Ausflugsziele im Frühling Das sind die schönsten Schlösser und Burgen rund um Erfurt, Weimar und Jena
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Auf der Suche nach Ausflugszielen fürs Wochenende? Thüringen hat viele Schlösser und Burgen, die vor allem im Frühling einen Besuch lohnen. Spazieren Sie mit der ganzen Familie durch Schloss Molsdorf bei Erfurt, entdecken Sie Herzogin Anna Amalias Musenhof mit dem wunderbaren Park Tiefurt bei Weimar oder erobern Sie die wirklich wehrhafte Schwarzburg. Die schönsten Ziele rund um Erfurt, Weimar und Jena im Frühling mit Adressen, Öffnungszeiten und besonderen Angeboten.

Südlich von Erfurt: Schloss Molsdorf
Reichsgraf Gustav Adolf von Gotter (1692–1762) war ein erfolgreicher Diplomat, aber auch ein Lebemann. Nach seinen Diensten für den Herzog von Sachsen-Gotha-Altenburg erwarb er das Wasserschloss aus dem 16. Jahrhundert, um es in ein barockes Lustschloss zu verwandeln. Es gibt Stuckdecken, Wandvertäfelungen, in den Räumen ist Porzellan ausgestellt. In einem holzgetäfelten Festsaal können 33 Gemälde bewundert werden. Sie zeigen Gotters Freunde, finanzielle Förderer und Wegbegleiter. Nur 14 Jahre sollte er seine Idylle genießen – dann war Schluss: Gotter musste verkaufen.
Das Schloss gehört heute zur Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Es kann im Rahmen von Führungen und Sonderausstellungen besichtigt werden. Von Zeit zu Zeit sind Teile der Erotika-Sammlung ausgestellt. Seit 1998 wird im Schloss der Nachlass des Nestors der Thüringer Landschaftsmalerei, Otto Knöpfer, gepflegt. Von März bis Dezember finden regelmäßig Kammerkonzerte im Festsaal statt. Umgeben ist es von einem romantischen Park, aus dem barocken Garten wurde im 18. Jahrhundert ein acht Hektar großer Landschaftspark mit Allee, Wasserkanälen und Kieswegen.
WEITERE INFORMATIONEN
Adresse:
Schloss Molsdorf Schlossplatz 6 | 99094 Erfurt
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr
Eintrittspreise:
Erwachsene: 6 Euro Ermäßigt: 4 Euro
Park und Garten sind ganzjährig frei zugänglich
Park-Café im Schloss: Donnerstag und Freitag 13 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag 9 bis 17 Uhr
Anfahrt:
12 Kilometer südlich der Altstadt von Erfurt und unweit des Autobahnkreuzes Erfurt. Es gibt direkte Busverbindungen aus Erfurt und Arnstadt. Molsdorf liegt am Geraradweg zwischen Erfurt und Arnstadt.
Ausstellung:
Bis zum 4. Juni ist die Ausstellung "Rotkäppchen spricht" mit Bildern von Julia Kneise zu sehen
Weimar: Schloss Belvedere und Schloss Tiefurt
Das Weimarer Stadtschloss muss saniert werden und bleibt deswegen auf unbestimmte Zeit geschlossen – abgesehen von den sogenannten Dichterzimmern, durch die es Führungen gibt. Schloss Belvedere im Süden der Stadt und das im Osten gelegene Schloss Tiefurt lohnen sich aber auch! Beide gehören zum Ensemble "Klassisches Weimar", das Weltkulturerbe in Thüringen ist.
Schloss Belvedere war einst die barocke Sommerresidenz der Familie von Sachsen-Weimar und Eisenach. Das Gebäude ist deswegen von einem weitläufigen Park mit Orangerie, Lust- und Irrgarten umgeben. Zunächst wurde Belvedere als Jagdschloss genutzt, dann wurde es zum Lustschloss mit Pavillons, Uhren- und Kavaliershäusern ausgebaut. 1923 wurde es Teil der damals neu gegründeten Staatlichen Kunstsammlungen zu Weimar, seitdem beherbergt es ein Museum für Kunsthandwerk des 18. Jahrhunderts.
