Porträt Wallonerkirche St. Augustini Magdeburg

19. August 2016, 15:29 Uhr

Die Wallonerkirche St. Augustini in Magdeburg
Bildrechte: Wallonerkirche St. Augustini, Magdeburg

Die Wallonerkirche St. Augustini ist im gotischen Stil erbaut worden. Typisch für die Klosterkirchen der Augustiner sind die schlanken achteckigen Türmchen an der Südseite. Der für unseren Gottesdienst genutzte Hohe Chor enthält einen spätgotischen Wandelaltar mit Schnitzfiguren auf der Hauptseite und Tafeln auf der Weihnachtsseite sowie zur Passionszeit. Eine Bronzetaufe stammt aus der gleichen Zeit. Die Orgel wurde erst vor gut 20 Jahren eingebaut.

Ganz frisch ist der Einbau des modernen Gemeindezentrums in das alte Gemäuer des Langhauses der Wallonerkirche - als Haus in der Kirche.

Aus der Zeit des Wiederaufbaus der Kirche in den 1970er-Jahren stammt auch das südlich an die Kirche anschließende Gemeindezentrum der Altstadtgemeinde. Es wurde dem Grundriss der Klosteranlage nachempfunden - mit einem Kreuzgang als Innenhof.

Die Wallonerkirche St. Augustini wurde als Klosterkirche der Augustinermönche erbaut. Martin Luther hat sie besucht - in seiner Eigenschaft als Visitator seines Ordens. Als Luther am 24. Juni 1524 auf Einladung des Rates nach Magdeburg kam, um die Angelegenheiten der Reformation in der Stadt zu ordnen, predigte er hier und wohnte im Augustinerkloster. Seine für die Reformation in Magdeburg so bedeutende Predigt wurde wegen des großen Zulaufs zwei Tage später in der Johanniskirche wiederholt. Ab 1694 hielt die Wallonergemeinde ihre Gottesdienste in der ehemaligen Augustinerkirche ab, die den Glaubensflüchtlingen vom preußischen König geschenkt worden war und sich bis heute in ihrem Besitz befindet. Daher beherbergt die Wallonerkirche heute sowohl die Evangelisch-Reformierte Gemeinde als auch die Magdeburger Altstadtgemeinde.

Die Sonntagsgottesdienste werden zumeist in ihrer klassischen liturgischen und musikalischen Gestalt angeboten. Die Kirchenmusik bildet einen Schwerpunkt in der Gemeindearbeit.