die Stiftskirche St. Marien, die seit 1994 Bischofskirche des neu gegründeten Bistums Erfurt ist.

Im Inneren des Doms gibt es viel zu entdecken, etwa bei Führungen durch die Domschatzkammer oder hinauf zum Kirchturm. Dort befindet sich die weltbekannte Glocke "Gloriosa", die mit einer Höhe von 2,50 Metern und einem Gewicht von 11,45 Tonnen zu den klangschönsten Glocken der Welt zählt.

Und: Auch als Kulisse ist der Erfurter Dom eindrucksvoll, wie die alljährlichenErfurter Domstufenfestspiele zeigen.

Weitere Informationen

Dom Erfurt
Domstufen 1
99084 Erfurt

Öffnungszeiten:
November bis April: Montag bis Samstag 9:30 bis 17 Uhr, Sonntag und Feiertage 13 bis 17:30 Uhr
Mai bis Oktober: Montag bis Samstag 9:30 bis 17:30 Uhr, Sonntag und Feiertage 13 bis 17:30 Uhr


Stadtkirche Sankt Michael in Jena

Die Stadtkirche St. Michael in Jena Bildrechte: St. Essigke

Der achteckige Turm ist schon von Weitem zu sehen: Seit 1380 wurde die Jenaer Kirche Sankt Michael gebaut, die heute die größte Kirche der Stadt ist. Die Kirche der Spätgotik besteht aus drei Schiffen. Die Prozessionskavate - ein besonderer Torgang an einer Seite des Baus - gilt als eines der Sieben Wunder Jenas, also der Sehenswürdigkeiten, die man besuchen sollte.

Der Erzengel und Drachentöter Michael ist der Namenspatron der Kirche, so finden sich mehrere Skulpturen der religiösen Figur in der Kirche wie die Bronzeplastik von 2002. Ältere Skulpturen aus der Kirche finden sich an anderen Orten der Stadt, die den Engel in ihrem Wappen trägt. Außerdem steht hier die originale Grabplatte für Martin Luther, die der Glockengießer Heinrich Ziegler schuf und die es wegen Verstrickungen nicht nach Wittenberg schaffte.

Auch die Fenster im Chorraum sind sehenswert, sie stellen drei Erzengel dar: Raphael mit Tobias, Michael mit dem Drachen und Gabriel mit Maria. Die gläsernen Werke stammen von Fritz Körner (1888-1955). Und noch ein Hinweis für Opernfreunde: Die Kirchenglocken schlagen ein Motiv aus Wagners "Parsifal" als Zeichen der Hingabe an den Glauben.

Weitere Informationen

Stadtkirche Sankt Michael
Lutherstr. 3
07745 Jena

Öffnungszeiten:
Sonntag und Montag: 12 bis 17 Uhr; Dienstag bis Samstag 10 bis 16 Uhr


Stadtkirche Meiningen

Stadtkirche St. Marien Meiningen Bildrechte: imago images/H. Tschanz-Hofmann

Der Baubeginn der Meininger Stadtkirche wird für das Jahr 1000 vermutet. Seitdem wurde das Gotteshaus mehrfach verändert, was sich auch in den Stilen zeigt: So sind Teile der Türme noch romanisch, während ein Großteil des Baus verschiedenen Phasen der Gotik folgt. Ein Großteil der Innenausstattung stammt wegen Kriegsschäden aus den 1960er-Jahren, bleibt aber der gotischen Gestalt treu. Die Kirchenfenster im Chor erzählen Szenen aus dem letzten Buch der Bibel – der Offenbarung des Johannes. Die Kanzel zeigt die vier Evangelisten. Der Engel über der Kanzel findet sich heute in den Museen der Stadt.

Eine besondere Aura erhält die Kirche auch durch ihre Bedeutung in der Musikgeschichte: Unter anderem die Komponisten Johannes Brahms und Max Reger spielten auf der Orgel und komponierten dafür auch eigene Werke.

Weitere Informationen

Stadtkirche Meiningen
Markt, 98617 Meiningen

Öffnungszeiten:
November bis April: nach Vereinbarung
März bis Oktober:

  • Dienstag bis Freitag, 10 bis 17 Uhr;
  • Samstag, 10 bis 14 Uhr
  • Turmbesteigung/Turmcafé: Mai bis Oktober, mittwochs 14 bis 17 Uhr

  • Blasiikirche in Nordhausen

    Die Kirche St. Blasii in Nordhausen mit ihren beiden schiefen Türmen Bildrechte: MDR/Ria Weber

    Die Kirche St. Blasii im Herzen von Nordhausen prägt das Stadtbild vor allem durch ihre schiefen, achteckigen Türme, die seit einem Blitzeinschlag 1634 unterschiedlich hoch sind. Hierbei brannte eine Turmhaube ab. Diese wurde zwar wiederaufgebaut, bekam dabei jedoch ihren spitzen Helm nicht wieder aufgesetzt.