Schloss und Park Tiefurt galten einst als "Musenort" der Weimarer Hofgesellschaft: Knapp vier Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, bot sich hier ein Idyll mit einem weitläufigen Park. Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar und Eisenach lud zahlreiche Gäste ein auf ihren Sommersitz, unter anderen Goethe, Herder und Schiller. Im Musikzimmer ist noch ihre große Lyragitarre zu bewundern. Die Hochzeit des Schlosses dauerte rund 150 Jahre an – 1765 gebaut, wurde es bereits 1806 durch französische Truppen geplündert. Erst Anna Amalias Enkel Carl Friedrich richtete ab 1820 das Schloss neu ein.
Auch heute ist Tiefurt ein wunderbarer Rückzugsort: Viele Touristen treten den Weg in den etwas abseits gelegenen Stadtteil nicht an, so dass man im 21 Hektar großen Park anders als in der Innenstadt manchmal fast alleine ist. Ein Tipp für heiße Tage: Die Ilm ist hier stellenweise nicht tief, eine Einstiegsstelle lädt dazu ein, die Füße abzukühlen.
WEITERE INFORMATIONEN
Adresse:
Schloss Belvedere
Weimar-Belvedere
99425 Weimar
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr
Eintrittspreise: Erwachsene 7 Euro, ermäßigt 5 Euro, Schüler 3 Euro
Führungen:
Jeden Samstag, 15 bis 16 Uhr: Kulturgeschichtlicher Spaziergang
Adresse:
Schloss Tiefurt
Hauptstraße 14
99425 Weimar-Tiefurt
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr
Eintritt frei
Barrierefreiheit: Im Schloss Belvedere ist ein Rollstuhlzugang möglich. Das Schloss Tiefurt ist nicht barrierefrei.
In Seitenroda bei Jena: Leuchtenburg
Erbaut wurde sie am Ende des 12. Jahrhunderts hoch über dem Saaletal bei Seitenroda. Wenn die Sonne über dem markanten Berg scheint, bringt sie den Muschelkalk zum Leuchten. Diesem Naturschauspiel verdankt die Burganlage ihren Namen. Sie gilt als eine der schönsten Burgen Thüringens, die idyllischen Weinberge zählen zu den höchstgelegenen nördlich der Alpen. Nachdem die Leuchtenburg 2007 vor dem Verkauf stand, wird sie heute von einer Stiftung getragen. Viele Besucherinnen und Besucher kommen auch wegen der imposant inszenierten Porzellanausstellung.
Vor fast 800 Jahren wurde die Leuchtenburg erstmals urkundlich erwähnt. Ihre Wehranlage stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, als sie Amtssitz der Wettiner war. Da sie mit ihren dicken Mauern als ausbruchssicher galt, wurde die Burg auch als Gefängnis genutzt. Zwischen 1724 und 1871 wurde dort ein "Zucht- und Irrenhaus" unterhalten.
Die touristische Nutzung setzte bereits 1873 mit einem Hotel ein, 1920 wurde die erste Jugendherberge Thüringens eingerichtet. So zogen nun Freigeister auf die Burg. Dank der Stiftungsinitiative lässt sich das restaurierte Bauwerk mit seiner wechselvollen Geschichte in reizvoller Landschaft heute erkunden: Ein frei schwebender Stahlsteg ragt 20 Meter ins Saaletal und ermöglicht eine spektakuläre Rundumsicht.
Außerdem beherbergt die Leuchtenburg ein Porzellanmuseum, gehört speziell das Saaletal doch zu den ältesten Porzellanregionen Deutschlands. Zu DDR-Zeiten wurde im nahen Kahla für den privaten und gastronomischen Bedarf produziert. Die "Porzellanwelten" geben Auskunft über den Ursprung des Porzellans in China und die Suche nach der richtigen Rezeptur in Europa. Zu sehen ist wertvolles Porzellan der Fürstenhöfe, informiert wird auch über die industrielle Produktion in der Gegenwart. Außerdem gibt es eine Porzellankapelle, in der auch Konzerte stattfinden. Für Stärkung sorgt die Burgschänke.
