SehenswertDer "Tag des offenen Denkmals 2021" in Sachsen: Bunker, Kinos, unterirdische Gänge
Der "Tag des offenen Denkmals" findet bundesweit seit 1993 immer am zweiten Sonntag im September statt und wird von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordiniert. Auch in Sachsen öffnen am 12. September 2021 zahlreiche Denkmäler unter dem Motto "Sein & Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege" ihre Türen. Ein Besuch lohnt sich! Mit dabei sind u.a. das Museum im Stasi-Bunker in Machern, das KulturKino Zwenkau und viele weitere Orte rund um Leipzig, Dresden und Chemnitz. Hier finden Sie einige Highlights.
Auf dieser Seite:
- Dresden: Denkmalpflegern über die Schulter schauen
- Görlitz: Unterwelten entdecken
- Zwenkau: Historische Filmtechnik im KulturKino erleben
- Pirna im Blick der CIA: "Activities at the Schloss Sonnenstein"
- Glauchau: Felsenkeller und unterirdische Gänge
- Chemnitz: Denkmal für die Opfer der Euthanasie-Verbrechen
- Machern: 25 Jahre Museum im Stasi-Bunker
- Zittau: Regionale Kunst in der Mandaukaserne
- Wittenberger Höfe: Industriebrache im Leipziger Norden
Dresden: Denkmalpflegern über die Schulter schauen
Im Dresdner Ständehaus, dem Sitz des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen, erhält man exklusiv zum "Tag des offenen Denkmals" spannende Einblicke in den Berufsalltag von Denkmalpflegerinnen und -pflegern. Auf der einstündigen Führung wird spannendes Insiderwissen über die vielseitigen Aufgaben der sächsischen Denkmalpflege vermittelt. Außerdem haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, einzigartige Originale aus der wissenschaftlichen Sammlung und das Restaurierungsatelier aus der Nähe zu sehen. Interessierte, die nicht in Dresden wohnen, können das Ständehaus auf einer ganztägig digital abrufbaren Führung entdecken.
Mehr zum DenkmalVeranstaltungort:
Ständehaus, Schloßplatz 1, 01067 Dresden
Führungen am Sonntag, 12. September 2021, ab 11 Uhr, je nach Bedarf.
Die letzte Führung beginnt um 15:45 Uhr.
Um Voranmeldung wird gebeten, da die Teilnehmerzahl beschränkt ist.
Görlitz: Unterwelten entdecken
Auch Görlitz wartet mit einem abwechslungsreichen Programm zum "Tag des offenen Denkmals" auf: Die Bau- und Stadtgeschichte der Altstadt präsentiert sich auf ganz andere Weise, nämlich unterirdisch. Auf einer zweistündigen Führung durch oft unbemerkte Stätten in der Altstadt erfährt man mehr über die Geschichte der Görlitzer Unterwelt, die jahrhundertealte archäologische Spuren konserviert. Treffpunkt für Teilnehmende ist der Neptunbrunnen am Görlitzer Untermarkt.
Mehr zum DenkmalVeranstaltungort:
Obermarkt 19, 02826 Görlitz
Führungen:
11. September 2021 um 10 und 13 Uhr
2. Oktober 2021 um 13 und 16 Uhr
Kosten: 10 Euro, ermäßigt 7,50 Euro
Aufgrund begrenzter Teilnehmerzahl wird eine vorherige Anmeldung erbeten.
Zwenkau: Historische Filmtechnik im KulturKino erleben
Das Gebäude des heutigen KulturKinos Zwenkau wurde 1927 als Lichtspieltheater im Art-déco-Stil mit über 700 Sitzplätzen erbaut. In den 70er-Jahren erfolgte der Umbau zum Kulturhaus mit Café und Zirkelräumen. Nach der Wende wurde das Theater geschlossen und wurde erst 2003 durch die kulturinitiative Zwenkau e.V. vor dem Abriss gerettet. Heute erstrahlt die Fassade des Hauses in ursprünglichem Glanz.
Am "Tag des offenen Denkmals" wird im KulturKino historische Filmtechnik präsentiert. Außerdem markiert das ehemalige Lichtspieltheater den Startpunkt für einen sogenannten Hörspaziergang um 11 Uhr: Interessierte haben die Möglichkeit, eine Architekturstudentin auf ihrer Suche nach der Moderne in Zwenkau zu begeleiten und mehr über die Geschichte der Neuen Sachlichkeit, berühmter Bauhäuslerinnen und des Zwenkauer Siedlungsbaus zu erfahren.
Mehr zum DenkmalVeranstaltungsort:
Hugo-Haase-Straße 9, 04442 Zwenkau
Öffnungszeiten am "Tag des offenen Denkmals":
12. September 2021 von 11 bis 16 Uhr
Hörspaziergang "Zwenkau modern" um 11 Uhr
Pirna im Blick der CIA: "Activities at the Schloss Sonnenstein"
Zum "Tag des offenen Denkmals" bietet die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein zwei Rundgänge über das Gelände an, die sich einer bis dato weitestgehend unbekannten Facette der wechselvollen Geschichte des Ortes widmen: der Beobachtung des Sonnensteins durch die CIA. Der US-Geheimdienst beobachtete die frühere Ausbildungsstätte der Kasernierten Volkspolizei und den späteren zentralen Standort der DDR-Luftfahrtindustrie in den 50er-Jahren. Mehr Informationen zu den Aktivitäten des amerikanischen Geheimdienstes in Pirna erhält man auf der Führung "Activities at the Schloss Sonnenstein". Außerdem kann die Gedenkstätte, die heute an die 15.000 Opfer der nationalsozialistischen Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein erinnert, ganztägig besichtigt werden.