    Die Geschichte des Gotteshauses beginnt um 1220, als Heinrich VII. einen Vorgängerbau errichten ließ. Im Auftrag seines Vaters Friedrich II. ließ er nördlich an die Stadt Nordhausen angrenzend einen neuen Stadtteil mit einer Kirche anlegen, den Hagen. Überreste dieses Vorgängerbaus sollen noch im Unterbau der Kirchtürme vorhanden sein. Das Kirchengebäude überstand zwei Stadtbrände unbeschadet. Beim Luftangriff auf die Stadt am 4. April 1945 allerdings erlitt es erhebliche Schäden an Dächern und Mauerwerk, die in den darauffolgenden Jahren saniert wurden.

    Weitere Informationen

    Kirche St. Blasii
    Barfüßer Str. 2
    99734 Nordhausen

    Öffnungszeiten:
    Montag bis Sonntag: 10 bis 16 Uhr

    Klosterromantik und Jagdgeschichten in Paulinzella

    Blick auf die Klosterruine Paulinzella Bildrechte: imago/Karina Hessland

    Wer die Klosterruine Paulinzella zum ersten Mal sieht, wird angesichts ihrer Imposanz verstummen. Schon Goethe, Schiller und Wilhelm von Humboldt zählten zu den Bewunderern der Ruine aus dem frühen 12. Jahrhundert. Der Bahnhof von Paulinzella liegt gefühlt mitten im Wald und doch sind es von dort aus nur ein paar Minuten Fußweg bis zur berühmten Klosterruine in Paulinzella, einer ehemaligen Bendiktinerabtei. Allein schon der Besuch der romantischen Ruinen ist lohnenswert. Darüber hinaus zeigt das daneben gelegene Jagdschloß der Schwarzburger eine Ausstellung zur Kloster- und Forstgeschichte.

    Weitere Informationen

    Kloster Paulinzella
    Jagdschloss, Amtshaus, Zinsboden, Kräutergarten
    Paulinzella 3
    07422 Rottenbach

    Öffnungszeiten:
    23. März bis 31. Oktober: Mittwoch bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr
    Das Außengelände des Klosters ist ganzjährig frei zugänglich.


    Eichsfelder Dom

    Der Eichsfelder Dom von Innen. Bildrechte: MDR/Ria Weber

    Die Kirche St. Alban in Effelder im Obereichsfeld wird im Volksmund auch als Eichsfelder Dom bezeichnet. Erbaut auf einer Höhe von 497 Metern ist sie die höchstgelegene Kirche des Eichsfeldes und ihr Turm bereits aus weitere Ferne zu sehen – bei klarer Sicht sogar vom Harz aus.

    Das neugotische Gotteshaus gilt als Meisterwerk des Kirchenbaumeisters Paschalis Gratze. Er hatte die dreischiffige Hallenkirche mit vorgezogenem Kreuzflügel von 1892 bis 1894 als Ersatzbau für eine barocke Kirche errichtet. Diese war 1890 durch einen Blitzeinschlag abgebrannt. Beeindruckend sind in der Kirche vor allem der farbige Majolika-Kreuzweg von Bildhauer Georg Kemper, der Marienaltar mit den 14 Nothelfern im rechten Seitenschiff und die bunt leuchtenden Fenster des Altarraums.

    Weitere Informationen

    Eichsfelder Dom
    Kirchberg 1
    37359 Effelder

    Friedenskirche in Ponitz

    Die Silbermann-Orgel in der Friedenskirche Ponitz im Altenburger Land Bildrechte: IMAGO / agefotostock

    Zwei Orgeln von Gottfried Silbermann, dem bedeutendsten Orgelbauer der Barockzeit, sind heute noch erhalten. Die meisten stehen in Sachsen. Schon deshalb ist die Friedenskirche im thüringischen Ponitz im Altenburger Land eine Besonderheit: Zwischen 1735 und 1737 wurde hier eine Orgel von Gottfried Silbermann eingebaut, auf der noch heute regelmäßig Orgelkonzerte stattfinden.

    Das Gotteshaus selbst geht auf eine romanische Kapelle zurück. Sie wurde 1349 als Kapelle Zu unserer Lieben Frau erwähnt. An ihrer Stelle wurde zwischen 1773-1774 die heutige Friedenskirche erbaut. Ihren Beinamen erhielt sie 1998. Anlass war das 300. Jubiläum des Westfälischen Friedens, an dessen Verhandlung Wolfgang Conrad von Thumbshirn, einst Gutsherr von Ponitz, großen Anteil hatte.

    Weitere Informationen

    Friedenskirche Ponitz
    Pfarrberg 4
    04639 Ponitz

    Öffnungszeiten:
    Auf Anfrage

    Mehr Kultur entdecken

    Dieses Thema im Programm:MDR KULTUR - Das Radio | artour | 23. Oktober 2022 | 09:15 Uhr