WEITERE INFORMATIONEN
Adresse:
Leuchtenburg
Dorfstraße 100
07768 Seitenroda
Öffnungszeiten:
April bis Oktober täglich 9 bis 18 Uhr
November bis März täglich 10 bis 17 Uhr
Jeden Sonntag, 11 bis 12 Uhr wird eine öffentliche Führung angeboten.
Eintrittspreise:
Normalpreis: 15 Euro
Senioren: 14 Euro
Menschen mit Schwerbehinderungs- oder Arbeitlosigkeitsnachweis: 12 Euro
Kinder: 9 Euro
Verschiedene Rabatte bei Tickets im Online-Shop
Gastronomie Burgschänke:
April bis Oktober täglich 11:30 Uhr bis 16:30 Uhr
November bis März an Wochenenden von 11:30 Uhr bis 15:30 Uhr
Anreise:
Anfahrt und Parken: Über die Bahnlinie Jena–Saalfeld geht es zum Bahnhof Kahla. Von dort aus fährt ein Bus nach Seitenroda (unterhalb der Leuchtenburg). Taxi-Shuttles stehen dort bereit. Vom Parkplatz unterhalb der Burg bis auf den Burgberg führt ein Fußweg (ca. 10 bis 15 Minuten). Wer gut zu Fuß ist: Von Kahla aus führt ein drei Kilometer langer Wanderweg hoch hinauf zur Leuchtenburg.
Barrierefreiheit: Es ist fast alles barrierefrei erreichbar, auch eine barrierefreie Toilette ist vorhanden.
Sonderveranstaltungen:
Bis zum 14. Mai ist der Park zum "Frühlingszauber" besonders gestaltet
Erlebnisführungen: 1. bis 16. April, täglich 11 Uhr
Saale-Holzland-Kreis: Dornburger Schlösser
Nur wenige Kilometer nordöstlich von Jena schlängelt sich die Saale malerisch zwischen hohen Felsen hindurch. Hoch oben auf einem mit Wein bewachsenen Muschelkalkfelsen erheben sich die drei Dornburger Schlösser, bestehend aus Altem Schloss, Renaissanceschloss und Rokokoschloss.
Bereits im Mittelalter gab es hier eine Burganlage, aus der das Alte Schloss hervorging: Der landesfürstliche Baumeister Nickel Gromann baute die Anlage zwischen 1560 und 1574 zu einem Schloss im Renaissancestil um. Rund 150 Jahre später kam der nächste Bau hinzu: Ernst August I. von Sachsen-Weimar ließ ab 1736 das Rokokoschloss als Lustschloss und Feldherrensitz errichten. Das heutige Renaissanceschloss schließlich war zunächst ein Herrenhaus, das 1824 in den Besitz von Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach überging, der es in die gesamte Anlage eingliedern ließ.
Im Sommer 1828 weilte Goethe hier für acht Wochen – und auch heute noch spürt man, wieso ihn dieser Ort damals begeisterte: Der Blick hinab zur Saale und auf die Weinreben ist traumhaft, der Garten mit Eschen- und Rosengang ebenso. Am letzten Wochenende im Juni wird hier traditionell das Rosenfest gefeiert: mit Kinderspielen, Theater, Musik und der Krönung der Rosenkönigin.
WEITERE INFORMATIONEN
Adresse:
Dornburger Schlösser
Max-Krehan-Straße 2
07774 Dornburg
Öffnungszeiten:
April bis Oktober: Donnerstag bis Dienstag, von 10 bis 17 Uhr
MIttwochs geschlossen
Die Gartenanlage ist täglich von 9 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet.
Der Eintritt für den Park ist frei.
Eintrittspreise:
Erwachsene: 6 Euro, ermäßigt: 4 Euro, Kinder und Schüler frei
Anfahrt und Parken: Keine Parkplätze am Objekt, Parkmöglichkeit 400 Meter entfernt
Gastronomie: Es gibt das Ausflugslokal "Schlossberg Dornburg", das Restaurant "Ratskeller" und die Gaststätte "Am Brauhaus".
Barrierefreiheit: Die Schlösser sind barrierefrei zugänglich.