Mehr zum DenkmalVeranstaltungort:
Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein
Schlosspark 11, 01796 Pirna
Führungen am 12. September 2021 um 13 und 15 Uhr
Glauchau: Felsenkeller und unterirdische Gänge
2018 wurden der Felsenkeller und die unterirdischen Gänge im Glauchauer Wehrdigt geöffnet. Am "Tag des offenen Denkmals" haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, die Unterwelt des Wehrdigts auch digital zu entdecken: Ein Film erzählt von den historischen Besonderheiten, wie der Entstehung der Tropfsteine und der wechselvollen Nutzung der circa 300 Jahre alten Gänge. Der Film wird im alten Kino – Kammerlichtspiele Glauchau, das ebenfalls ein besonderes Rahmenprogramm bietet – gezeigt.
Mehr zum DenkmalFelsenkeller
Mühlgrabenstraße 18, 08371 Glauchau
Altes Kino – Kammerlichtspiele Glauchau
Öffnungszeiten am "Tag des offenen Denkmals":
11. September 2021, 18 bis 23 Uhr
12. September 2021, 10 bis 18 Uhr
Chemnitz: Denkmal für die Opfer der Euthanasie-Verbrechen
Das Kunstwerk "Gedenken" wurde 2007 von den Künstlern Gregor-Torsten Kozik und Frank Maibier auf dem Gelände des Rehabilitationszentrums für Blinde und Sehbehinderte in Chemnitz entworfen. Das Denkmal soll an die schrecklichen Euthanasie-Verbrechen erinnern, die hier während des Nationalsozialismus stattgefunden haben. Am "Tag des offenen Denkmals" besteht erstmals die Möglichkeit, die Gedenkstätte näher kennenzulernen und sich vor Ort über geplante Projekte zu informieren. Zudem stellen sich die Initiativen "UnantastbarMensch", die Impulse für eine nachhaltige Erinnerungskultur geben möchten, und "Pegasus", ein Programm des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus und des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen, vor.
Mehr zum DenkmalKunstwerk Gedenken
Flemmingstraße 8c
09116 Chemnitz
Öffnungszeiten am "Tag des offenen Denkmals":
12. September 2021, 14 bis 18 Uhr
Machern: 25 Jahre Museum im Stasi-Bunker
1968 bis 1972 baute die Leipziger Stasi-Zentrale auf einem 5,2 Hektar großen Areal in Machern einen Bunker. Hier sollte der Leiter der Bezirksverwaltung zusammen mit 100 Mitarbeitern im Ernstfall seine Arbeit fortsetzen können. Seit 1996 befindet sich im ehemaligen Bunker ein Museum, das am "Tag des offenen Denkmals" sein 25-jähriges Bestehen feiert. Zum Rahmenprogramm zählt die Eröffnung der Fotoausstellung "Aufbrauch und Erinnerung – Eine fotografische Reise in den Osten Anfang der 1990er-Jahre". Außerdem werden ganztägig geführte Rundgänge durch die unterirdische Bunkeranlage und das Außengelände angeboten.
Mehr zum DenkmalVeranstaltungsort:
Museum im Stasi-Bunker
Flurstück 439, 04827 Machern
Öffnungszeiten am "Tag des offenen Denkmals":
Samstag, 11. September, 13 bis 18 Uhr
Führungen am 12. September 2021 ab 10 Uhr, je nach Bedarf
Zittau: Regionale Kunst in der Mandaukaserne
Die Zittauer Mandaukaserne ist ein Gründerzeitgebäude, das 1868/69 unter Leitung Emil Trummlers erbaut wurde. Die Kaserne diente als Unterkunft für 1.200 Soldaten des Königlich Sächsischen dritten Infanterie-Regiments und wurde bis ins 20. Jahrhundert hinein militärisch genutzt. Anlässlich des "Tages des offenen Denkmals" stellen Künstlerinnen und Künstler in dem seit den 90er-Jahren leerstehenden Gebäude ihre Werke zur Schau.
Mehr zum DenkmalMandaukaserne
Martin-Wehnert-Platz 2, 02763 Zittau
Öffnungszeiten am Tag des offenen Denkmals:
12. September 2021: 10 bis 17 Uhr
Wittenberger Höfe: Industriebrache im Leipziger Norden
Die 2.500 Quadratmeter große alte Industriehalle der J. M. Grob & Co. Gasmotorenfabrik wurde 1891/92 erbaut und ist die erste und größte Spezialfabrik von Universal-Petroleum-Motoren. Die neuen Eigentümer des 27 Jahre lang brachliegenden Areals in Leipzig haben im April 2021 ein Werkstattverfahren ausgelobt und sechs Architekturbüros aus Leipzig und Berlin zur Ideenfindung für künftige Nutzungskonzepte eingeladen. Parallel dazu wurde zusammen mit der Universität Cottbus ein Wettbewerb unter Studierenden ausgelobt. Die Ergebnisse beider Wettbewerbe werden am "Tag des offenen Denkmals" präsentiert. Zusätzlich informiert eine kleine Ausstellung vom 9. bis 12. September über die Geschichte des Ortes.
Mehr zum DenkmalWittenberger Höfe
Wittenberger Straße 60
04129 Leipzig
Öffnungszeiten am "Tag des offenen Denkmals":
11. und 12. September 2021, 10 bis 16 Uhr
Führungen auf Anfrage
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Dieses Thema im Programm:MDR KULTUR - Das Radio | 10. September 2021 | 18:40 Uhr