Rudolstadt: Heidecksburg
Auf den ersten Blick wirkt die Heidecksburg recht schlicht: 60 Meter oberhalb des Stadtkerns gelegen, dominiert sie zwar das Stadtbild, fällt aber nicht durch üppige Außengestaltung auf. Dass man hier Meisterleistungen barocker Baukunst bewundern kann, wird deswegen erst bei einem Besuch klar: Der nach einem Brand von 1735 neu errichtete Westflügel beherbergt die äußerst repräsentativen Prunkgemächer, gestaltet nach Entwürfen des Barockarchitekten Gottfried Heinrich Krohne.
Die reichen Sammlungen sind größtenteils in den Schauräumen des Schlosses untergebracht. In der ehemaligen Hofküche wird die Welt des "Rococo en miniature" präsentiert, eine Ausstellung, die das Leben am Hofe zu Zeiten des Barocks im Maßstab 1:50 zeigt. Auch eine Gemälde- und eine Porzellangalerie können im Schloss besichtigt werden, außerdem ein naturhistorisches Museum und das Museum für Schwarzburgische Geschichte.
Die Heidecksburg wird heute als Veranstaltungsort für Konzerte und Theater genutzt: Eine große Bühne des Rudolstadt-Festivals wird beispielsweise jedes Jahr im Innenhof aufgebaut. Auch das Sommertheater des Theaters Rudolstadt ist zur schönen Tradition geworden.
WEITERE INFORMATIONEN
Adresse:
Heidecksburg
Schlossbezirk 1
07407 Rudolstadt
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag: 11 bis 17 Uhr
an Feiertagen auch montags geöffnet
Eintrittspreise:
Erwachsene: 8 Euro, ermäßigt: 5 Euro
Anfahrt und Parken: Öffentliche gebührenfreie Parkplätze für Busse und PKW sowie separate Behindertenparkplätze unmittelbar am Schloss. 15 Gehminuten vom Schloss entfernt befindet sich der Bahnhof Rudolstadt.
Barrierefreiheit: Im Schloss befinden sich derzeit noch keine Aufzüge, die für Behinderte mit Rollstuhl eine Besichtigung der historischen Festsäle ermöglichen würden. Im Erdgeschoss sind die Ausstellung "Rococo en miniature" sowie die Porzellangalerie dagegen gut erreichbar.
Schloss Schwarzburg
Schloss Schwarzburg diente den Herrschaften von Schwarzburg-Rudolstadt einst als Sommerresidenz und Ausgangspunkt für die Jagd. Das Schloss liegt malerisch im Grünen, hoch oben auf einem von der Schwarza umflossenen Schieferfelsen. Von der Vorgeschichte als wehrhafte Burg kündet die rund 5.000 Objekte umfassende Waffensammlung im restaurierten Zeughaus. Einmalig ist nicht nur, dass sie nahezu komplett erhalten ist. Auch, dass die Waffen aus fünf Jahrhunderten nicht in Vitrinen, sondern frei hängend und liegend in der Schau unter dem Titel "Fürstliche Erlebniswelten" gezeigt werden, ist besonders.
Nach dem Fluss Schwarza benannte sich ab 1123 das alte Adelsgeschlecht der Grafen und späteren Fürsten von Schwarzburg. Das Schloss sollte zur Hauptresidenz der Linie Schwarzburg-Rudolstadt ausgebaut werden. Als die Schwarzburger 1710 in den Reichfürstenstand erhoben wurden, brachte das Schwung in den barocken Ausbau. Der Hauptbau erhielt seinen auf mächtigen Säulen ruhenden Portalvorbau, der sich über alle Stockwerke erstreckt. Schlosskirche samt Schlossturm und Fürstengruft vervollständigten das Ensemble. Beeindruckend auch das Kaisersaalgebäude mit der Ahnengalerie. Schloss Schwarzburg gilt auch als bedeutsamer Ort für die jüngere deutsche Geschichte: Friedrich Ebert unterzeichnete dort am 11. August 1919 die Weimarer Verfassung, was daran lag, dass er seinen Sommerurlaub in dem kleinen Ort verbrachte.
Das Schloss auf einem Bergsporn im Schwarzatal wurde im Jahr 1071 erstmals urkundlich erwähnt. Die Nazis wollten an diese fast tausendjährige Geschichte anknüpfen und es zu einer Unterkunft für ausländische Staatsgäste umbauen. So wurde der Bau komplett entkernt, das Torhaus der Burg abgerissen. Bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg galt das Ensemble als eins der schönsten Barockschlösser Deutschlands. Zurück blieb eine Ruine, die in der Folgezeit immer weiter verfiel. Zu DDR-Zeiten wurde das Kaisersaalgebäude instand gesetzt. Für eine grundlegende Sanierung der Anlage fehlten die Mittel. Erst nach der Wende konnte sie beginnen. Mehr als elf Jahre arbeiteten der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, das Thüringer Landesmuseum Heidecksburg, die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und der Förderverein Schloss Schwarzburg auf dieses Ziel hin: Die Eröffnung der Ausstellung "Fürstliche Erlebniswelten".
WEITERE INFORMATIONEN
Adresse:
Schloss Schwarzburg
Schlossstraße 1a
07427 Schwarzburg
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 10 bis 16 Uhr
Stündlich Führungen durch das Fürstliche Zeughaus Schwarzburg, die erste ab 10 Uhr, die letzte jeweils 16 Uhr.
Eintrittspreise:
Erwachsene: 8, Ermäßigt 5 Euro
Kinder bis 14 Jahre frei
Park und Garten ganzjährig geöffnet
Anreise:
Anfahrt und Parken: Mit der Bahn über Erfurt und Saalfeld (Saale) sowie Rottenbach nach Schwarzburg. Dann weiter mit dem Bus oder rund 1,5 Kilometer zu Fuß über die Schlossstraße. Parkmöglichkeiten im oberen und unteren Ort Schwarzburg.
Sondershausen: Schloss Sondershausen
Das Residenzschloss Sondershausen war einst Sitz der Grafen, bis 1918 der Fürsten zu Schwarzburg-Sondershausen. Die vierflügelige Schlossanlage verzeichnet eine fast 800-jährige Baugeschichte. Die Grafen bauten die mittelalterliche Burg ab dem 16. Jahrhundert zu einem repräsentativen Renaissance-Schloss aus. Heute ist es Hort für Museen und 20 verschiedene Sammlungen: Das Schlossmuseum beherbergt sowohl Kunst und Kunsthandwerk als auch volkskundliche und naturwissenschaftliche Bestände. Seit 1925 ist zudem das Städtische Museum im Schloss Sondershausen untergebracht.
Einer der Höhepunkte auf dem Gang durch die Schlossräume ist die barocke goldene Prunkkutsche, eine Art "Rolls Royce des 18. Jahrhunderts". Von diesem in Paris gefertigten Typ der "grand carrosse" gibt es weltweit nur noch wenige Exemplare. Außerdem lockt der ab 1695 entstandene Riesensaal, der mit 16 überlebensgroßen Figuren antiker Gottheiten und mehr als 20 Deckengemälden mythologischen Inhalts geschmückt ist.
Neben den ständigen Ausstellungen bietet die Galerie im Schloss Wechselausstellungen zur modernen Kunst. Im Gebäudekomplex befinden sich außerdem ein Restaurant sowie die städtische Musikschule. Im historischen Schlosspark lädt das barocke sogenannte Achteckhaus in der Sommersaison zu Konzerten ein.
WEITERE INFORMATIONEN
Adresse:
Schloss Sondershausen
99706 Sondershausen
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr
Eintritt: Erwachsene: 7 Euro, ermäßigt: 4 Euro
Gastronomie: Im Schloss nicht vorhanden, aber in der Stadt
Anreise:
Anfahrt und Parken: Keine Parkplätze am Objekt, aber Parkplätze mit 90 Plätzen und Parkhaus "Galerie am Schlossberg" in der Nähe.
Barrierefreiheit: Das Schloss ist nicht barrierefrei zugänglich.
Sonderausstellung:
Bis zum 11. Juli 2023 ist die Ausstellung "Vom Schwan unterm Berg und geraubten Prinzen" mit Holzbildern von Harzer Sagen zu sehen.
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 07. November 2021 | 07:40 Uhr